Schlagwort-Archive: Nationalsozialismus

Der Wert und das Ich. Kritische Theorien der Subjektivität

Kurzbeschreibung: Die Sendung enthält das Referat »Marx, Freud, Adorno und der Wert des Ich« von Uli Krug, gehalten 2002 auf dem Kongress »Antideutsche Wertarbeit«. Er versucht darin zu zeigen, wie Gesellschaftskritik und Psychoanalyse zu verbinden seien.

Sendereihe: Sachzwang FM

Mitwirkende: Referent Uli Krug; Moderation: Dr. Indoktrinator

Links zum Beitrag: Beschreibung auf FRN

Audiocharakteristika: mp3, mono, 40 kbit/s; 2 Stunden

Download: In einem Stück via AArchiv oder via Mediafire oder in zwei Teilen via Mediafire: Teil 1, Teil 2 (Gesamtgröße: 35,5 MB)

Die Attraktivität der Barbarei. Postnazistische Demokratie und islamische Massenbewegung

Diesen Vortrag hat Clemens Nachtmann 2008 bei der Georg-Weerth-Gesellschaft Köln gehalten. Ausgehend von Musils »Der Mann ohne Eigenschaften« beschreibt er die Selbstenthemmung, -entgrenzung und -aufhebung des bürgerlichen Subjekts im (Post-)Nationalsozialismus. Der Mitschnitt liegt als OGG-Datei vor. (42,6 MB / 1:20 h) (Alternativ auch hier)

Gewalt gegen Frauen im NS

Bei Radio Island gibt es zwei Vorträge zum Thema „Gewalt gegen Frauen im Nationalsozialismus und ihre Rolle im Erinnerungsdiskurs“, die im Rahmen einer vom Antifaschistischen Frauenblock Leipzig (AFBL) organisierten Veranstaltungsreihe gehalten wurden. Der erste Vortrag von Christa Paul behandelt „Sexzwangsarbeit in NS-Konzentrationslagern“ und der zweite Vortrag von Loretta Walz beschäftigt sich mit „Zwangsarbeiterinnen in Ravensbrück“.

Deutschland: Von der »verspäteten« zur »normalisierten« Nation

Wie in der Diskussion von Stephan Grigats Referat zur Kritik der Nation erwähnt ward, hat Helmuth Plessner, einer der Hauptvertreter der philosophischen Anthropologie des 20. Jh., die deutsche Nation als eine »verspätete« gekennzeichnet. Auf forced-labour.de gibt es gelesene Auszüge1 aus genau dieser Schrift Plessners »über die politische Verführbarkeit bürgerlichen Geistes« (1935/1959).
Auf diese rekurriert auch ein jüngst auf FRN erschienener Beitrag über »Ideologieproduktion in Deutschland«, in dem der Text »Vom völkischen Nationalismus zum Ethnonationalismus« (2002) des Hannoveraner Soziologieprofessors Wolfram Stender vertont wird.
Mit der Normalisierung des deutschen Nationalismus und der Vergangenheitsbewältigung befasst sich die Dissertation Marcus Hawels (Sopos), die er in einem gleichnamigen FRN-Beitrag vorstellt. Dieser kreist vor allem um das Ius ad bellum als wichtiges Kennzeichen nationalstaatlicher Souveränität (nach außen) sowie um Begriff und Geschichte des Imperialismus und der Globalisierung. Hier ein weiterer FRN-Beitrag zur Dissertation.

  1. Download: Teil 1, Teil 2 (gesamt 49min, 10,1 MB; mp3, mono, 32 kbit/s) und Teil 3 (22min, 10,1 MB, zip/mp3, stereo, 64kbit/s) über »Die Zerstörung der Philosophie als Instanz durch Marx, Kierkegaard und Nietzsche und der Ausweg diesseits von Gut und Böse: Die Kapitulation vor der Politik« (12. Kapitel), der im Rahmen eines anderen Eintrags bereitgestellt wurde. Alternativ alle drei Teile hier. [zurück]

Intellektuelle Gegenpole. U.a. über Jean Amery & Carl Schmitt

Kurzbeschreibung: Die Reihe »Intellektuelle Gegenpole« stellt in jeder Folge je zwei Denker des 20. Jahrhunderts gegenüber.

