Schlagwort-Archive: Psychoanalyse

Psychoanalyse als Subjekt- & Erfahrungstheorie

Viele von der Redaktion Sachzwang FM produzierte Sendungen zur Psychoanalyse sind hier schon aufgeführt, doch zwei von 2005 habe ich bisher vergessen. Es handelt sich um die Vertonungen zweier Aufsätze von 1979:

  1. Ilse Bindseil: Psychoanalyse als Subjekttheorie
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    via Mediafire in einem Stück (oder in zwei Teilen Teil 1, Teil 2)
    Oder via AArchiv in einem Stück.
  2. Ulrich Enderwitz: Psychoanalyse als Erfahrungstheorie
    Download
    via Medifire in einem Stück (oder in zwei Teilen Teil 1, Teil 2)
  3. Oder via AArchiv in einem Stück. (mp3, mono, 48 kBit/s, 41,1 MB; 2 h)

Die Texte sind relativ anspruchsvoll und in der Hörfassung gekürzt wiedergegeben.

Die Politisierung der Lust. Sexualität im Nationalsozialismus

Die Basisgruppe Politikwissenschaft dokumentiert einen interessanten Vortrag von Ljiljana Radonic zur Sexualität im Nationalsozialismus. Es wird vor allem der Mythos von der Sexualfeindlichkeit der Nazis destruiert. Radonic bedient sich zur Ergründung der widersprüchlichen nazistischen Einstellung zur Lust vor allem der psychoanalytischen Ansätze Freuds und der kritischen Theorie.

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Nachbearbeitet (lauter, kleiner): mp3, 1:10 h, 48 kBit/s, 23,8 MB
Original: mp3, 64 kBit/s; 32,4 MB

Des Kapitalismus‘ Geburtstag, die Kritik, Lacan, Laplanche, Laclau, Žižek usw.

Ich möchte auf einige Audios bei der Philosophischen Audiothek hinweisen.

* Über das postoperaistische Werk »Empire« von Hardt/Negri sprach Sebastian Reinfeldt mit Joachim Hirsch: Teil 1, Teil 2.
* Hakan Gürses lotet Möglichkeiten aus, in Zeiten der Dekonstruktion (Gesellschafts-)Kritik zu betreiben und versucht sich in einer „Topographie“ der Kritik: Kritische Zeiten für die Kritik, Teil 1 & Teil 2
* Günther Friesinger / Monochrom befragte einige Leute zum Geburtstag des Kapitalismus und ließ die Antworten verlesen: Teil 1, Teil 2.

Zum Themenfeld der Psychoanalyse bietet die Audiothek einiges:
* Es gibt zwei Sendungen zur Jacques Lacan, eine zu Person und Werk (1, 2) und eine zu seinem 100. Geburtstag (1, 2).
* Dokumentiert sind zudem Teile eines Vortrags von Georg Gröllner zu Deleuze’/Guattaris Kritik am Ödipuskomplex: Teil 1, Teil 2.
* Desweiteren steht ein Interview mit dem Lacanschüler Jean Laplanche zu Verfügung, in dem dieser auch seine Verführungstheorie darstellt: Vokabular der PsychoanalyseTeil 1, Teil 2

Über postmodernes Politikverständnis:
* Laclau und das Politische
* Žižek und das Politische

Die philophische Audiothek bietet noch wesentlich mehr; Blättern lohnt sich auch für solche, die weniger philophisch interessiert sind, da auch Beiträge aus anderen Perspektiven (Kulturtheorie, Feminismus, Politologie,…) zu finden sind. Anregungen zu diesem Sammelbeitrag verdanke ich dem Forum für psychoanalytische Forschung.

»Keine Ideologiekritik ohne Psychoanalyse« – 150 Jahre Sigmund Freud

Kurzbeschreibung: Anlässlich seines 150. Geburtstags wird in dieser Sendung ein Essay Sigmund Freuds vertont. Er trägt den Titel »Die Zukunft einer Illusion« und ist religionskritischer Intention.

