Archiv für den Monat: November 2014

Der eindimensionale Mensch wird 50

Vor 50 Jahren erschien Herbert Marcuses »Der eindimensionale Mensch«, ein Text der dem studentischen Protest um 1968 die Stichworte (»Große Weigerung«) lieferte und zu einem der meistgelesenen Bücher jener Zeit avancierte. Nun ist nicht nur bei zu Klampen eine Neuausgabe erschienen, sondern wurde auch mit Hilfe eines Konzerttheaters an den Text erinnert. Aus Anlass der von Thomas Ebermann konzipierten Tournee sprachen Dietmar Dath und Hermann Gremliza mit den Künstlern (neben Ebermann; Robert Stadtlober und Andreas Spechtl) der Inszenierung. Der Text ist in der konkret zu finden, die Audioaufnahme hier.

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9. November 1938 – Auftakt zum Holocaust

Vor einem Jahr, als das Gedenken an die damals 75 Jahre zurückliegende »Reichskristallnacht« auch der deutschen Öffentlichkeit ein wenig wichtiger war als der Jahrestag des Mauerfalls, produzierte Sachzwang FM eine sehr hörenswerte Sendung über die Pogrome des November 1938 und über die Struktur des Antisemitismus. Dieses Wochenende, an dem staatstragend die »friedliche Revolution von 1989« und die Wiederherstellung der deutschen Nation gefeiert wird, sind die deutschen NS-Verbrechen im öffentlichen Bewusstsein vermutlich kein, jedenfalls kein großes Thema. Die richtige Zeit also, zwei von Dr. Indoctrinator verlesene, leicht gekürzte Beiträge zu hören (oder selbst zu lesen), deren erster von Rainer Bakonyi stammt und vor allem die Ereignisse in der Art einer Chronik der Verfolgung und Vernichtung der Jüdinnen und Juden schildert. Im zweiten Beitrag widmet sich Rolf Pohl psychoanalytischen Theorien des antisemitischen Wahns. Im Zentrum stehen dabei die Begriffe »pathische Projektion« und »projektive Identifizierung« sowie die Wahrnehmungspsychologie.

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