Vor wenigen Tagen, am 20. Februar, jährte sich der Todestag von Hunter S. Thompson zum zehnten mal. In Deutschland ist er vor allem durch den Roman „Fear and Loathing in Las Vegas“ und dessen Verfilmung von Terry Gilliam bekannt geworden. Dabei lohnt es sich doch vor allem sich auch das journalistische Werk des Begründers des Gonzo-Journalismus zu vergegenwärtigen. Thompson hat bewiesen, dass es möglich ist, über politisches Tagesgeschehen oder gar über Sportereignisse zu schreiben und dabei gleichzeitig radikal, treffsicher, feindselig, witzig und unterhaltsam zu sein. Die heutigen linken Schreiberlinge könnten sich mal etwas davon abschauen. Aus diesem Grund dokumentieren wir zwei Beiträge, die an Hunter S. Thompson erinnern.
1.) The Crazy Never Die
Im Jahr 2011 hat Deutschlandradio Kultur eine Lange Nacht über Hunter S. Thompson gesendet. Das rund dreistündige Feature von Tom Noga ist ein ausführliches Portrait von Thompson, das die verschiedenen Phasen des Schriftstellers durchgeht und dabei die Hoffnungen und Wirren der 60’er Jahre und ihrer Nachwehen eindrücklich hörbar macht. Es sind zahlreiche O-Töne zu hören, sowie Interviews mit Thompson und mit einigen seiner Freunde und Zeitgenossen. Das Ganze ist mit zahlreichen Auszügen aus Thompsons eigenen Texten illustriert und mit 60’er-Jahre-Musik unterlegt.
2.) 10. Todestag: Gonzo-Erfinder Hunter S. Thompson
Ein kürzeres Feature wurde anlässlich des 10. Todestages von Hunter S. Thompson auf Radio RaBe gesendet. Das Feature enthält mehrere Interview-Auszüge, es geht um den Gonzo-Journalismus, um Thompsons Wahlkampf für Freak Power und vor allem wird ein Fokus auf seine politische Betätigung gelegt. Im Feature wird auch deutlich, dass Thompson gegen Ende seines Lebens zu Verschwörungstheorien neigte und die Sicherheit im politischen Urteil eher verlor (etwa beim Vergleich George W. Bushs mit Hitler) … – was auch für antideutsche Ideologiekritiker kein Grund sein sollte, die frühen Texte von Hunter S. Thompson zu verschmähen (schließlich war Thompson immer auf der Suche nach dem american dream).
Am 20. Februar 2015 jährt sich der Todestag von Hunter S. Thompson, U.S. amerikanischer Schriftsteller und Journalist. Vor zehn Jahren erschoss er sich 67-jährig in seinem Haus in der Nähe von Aspen, Colorado. Berühmt wurde er für seinen verfilmten Reportage-Roman „Fear and Loathing in Las Vegas“. Mit seiner kritischen Politikberichterstattung half er unter anderem mit, das legendäre Magazin „Rolling Stone“ zu etablieren. Zudem wird ihm hoch angerechnet, dass er es mit seinem von ihm erfundenen Gonzo-Stil geschafft hatte, die Grenze zwischen Journalismus und Literatur zu verwischen. Eine Hommage an Hunter S. Thomspon von Michael Spahr. [via]
Das Bildungskollektiv aus Chemnitz versuchte mit zwei Veranstaltungsreihen (2012/2013) die kritische Auseinandersetzung in und mit Popkultur ein wenig voranzutreiben und stellte die Frage nach der Rolle von Popkultur in einer nachmodernen Gesellschaft. In einem vorangestellten Text zur Reihe heißt es: „[…] Kulturarbeit soll sozialen Frieden produzieren, Frustrationen und Unglück sollen ihren gemäßen künstlerischen Ausdruck finden. Nur wenn der Kulturbetrieb tatsächlich die sozialen Konflikte in Auseinandersetzungen gleichzeitig befriedet und thematisiert, bleibt es auch im Interesse der Verwaltung einen prekär funktionierenden freien Sektor am zehrenden Leben zu erhalten. Heute bedeutet Kulturarbeit aber weniger Einladung zu gepflegter bürgerliche Konversation, sondern vielmehr Krisenverwaltung in Eigenregie.[…] Weniger als vom bürgerlichen Glücks- und Freiheitsversprechen handelt Popkultur heute tatsächlich von Krise, Verzweiflung und Zerfall.“
1.) Exile on Main Street – Vom Spektakel zum Debakel. Pop und Punk und Politik als Problem. Roger Behrens (Freibad-/Hallenbaduniversität Hamburg)
Roger Behrens mit historischen Exkursen über Sinn und Unsinn von subversiven Strategien in der verwalteten Welt.
