Der Staat in der Krise

Von den Beschränkungen und Eigenarten des aktuellen Krisenbewusstseins

Kurzbeschreibung: Mitschnitt eines Vortrages, gehalten im Rahmen der Veranstaltungsreihe der Hamburger Gruppe Kritikmaximierung zur aktuellen Weltwirtschaftskrise. Es referiert JustIn Monday zur Rolle des autoritären Staates in der Krise und im Neoliberalismus. Der Vortrag ist nicht nur politökonomisch fundiert, sondern auch mit psychoanalytischen Deutungen angereichert.

Gesamtlänge: 1:47 h

Audiocharakteristika: mp3, stereo, 160 kbit/s

Download & Info bei FRN: Teil 1, Teil 2 (Gesamtgröße: 122 MB)

Wenn den BürgerInnen, zumal den deutschen, in der Krise das Bewusstsein vom historischen Charakter ihres Ein und Alles – des Kapitalverhältnisses – droht, erscheint ihnen die Ewigkeit des nationalen Staates als Rettung. Gewiß sind sie sich dieser Ewigkeit so, wie sie sonst glauben, ihr Nierenleiden vom Uropa mütterlicherseits geerbt zu haben. In den Absichten mögen Unterschiede bestehen zwischen LinkskeynesianerInnen, die die Krise vermittels sozialstaatlicher Umverteilung beheben wollen, und denjenigen, denen die Produktion von Gebrauchswerten ganz unvermittelt nur Mittel zum Zweck der Kapitalakkumulation ist. Bei allen Unterschieden bestehen aber unübersehbare Gemeinsamkeiten im Krisenbewußtsein, d.h. in den fetischistischen Vorstellungen vom Charakter des gesellschaftlichen Ganzen. Vor Augen steht den RepräsentantInnen des herrschenden Elends dabei vor allem dessen Kontrollier- und Steuerbarkeit durch den Staat, der als dem Kapitalverhältnis äußere Macht halluziniert wird. Handele dieser nur richtig, sei er in der Lage, die Krise zu meistern. Darüber herrscht Einigkeit, oder besser Pfeifen im Walde. In dem Vortrag soll dagegen erörtert werden, inwieweit die auf den autoritären Staat und in Deutschland auf den Nationalsozialismus zurückgehende Einheit von Staat und Gesellschaft weniger eine Entwicklungsmöglichkeit der aktuellen Zustände ist, sondern deren Voraussetzung, die, als Motor vergangener Krisenlösung, inzwischen ihrerseits in der Krise ist.

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