Während einige Vertreter der Kritischen Theorie in der total verwalteten Welt kein revolutionäres Subjekt mehr ausmachen konnten, lösten sich in den letzten Jahrzehnten eine Vielzahl von Neuentdeckungen und Abgesängen auf das Proletariat und die Chancen gesellschaftlicher Emanzipation ab. Mit dem Bestseller Empire von Michael Hardt und Antonio Negri, die das Proletariat durch die Multitude ersetzten, keimte im Jahr 2000 gerade innerhalb der Bewegungslinken wieder Hoffnung. Slavoj Žižek sah in diesem Buch gar das Kommunistische Manifest des 21. Jahrhunderts. Die These des Buches, dass zentrale Marxsche Kategorien wie Wert und Klassenstruktur für den gegenwärtigen Kapitalismus mit seinem Primat immaterieller Arbeit bzw. der Wissensproduktion neu gefasst werden müssen, stieß allerdings auf Gegenwehr. Der Abschied vom Wert als Analysekategorie, den die Autoren in der Theorielinie des Postoperaismus vollzogen, erschien allzu wagemutig. Dieses Spannungsverhältnis zwischen Postoperaismus und marxsche Wertkritik greift Philipp Metzger auf und skizziert im hier dokumentierten Vortrag die Grundkategorien der marxschen Theorien und des Postoperaismus. Metzger leistet damit mehr als eine Annäherung und Kritik der postoperaistischen Theorie.
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