Sendereihe: Sachzwang FM

Mitwirkende:
Moderation & Sprecher: Dr. Indoktrinator
Autor: Sigmund Freud

Links zum Beitrag: Beschreibung auf FRN

Gesamtlänge: 2 Stunden

Audiocharakteristika: mp3, mono, 48 kbit/s

Download: In einem Stück via AArchiv oder via Mediafire oder in zwei Teilen via Mediafire: Teil 1, Teil 2 (Gesamtgröße: 41,2 MB)

Erkennen und Begehren

Kurzbeschreibung: Die Sendung verarbeitet den hier bereits aufgeführten Mitschnitt des Vortrages »Die Wahrheit des Unbewussten: Zur Eigenart der psychoanalytischen Erkenntnis« und darüber hinaus Ausschnitte aus einer Dokumentation über Sigmund Freud.

Sendereihe: Sachzwang FM

Mitwirkende:
Moderation: Dr. Indoktrinator
Referent: Lars Quadfasel

Links zum Beitrag: Beschreibung auf FRN

Gesamtlänge: 2 Stunden

Audiocharakteristika: mp3, mono, 48 kbit/s

Download: In einem Stück via AArchiv oder via Mediafire oder in zwei Teilen via Mediafire: Teil 1, Teil 2 (Gesamtgröße: 41,1 MB)

Nationales Vergangenheitsrecycling. Die postnazistische Allianz der Generationen im deutschen Kollektiv

Sonja Witte (Kittkritik) stellt den von ihr mitverfassten Band »Deutschlandwunder. Wunsch und Wahn in der postnazistischen Kultur« vor. Es sind zwei Mitschnitte dieses Vortrags verfügbar:

Einmal vom 03.11.2008 in Göttingen bei der Gruppe »B17« als mp3, 46 Minuten: Original oder nachbearbeitet (17 MB).

Und dann noch vom 27.01.2009 an der Alice-Salomon-Fachhochschule Berlin gehalten und als 68minütige mp3-Datei hier verfügbar (34,9 MB).

Zuletzt wurde eine Aufnahme von Audioarchiv++ dokumentiert. Sie entstand am 23.11.2012 in Jena im Rahmen der Reihe »Erinnern, Vergessen, Verdrängen — Deutsches Erinnern an die Schoa«. Download

Ein Interview mit Tobias Ebbrecht über den Sammelband gibt es bei FRN.

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Am »Punkt, wo die Psychoanalyse abdankt«: Freuds Rätsel der Massenbildung

Vortrag und Diskussion von und mit Sonja Witte zu Sigmund Freuds Kritik an der Massenpsychologie, gehalten auf dem Kittkritik-Kongress gegen die Versöhnung mit der deutschen Nation im Mai 2008, bereitgestellt von der Gruppe B17.

Download der leicht nachbearbeiteten Dateien via AArchiv: Vortrag (41 Minuten / 14 MB), Diskussion (24 Minuten / 8 MB)

Audiocharakteristika: mp3, mono, 48 kBit/s

Eine Textfassung ist im Extrablatt erschienen.

Sonja Witte ist Kulturwissenschaftlerin, lebt in Bremen und promoviert derzeit zum Thema „Mensch und Maschine im Kino – Zur Bedeutung der Erinnerung in der medialen Vermittlung von Subjekt und Bild“. Zuletzt erschien von ihr „Wenn Deutsche zu sehr lieben. Sexualität und Geschlechterverhältnis im postfaschistischen Deutschland“, in: initiative not a love song (Hg.): Subjekt (in) der Berliner Republik, Verbrecher Verlag 2003 (zus. m. Carmen Dehnert und Lars Quadfasel). Sie ist unter anderem aktiv bei den „les madeleines“ und bei der Bremer Zeitschrift „Extrablatt – Aus Gründen gegen fast Alles“.

»Quer zur Wirklichkeit« – Kritische Theorie Ringvorlesung

Von der Ringvorlesung »Quer zur Wirklichkeit« – Kritische Theorie und Gesellschaftskritik des Sommersemesters 2009 an der Uni in Wien sind folgende Vorträge dokumentiert:

Ljiljana Radonic: Kritische Theorie und Psychoanalyse. Nachbearbeitet hier.

