Schlagwort-Archive: Staat

Des Kapitalismus‘ Geburtstag, die Kritik, Lacan, Laplanche, Laclau, Žižek usw.

Ich möchte auf einige Audios bei der Philosophischen Audiothek hinweisen.

* Über das postoperaistische Werk »Empire« von Hardt/Negri sprach Sebastian Reinfeldt mit Joachim Hirsch: Teil 1, Teil 2.
* Hakan Gürses lotet Möglichkeiten aus, in Zeiten der Dekonstruktion (Gesellschafts-)Kritik zu betreiben und versucht sich in einer „Topographie“ der Kritik: Kritische Zeiten für die Kritik, Teil 1 & Teil 2
* Günther Friesinger / Monochrom befragte einige Leute zum Geburtstag des Kapitalismus und ließ die Antworten verlesen: Teil 1, Teil 2.

Zum Themenfeld der Psychoanalyse bietet die Audiothek einiges:
* Es gibt zwei Sendungen zur Jacques Lacan, eine zu Person und Werk (1, 2) und eine zu seinem 100. Geburtstag (1, 2).
* Dokumentiert sind zudem Teile eines Vortrags von Georg Gröllner zu Deleuze’/Guattaris Kritik am Ödipuskomplex: Teil 1, Teil 2.
* Desweiteren steht ein Interview mit dem Lacanschüler Jean Laplanche zu Verfügung, in dem dieser auch seine Verführungstheorie darstellt: Vokabular der PsychoanalyseTeil 1, Teil 2

Über postmodernes Politikverständnis:
* Laclau und das Politische
* Žižek und das Politische

Die philophische Audiothek bietet noch wesentlich mehr; Blättern lohnt sich auch für solche, die weniger philophisch interessiert sind, da auch Beiträge aus anderen Perspektiven (Kulturtheorie, Feminismus, Politologie,…) zu finden sind. Anregungen zu diesem Sammelbeitrag verdanke ich dem Forum für psychoanalytische Forschung.

Staat der Kapitalisten oder Staat des Kapitals?

Ingo Elbe befasst sich in diesem Vortrag mit Staatskritiken und -theorien in marxistischer Tradition. Insbesondere setzt er sich mit Lenin und dem Leninismus auseinander.

Vortrag samt Diskussion, 1:20 h, mp3, mono, Klangqualität mäßig

Original bei der Antifaschistischen Gruppe Braunschweig via Rapidshare, rar-Archiv, ~11,7 MB, ~20 kBit/s

Bearbeitung bei Mediafire, 24 kBit/s, 13,9 MB

Ein kürzer Überblicksvortrag zu marxistischen Staatstheorien ist hier abgelegt.

Arbeitswahn, Krise und Wirtschaftspolitik

Zum verkehrten Zusammenhang von Politischer Ökonomie und deutschen Zuständen

Ein weiterer interessanter Vortrag von JustIn Monday und zwar über die nationalsozialistische Krisenbewältigung, gehalten bei der Gruppe B17 und von dieser auch freundlicherweise bereitgestellt.

Download (nachbearbeitet): via AArchiv | via MF
(mp3, mono, 40 kBit/s; 1:08 h; 19,6 MB)

Unter gesellschaftstheoretischen und ökonomischen Gesichtspunkten gilt der Nationalsozialismus üblicherweise als absoluter Ausnahmezustand. Die konservativ-bürgerliche Öffentlichkeit derjenigen, die von allem nichts gewusst hatten, weigerte sich ohnehin, einen Zusammenhang zwischen ihrer Gesellschaftsform und der antisemitisch, rassistischen Raserei herzustellen. Die Linke hingegen wusste sich jahrzehntelang einzureden, dass in den frühen Jahren der Bundesrepublik mit den Mitteln des
Marshallplans, also mit ausländischem Willen und gegen den der Bevölkerung, eine Politik zur Restauration des Kapitalismus betrieben worden sei. Die Betonung personaler Kontinuität in den Eliten musste paradoxerweise gleichzeitig dazu herhalten, die in der Restaurationsthese implizit enthaltene Behauptung des zumindest nichtkapitalistischen Charakters des Nationalsozialismus verdeckt zu
halten. Offenkundig hatte diese Betonung den Sinn, eine Beschäftigung mit dem antikapitalistischen Selbstverständnis der Volksgemeinschaftsideologie zu vermeiden. Mit dem heutigen Schwadronieren von der Vorherrschaft des Neoliberalismus wird diese Vermeidungsstrategie fortgesetzt.