Ein paar Fragen: Was macht eigentlich den Pop politisch? Und wann oder warum? War Punk politisch, Pop aber nicht? Oder ist Punk einfach nur politischer als Pop? Oder politisch korrekter, oder wenigstens politisch glaubwürdiger? Oder wurde Punk erst politisch als Pop? Ist die Politik des Pop eine andere Politik? Oder hat der Pop – zum Beispiel mit dem Punk – das, was heute Politik genannt wird, überhaupt erst hervorgebracht? Gibt es Pop, der nicht politisch ist? Und gibt es noch Politik, die nicht auch Pop ist, irgendwie? Schließlich: Sind das wichtige Fragen, wenn es um die Entscheidung geht, bestimmte Bands gut zu finden, und das was sie »sagen« (also singen, mit ihrer Musik thematisieren, wo sie stehen etc.) richtig? Oder sind die Fragen nicht ziemlich belanglos, gleichgültig, uninteressant, wo es doch eigentlich um anderes geht? – Mögliche Antworten auf diese Fragen stellt der Vortrag zur Diskussion: in historisch-kritischen Exkursen über Sinn und Unsinn von subversiven Strategien (Subkulturen) in der verwalteten Welt (Kapitalismus).
2.) “Die richtige Einstellung”. Tilman Kallenbach zu den Verhältnissen zwischen Pop und Politik
Tilman Kallenbach mit einem Versuch verschiedene theoretische Zugänge der Linken zum Phänomen Pop zu skizzieren.
Über wenige Pop-Phänomene ist in letzter Zeit so inbrünstig berichtet und diskutiert worden, wie über die Stadion-Rock-Band Frei.Wild, die einigen deutschen Feuilletonist_innen dann offensichtlich doch zu rechts war. Wenn an dieser Debatte irgendetwas gut war, dann doch die Erinnerung, dass Pop doch auch irgendwie politisch ist – und diffus links. Dabei ist das Verhältnis der deutschen Linken zur Pop-Kultur ein mindestens gespanntes und schwankt zwischen der Parole „Stellt die Gitarre in die Ecke und diskutiert“ und einer ausschließlich auf den “richtigen” Lifestyle orientierten linken Subkultur. Der Vortrag unternimmt den Versuch verschiedene theoretische Zugänge der Linken zum Phänomen Pop zu skizzieren, um von dieser Basis aus, in einem zweiten Schritt aktuelle Pop-Strategien zu analysieren. Es wird die Frage gestellt: Wo und wie kann Pop Gesellschaftskritik oder Politisierungsmoment sein?
Tilman Kallenbach hat in Bamberg Pädagogik studiert und hat zum Thema seine Diplomarbeit verfasst. Er ist lose mit der freien uni bamberg assoziiert und nicht zuletzt ergebener Fan.
