Archiv für den Monat: Juni 2018

Midnight Notes: Zwei Sendungen über 1968

Anlässlich der 30. Jährung des Pariser Mai 1968 hat das politische Magazin „Midnight Notes“ beim FSK im Jahr 1998 eine zweiteilige Sendung produziert. Die Sendungen geben nicht nur einen Einblick in die Mai-Ereignisse in Frankreich, sondern gleichzeitig einen guten Eindruck einer gewissen Ästhetik in der Szene der Freien Radios in den 90er Jahren…

1.) Die erste Sendung konzentriert sich vor allem auf eine Schilderung des Pariser Mai 1968: Der Aufstand der Studenten, die Dynamik des danach folgenden Generalstreiks und das Ende der traditionellen Linken. Material sind dabei vor allem die Schilderungen des libertären Trotzkisten Maurice Brinton, der im Mai 1968 in Paris zugegen war. Zu Wort kommen auch Lutz Schulenburg und Hanna Mittelstädt (Edition Nautilus).

    Download: via AArchiv (mp3; 84.2 MB; 1 h)

2.) In der zweiten Sendung geht es vor allem um dissident-marxistische Gruppen, die um 1968 herum Stichworte für ein autonomes Agieren jenseits der traditionellen Linken gaben: Socialisme ou barbarie, die Operaisten und die Situationistische Internationale. Der Fokus liegt dann vor allem auf der Theorie und Praxis der Situationisten.

    Download: via AArchiv (mp3; 83 MB; 1 h)

Thematisches zum Welthurentag

Anlässlich des Welthurentags am 02. Juni hat Radio-Corax ein thematisches Mittagsmagazin gesendet, in dem es um eine feministische Auseinandersetzung mit Sexarbeit ging. Interviewt wurden dabei Vertreterinnen der Vereine Madonna e.V. und Doña Carmen, die die Arbeit des jeweiligen Vereins vorgestellt und über die Auswirkungen des Prostituiertenschutzgesetzes gesprochen haben. Weiterhin wurde das Sexarbeitsfrühstück – ein Vernetzungstreffen in Leipzig – vorgestellt (weitere Infos hier). Im Interview war außerdem Theodora Becker, die einen analytischen, kritisch-theoretischen Blick auf Sexarbeit geworfen hat. Zwischendurch war immer wieder die Vertonung einer Kolumne von Christian Schmacht (Missy Magazine) zu hören, in der verschiedene AutorInnen über ihre Erfahrungen mit Sexarbeit berichten. Ihr könnt hier das ganze Mittagsmagazin nachhören – untenstehend findet ihr dann drei der Interviews, die Radio Corax separat veröffentlicht hat:

    Download: via AArchiv (mp3; 207.3 MB; 2:09:23)

Sexarbeit und Verdinglichung

Das Interview mit Theodora Becker beginnt mit der Geschichte des Internationalen Hurentags: Dem Huren-Streik am 02. Juni 1975 in Lyon, bei dem SexarbeiterInnen auch eine Kirche besetzten. Dann geht es um eine begriffliche Analyse der Sexarbeit und um verschiedene feministische Positionen zur Sexarbeit. Im Bezug auf ältere Beiträge von Theodora Becker ging es auch um die Fragen, inwiefern der Sexarbeit etwas Utopisches innewohnt, inwiefern sie Ausdruck patriarchaler Verhältnisse ist. Im Interview wird auch Bezug auf den Text genommen, den Theodora Becker in dem Sammelband „Grenzsteine – Beiträge zur Kritik der Gewalt“ veröffentlicht hat (zu diesem Sammelband siehe auch dieses Interview).

    Download: via FRN (mp3; 24 MB; 26:24 min)

Stopp dem Prostituiertenschutzgesetz!

Doña Carmen e.V. engagiert sich seit 1998 als Prostituiertenselbsthilfeorganisation für soziale und politische Anliegen von Prostituierten in Frankfurt am Main. Radio Corax sprach mit Juanita Henning über die Arbeit des Vereins, die Schwierigkeiten der Selbstorganisation von SexarbeiterInnen und über Auswirkungen des Prostituiertenschutzgesetzes. Im Interview kritisiert Juanita Henning auch eine Nähe zum Staat, die sie vielen SexarbeiterInnen-Vereinen vorwirft.

    Download: via FRN (mp3; 15 MB; 16:49 min)

Selbstorganisiertes Frühstück von Sexarbeiter*innen

Seit Anfang diesen Jahres findet in Leipzig in den Räumlichkeiten der RosaLinde e.V. ein selbstorganisiertes Frühstück von Sexarbeiter*innen statt. Das „Sexarbeitsfrühstück“ ist ein Format wo Sexarbeiter*innen der Gegend sich vernetzten und austauschen können, da es in Leipzig kaum Angebote für Austausch von Sexarbeiter*innen gibt. Violett, Mitinitiatorin des „Sexarbeitsfrühstück“, erklärt wie es dazu kam.