  1. Europa als Idee: Rüdiger Altmann und Francois Bondy
  2. Die Systemfrage: Oswald von Nell-Breuning und Wolfgang Abendroth
  3. Dezision oder Integration: Carl Schmitt vs. Rudolf Smend
  4. Ordnung und Revolte: Helmut Schelsky und Jean Améry
  5. Freiheit und Selbstverwirklichung – Margret Boveri und Jeanne Hersch
  6. Remigration und Eigensinn – Golo Mann und Hans Habe

Sendereihe: Essay und Diskurs

Gesamtlänge: jeweils ca. 30 Minuten

Audiocharakteristika: mp3, mono, 64 kbit/s

Download

Zur Kritik der Nation

Kurzbeschreibung: Vor nicht mal ganz einer Woche hielt Stephan Grigat (Café Critique) in Magdeburg einen Vortrag über Nationalismus, Deutschland und den Nationalsozialismus, Israel und Islamismus.

Gesamtlänge: 1:29 h

Audiocharakteristika: mp3, mono, 40 kbit/s

Download (25,5 MB)
(Der Origialmitschnitt – mp3, stereo, 80 kbit/s – von wesentlich gleicher Klangqualität aber 50 MB Dateigröße ist bei der AGEA zu finden.)

Zum (schwierigen) Verhältnis von Kapitalismus und Antisemitismus

Fabian Kettner (Rote Ruhr Uni) hat auf dem Antifacamp 2007 in Oberhausen einen sehr interessanten Vortrag zum Verhältnis von Kapitalismus und Antisemitismus gehalten, der sich vor allem mit zwei Erklärungsmustern der nationalsozialistischen Massenvernichtung der europäischen Jüdinnen und Juden auseinandersetzt, die dieser eine zugrundeliegende Rationalität unterstellen. Auch Texte zu dieser Problematik hat Kettner verfasst, z.B. »Die Zeugen der Anklage. Traditionslinien in Enzo Traversos Gesellschaftskritik«

Download: via AArchiv (1:07 h, 56 kbits, mono, 27 MB)

Ankündigungstext:

Logische Folge, Ausdruck, Verschleierung? Die Positionierung des Antisemitismus zum Kapitalismus.
Antisemitismus ist ein Wahngebilde, eines, in dem negative Erfahrungen der Menschen in der vergangenen wie gegenwärtigen Durchsetzung des Kapitalverhältnisses verarbeitet werden. Aber eben nicht einfach nur irgendwie verarbeitet, sondern auf eine bestimmte Art und Weise und mit einer bestimmten Richtung: von dem ablenkend und das verschleiernd, was die Individuen belastet – und eben auch: die Individuen weiter in das verstrickend, was sie unterdrückt. Der Antisemitismus ist so eine dramatische Inszenierung von Aufbegehren, in dem aggressiv vorgegeben wird, wie man fürderhin beherrscht werden möchte. Im Opfer, dem Juden, fällt all dies zusammen: Selbstermächtigung, Liquidierung des Verhassten, Herrschaft über andere und sich selbst. Zwischen Antisemitismus und Kapitalismus kann auf verschiedene Weise ein Zusammenhang hergestellt werden. Aber ist er auch dessen logische und notwendige Folge? Kann der Kapitalismus für den Antisemitismus verantwortlich gemacht werden? Bleibt er im Horizont des Kapitalismus befangen – oder sprengt er ihn? Wie positioniert sich der Antisemitismus zum Kapitalismus?

Stephan Grigat: Fetischismus und Widerstand

Kurzbeschreibung: Debord hat mit seinem Versuch, die Marxsche Kritik des Fetischismus und an ihr orientierte Gesellschaftskritik aufzugreifen und zu einer zeitgemäßen Kritik fetischistischer, sich spektakulär darstellender Warenherrschaft zu verdichten, neben der Kritischen Theorie die wichtigste Kritik der bürgerlichen Gesellschaft im 20. Jahrhundert geliefert. Er hat damit in Frankreich eine Tradition begründet, die sich grundlegend vom politiksüchtigen Althusser-Marxismus unterscheidet, der mit Fetischkritik noch nie so recht etwas anzufangen wusste und wohl nicht zuletzt deswegen im akademischen Marxismus bei weitem einflussreicher wurde als die kaum mit universitären Ansprüchen kompatible Kritik Debords. Sein erkenntniskritisches Diktum, dass „die Wahrheit dieser Gesellschaft nichts anderes ist als die Negation dieser Gesellschaft“ ist in seiner Allgemeinheit ebenso richtig wie es nach dem Nationalsozialismus, der barbarischen Negation der bürgerlichen Gesellschaft, durch eben diese Allgemeinheit falsch wird. Die Situationistische Internationale teilte mit der von ihr so scharf kritisierten Linken die Ignoranz gegenüber dem kapitalentsprungenen Antisemitismus, was ihr ein Verständnis des Zionismus von vornherein unmöglich machte. Weiterlesen