Irina Djassemy: Studien zum autoritären Charakter. Nachbearbeitung hier.

Stephan Grigat: Kritik des Antisemitismus / Kritische Theorie des Zionismus. Nachbearbeitung hier.

Irina Djassemy: Karl Kraus und die Kritische Theorie. Nachbearbeitung hier.

Johann Dvořák: Walter Benjamins Materialismus und das „geistige Österreich“. Nachbearbeitung hier.

Gerhard Scheit: »Behemoth« und die »Dialektik der Aufklärung«. Nachbearbeitung hier.

Alex Gruber/Florian Ruttner: Kritische Theorie und Postmoderne. Auch nachbearbeitet verfügbar.

Die Nachbearbeitungen sind vor allem lauter als die Originale und z.T. von Störgeräuschen bereinigt. Den Vorlesungsplan der Ringvorlesung mit Literaturlisten zu den jeweiligen Vorträgen gibt es hier. Alle Vorträge via Archive.org hier (Edit Mai 2019).

Der Wert und das Ich. Kritische Theorien der Subjektivität

Kurzbeschreibung: Die Sendung enthält das Referat »Marx, Freud, Adorno und der Wert des Ich« von Uli Krug, gehalten 2002 auf dem Kongress »Antideutsche Wertarbeit«. Er versucht darin zu zeigen, wie Gesellschaftskritik und Psychoanalyse zu verbinden seien.

Sendereihe: Sachzwang FM

Mitwirkende: Referent Uli Krug; Moderation: Dr. Indoktrinator

Links zum Beitrag: Beschreibung auf FRN

Audiocharakteristika: mp3, mono, 40 kbit/s; 2 Stunden

Download: In einem Stück via AArchiv oder via Mediafire oder in zwei Teilen via Mediafire: Teil 1, Teil 2 (Gesamtgröße: 35,5 MB)

Das Subjekt in der Krise

Am 3. Juni dieses Jahres referierte JustIn Monday unter dem Titel »Das macht was mit Dir und mir« über das Subjekt in der Weltwirtschaftskrise. Sein Einstieg ist derselbe wie im Vortrag zum Staat in der Krise. Der Mitschnitt ist bei der Veranstalterin Redical [M] verlinkt oder in einer Bandbreite und Speicherplatz sparenden Fassung von unverminderter Tonqualität hier herunterzuladen:

Download via AArchiv: Vortrag, Diskussion

Download via MF: Vortrag (1:17 h), Diskussion (12 Minuten): mp3, mono, 40 kbit/s, insgesamt 25,2 MB

Das Behagen in der Kultur: Infantilität als Lebensform im 21. Jahrhundert

Eine recht interessante, wenn auch wenig gesellschaftskritische, SWR2-Essay-Sendung über die allgegenwärtige Regression und Infantilisierung. Eine Woche lang zu hören (und runterzuladen), danach nur noch zu lesen.

(mp3, mono, 56 kbit/s, 55 Minuten / 21,8 MB)

Das Leben verändern und die Welt verändern – Surrealismus als revolutionäre Bewegung

Kurzbeschreibung: Zweiter Teil der Reihe „Kunst, Spektakel und Revolution“. Alexander Emanuely ist Politikwissenschaftler und Herumtreiber aus Wien und veröffentlichte unter anderem in der wertkritischen Zeitschrift „Context XXI“ zahlreiche Publikationen zum Surrealismus. Er zeichnet zunächst die Entstehung des Surrealismus in Frankreich nach und setzt sich dann mit dem Verhältnis der französischen Surrealisten zur Kommunistischen Partei Frankreichs auseinander. Weiterlesen