    Download: via FRN (mp3; 7 MB; 7:09 min)

Da hier größtenteils sex-positiv-feministische Positionen zu hören waren, sei – um die Debatte abzubilden – auch auf zwei Texte verwiesen, die Sexarbeit aus feministischer Perspektive kritisieren: Die Kritische Perspektive rezensiert das Buch „Being and being bought“ der schwedischen Feministin und Marxistin Kajsa Ekis Ekman, die darin eine materialistishe Kritik der Sexarbeit und der Sex-Industrie formuliert – hier. Huschke Mau kritisiert die linke Freude an der Prostitution – ein offener Brief zur Kritik an einem Antrag der Linksjugend Solid.

»Vorwärts und nicht vergessen!«

Sendereihe zur Geschichte der Oktoberrevolution

Vor einem halben Jahr sprachen alle über die Reformation und die Oktoberrevolution. Das Jubiläumsgedächtnis ist kurz – inzwischen wird mit 1968 die nächste Sau durchs mediale Dorf gejagt. Wir halten an dieser Stelle noch einmal inne und dokumentieren untenstehend eine Sendereihe, die Radio Corax im letzten Jahr gesendet hat. Die Sendereihe begleitete eine Veranstaltungsreihe über „100 Jahre Oktoberrevolution„, die von verschiedenen linksradikalen Gruppen in Leipzig organisiert wurde.

Im Rahmen von acht Sendungen wurden 24 Interviews zum Thema geführt. Im Folgenden dokumentieren wir sowohl die einzelnen Interviews, als auch die ganzen Radiosendungen. Das Hören der ganzen Sendungen lohnt sich insofern, als dass die SendungsmacherInnen die Beiträge und Interviews jeweils selbst noch einmal kommentieren und diskutieren – und natürlich sind die Sendungen mit thematisch passenden Musikstücken versehen. Auf die Mitschnitte der Vorträge der Veranstaltungsreihe – insofern vorhanden – verweisen wir in den jeweiligen Beschreibungen.

Sendung 1

Einführung in die Geschichte der Oktoberrevolution

Der Historiker Christoph Jünke gibt im Gespräch einen einführenden Überblick über Ursachen, Akteure, Verlauf und Entwicklung der Oktoberrevolution. Eine wichtige Fragestellung ist dabei, wie und mit welcher Notwendigkeit sich der Stalinismus durchgesetzt hat. Zu Beginn des Interviews kommt Bini Adamczak zu Wort. Im Jahr 2016 hat Radio Corax mit Christoph Jünke ein Interview über den „Großen Terror“ des Stalinismus geführt, das hier nachgehört werden kann. Jünke ist Herausgeber der Anthologie „Marxistische Stalinismuskritik im 20. Jahrhundert“ im Neuen ISP-Verlag.

    Download (via FRN; 49 MB; 36 min)

Revolution und Erlösung – Zur Ideengeschichte des Kommunismus

Um entgegen des materialistischen Selbstverständnis‘ des Kommunismus eine Ideengeschichte des Kommunismus zu skizzieren, muss Christian Schmidt (Uni Leipzig) ihm einen geheimen religiösen Gehalt unterstellen – dies war das Thema seines Vortrags im Rahmen der Leipziger Veranstaltungsreihe. Radio Corax hat vorab mit ihm über sein Vortragsthema gesprochen – der Mitschnitt des Vortrags findet sich hier (via AArchiv; 1:57:38; 188.5 MB).

    Download (via FRN; 19:23 min; 27 MB)

»Der Neue Mensch«

Rainer Rother und Alexander Schwarz haben bei „Absolut Medien“ eine Doppel-DVD unter dem Titel „Der Neue Mensch. Aufbruch und Alltag im revolutionären Russland“ herausgebracht. Darauf sind sowjetische Spiel-, Dokumentar‑ und Trickfilme aus den Jahren 1924 bis 1932 gesammelt. Roger Behrens, der die DVD in Konkret 10/2017 rezensiert hat, bespricht sie im Interview mit Radio Corax.

    Download (via FRN; 24 MB; 17:20 min)

■ Ganze Sendung

Im Gesamtmitschnitt der Sendung ist zusätzlich zu den oben dokumentierten Interviews auch eine Diskussion der Sendungsmacher über Sinn oder Unsinn von Geschichtspolitik enthalten.

    Download (via AArchiv; 160 MB; ca 2 h)

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