Völlig aus dem Blickwinkel der Kritik gerät so, dass die vermeintliche Restauration des Kapitalverhältnisses bereits unmittelbar nach der Weltwirtschaftskrise, also während des Nationalsozialismus stattfand. Auch war sie keine Rückkehr in die Verhältnisse vor der Krise, wie es
die rückwärtsgerichtete Bezeichnung impliziert, sondern die im Sinne späterer Kapitalakkumulation produktive Integration des autoritären Staates in die Gesetze der politischen Ökonomie, die ohne den völkischen Antikapitalismus und die Vorstellung vom Staat als organischer Einheit nicht hätte vonstatten gehen können. Vom dabei entstandenen Zusammenhang von apolitischem Produktionswahn und ökonomischer Krise, der die deutschen Verhältnisse bis heute prägt, handelt diese Veranstaltung.

Die Attraktivität der Barbarei. Postnazistische Demokratie und islamische Massenbewegung

Diesen Vortrag hat Clemens Nachtmann 2008 bei der Georg-Weerth-Gesellschaft Köln gehalten. Ausgehend von Musils »Der Mann ohne Eigenschaften« beschreibt er die Selbstenthemmung, -entgrenzung und -aufhebung des bürgerlichen Subjekts im (Post-)Nationalsozialismus. Der Mitschnitt liegt als OGG-Datei vor. (42,6 MB / 1:20 h) (Alternativ auch hier)

Intellektuelle Gegenpole. U.a. über Jean Amery & Carl Schmitt

Kurzbeschreibung: Die Reihe »Intellektuelle Gegenpole« stellt in jeder Folge je zwei Denker des 20. Jahrhunderts gegenüber.

  1. Europa als Idee: Rüdiger Altmann und Francois Bondy
  2. Die Systemfrage: Oswald von Nell-Breuning und Wolfgang Abendroth
  3. Dezision oder Integration: Carl Schmitt vs. Rudolf Smend
  4. Ordnung und Revolte: Helmut Schelsky und Jean Améry
  5. Freiheit und Selbstverwirklichung – Margret Boveri und Jeanne Hersch
  6. Remigration und Eigensinn – Golo Mann und Hans Habe

Sendereihe: Essay und Diskurs

Gesamtlänge: jeweils ca. 30 Minuten

Audiocharakteristika: mp3, mono, 64 kbit/s

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Subversive Theorie: »die Sache selbst« und ihre Geschichte

Als hundertsten Audiobeitrag gibt es eine im Rahmen von Context XXI produzierte Hörbuchfassung der vergriffenen letzten Vorlesung des Politik- & Staatskritikers Johannes Agnoli.

Im Wintersemester 1989/90 hielt Johannes Agnoli seine Abschiedsvorlesung an der FU-Berlin. Beginnend mit dem Alten Griechenland und dem Spartakusaufstand über die Bauerkriege, die Renaissance und die Aufklärung hinweg, über Wilhelm Weitling, Karl Marx und Michael Bakunin bis in die Gegenwart hinein zeigt Angoli was es heißt, den Antagonismus gegen Herrschaft und Ausbeutung zu praktizieren und ihn zugleich zu denken.

Die insgesamt 15 Kapitel in 14 Teilen sind beim Cultural Broadcasting Archive herunterzuladen. Alternativ können sie auch bei Mediafire, todesnacht.com und von unserem Server geladen werden.

An den mittlerweile verstorbenen Agnoli erinnern sich in der Sendung Ein Staatsfeind mit Lehrstuhl von Café Critique Michael Heinrich, Joachim Bruhn und Clemens Nachtmann. (mp3, 64 kbits, stereo, ca. eine Stunde)

Ernst Lohoff: Gewalt und Staat

Kurzbeschreibung: An einem Thesenpapier von Ernst Lohoff (Gruppe Krisis) orientiert, zeichnet die N.P.C.-Redaktion das Verhältnis von Gewalt und Staat nach und untersucht dabei sowohl deren historische als auch aktuelle Verschränkung.

Sendereihe: N.P.C.

SprecherInnen: N.P.C.-Redaktion

Gesamtlänge: 45:34 min.

Audiocharakteristika
: mp3, stereo, 256 kbps

Download

(Gesamtgröße 83,5 MB)