Negator: Die Wiederkehr des Verdrängten

Die Situationistische Internationale zu würdigen, heißt ihren Zeitkern zu retten. In den 1950er Jahren bewegte sie sich in »einer vom Krieg zerstörten Landschaft, den eine Gesellschaft gegen sich und ihre eigenen Möglichkeiten führt« nicht als Avantgarde, sondern als »enfants perdues«, als versprengter Haufen, welcher mit der Aufhebung der Kunst meinte die »Nordwestpassage« der proletarischen Revolution gefunden zu haben. Dabei fanden sie die Stellungen der alten Arbeiterbewegung im sozialen Krieg verlassen vor. Jede revolutionäre Perspektive schien im Spektakel der Blockkonfrontation verstellt, die Niederlagen des revolutionären Anlaufs nach dem Ersten Weltkrieg bis in die 1930er Jahre schienen zementiert, besonders auf jenem Drittel des Globus, wo sie von den nachholenden Modernisierungsregimen unter roter Fahne in einen Sieg umgelogen worden waren. Die Herrschaft der Bilder des Bestehenden, sein Monolog über die in der spektakulären Warenproduktion zum Zuschauen verdammten ProduzentInnen dieses Verhältnisses, schien für die Ewigkeit bestimmt zu sein. Ausgerüstet mit von den historischen (Kunst-)Avantgarden entwendeten Techniken, mit Marx und Freud sowie der tiefen Verachtung gegenüber jeglicher Duldsamkeit, legte die SI den Warenfetischismus als die Wurzel des Spektakels frei und eröffnete unverzüglich den feindlichen Dialog mit der alten Welt, wohl wissend, dass bereits in der Praxis derTheorie jede Nachlässigkeit in einer Verstärkung des Bekämpften münden würde. Weiterlesen

»Wer klärt eigentlich den Aufklärer auf?« Zur Kritischen Relevanz der Psychoanalyse

Kurzbeschreibung: Mitschnitt eines Vortrages, den Exit-Redakteurin Michaela Böhme Ende 2007 in Göttingen bei der Gruppe 180° gehalten hat.
Gesamtlänge: 45 Minuten

Audiocharakteristika: ogg, mono, 36 kbit/s vbr | mp3, mono, 40 kbit/s

Download (in sieben Teilen): mp3 oder ogg (13 MB), ogg (11,9 MB)

Die oft der „Unwissenschaftlichkeit“ gescholtene Psychoanalyse Sigmund Freuds legt schonungslos offen, dass das (bürgerliche) Subjekt nicht Herr im eigenen Hause ist, sein Denken, Fühlen und Handeln vielmehr von einem komplizierten „Triebschicksal“ diktiert wird. Freud entwickelt seine Vorstellungen zur Genese des Subjekts in der Abgrenzung zum Objekt und hat damit das bipolare Geschlechtermodell zur unreflektierten Voraussetzung. In seinen dürftigen Auseinandersetzungen mit dem „weiblichen Geschlechtscharakter“ (Freud) gibt er Einblicke in diese bis dahin mehr impliziten, denn reflektierten Annahmen. Die Beantwortung der Frage, welche Rolle die Psychoanalyse in der Kritik der warenproduzierenden Gesellschaft spielen kann, muss über die Reflexion ideologischer Momente der Psychoanalyse führen. Eine schlichte Anwendung ihres Instrumentariums verbietet sich.

In diesem Vortrag soll die Relevanz der Psychoanalyse für eine materialistische Gesellschaftskritik herausgearbeitet werden. Gerade am Weiblichkeitsbild Freuds wird offenkundig, dass es in der Psychoanalyse unaufgearbeitete Momente gibt, die weiterer Durcharbeitung harren. Wendet man seine Methode der Psychoanalyse auf seine Weiblichkeitstheorie an, bietet sich ein ungewohnter Blick auf das Fetischverhältnis der Geschlechter in der spätkapitalistischen Gesellschaft. Das gewaltförmig-verstümmelte, gesamtmenschliche Emanzipation erheischende Geschlechterverhältnis erscheint hierbei in der Tat wie unter einem Brennglas. – Ein Vortrag über den getrennten Zusammenhang von Individuum und Gesellschaft, in dem sich Vergesellschaftung durch Vereinzelung vollzieht.