Die politische Popmusik in der Bundesrepublik reagiert unmittelbar und direkt auf ihr gesellschaftliches Umfeld. Sie thematisiert wichtige gesellschaftspolitische Ereignisse, Kontroversen und Personalien – von der 68er-Revolte, dem RAF-Terrorismus der 70er Jahre, dem Filbinger-Skandal, der Strauß-Kanzlerkandidatur, dem Ost-West-Konflikt bis hin zur Wiedervereinigung. Gleichzeitig ist sie sehr stark von ihrem politischen Umfeld geprägt. Deshalb lässt sich an ihr der kulturelle Umgang mit der nationalsozialistischen Vergangenheit besonders gut ablesen. Diese Wechselwirkung macht den politischen Song von den 60er Jahren bis zur Gegenwart zu einem präzisen Seismograph, an dem sich der Stand der bundesdeutschen Vergangenheits’bewältigung‘ ablesen lässt. In seinem mit zahlreichen Beispielen unterstützten Vortrag gibt Ole Löding einen Überblick darüber, wie die deutschsprachige Popmusik eine „musikalische Vergangenheitsbearbeitung“ vorgenommen hat, wie sehr stark sich der Umgang mit dem Nationalsozialismus, Geschichtsbilder, Vergangenheitsdiskurse und Aufarbeitungsdebatten seit den 60er Jahren gewandelt haben. Zu diskutieren wird u.a. sein, welche kritischen Perspektiven der popkulturellen Aufarbeitung in MIA´s Berliner Republik zu hören sind.
Ole Löding ist seit 2011 Mitarbeiter im Deutschen Musikinformationszentrum Bonn. Im Transcript Verlag veröffentlichte er das Buch: “Deutschland Katastrophenstaat. Der Nationalsozialismus im politischen Song der Bundesrepublik.”
Siehe auch Frank Apunkt Schneiders Plädoye für eine Ästhetik der Verkrampfung.
4.) “Anders als die andern Jungs”. Robert Zwarg zum Phänomen Hipster
Mit dem Hassobjekt Hipster beschäftigte sich Robert Zwarg bereits vor drei Jahren bei Beatpunk. Die These: Im Phänomen des Hipsters und dem Ressentiment, das ihn trifft spiegelt sich die gesamte Gesellschaft: Der Hipster sei sowohl Symptom und Produkt einer gesellschaftlichen Entindividualisierung, wie auch Reflex auf eine reale Auflösung von Klassengrenzen, von historischem Bewusstsein und traditionellen Geschlechterrollen.
Kaum ein Sozialtypus hält sich so beharrlich als Hassobjekt wie der Hipster. Man ist sich uneinig, wie er aussieht, doch alle kennen ihn und niemand möchte einer sein. Einerseits scheint es sich um ein klassisches Phänomen der Mode zu handeln: man denkt an weiße, junge Erwachsene mit einem Hang zu Retro bzw. Vintage-Chic, Jungs mit Bart und Flanellhemd und Mädchen im Lolita-Look. Anderseits ist der Hipster ein beliebtes Ziel von Spott und Hass. Die Liste seiner bemäkelten Eigenschaften ist lang: Geschmäcklertum, unreflektierter Konsumismus, inhaltslose Ironie, Arroganz, Oberflächlichkeit, Unproduktivität, Vorhut der Gentrifizierung. Im Phänomen des Hipsters und dem Ressentiment, das ihn trifft – so die These des Vortrages – spiegelt sich die gesamte Gesellschaft. Die Veränderung der Arbeitswelt lässt sich an dem als Latte Macchiato schlürfenden imaginierten Kreativarbeiter ebenso ablesen, wie die Entzeitlichung der Mode und der Verfall der Subkultur. Sowohl die Chronisten als auch die Verächter des Hipsters verkennen allerdings seinen gesellschaftlichen Grund. Der Vortrag möchte den Hipster als zugleich Symptom und Produkt einer gesellschaftlichen Entindividualisierung deuten, als den Sozialtypus gewordenen Reflex auf eine reale Auflösung von Klassengrenzen, von historischem Bewusstsein und traditionellen Geschlechterrollen; kurz, als Ausdruck einer gesamtgesellschaftlichen Entdifferenzierung.
Robert Zwarg lebt in Leipzig und ist Mitglied der Redaktion der Phase 2. Seine Texte erschienen u.a. in der Jungle World, bei beatpunk.org und der Phase 2.
5.) “Personal Jesus”. Bärbel Harju zur Geschichte und Aktualität christlicher Rockmusik
Bärbel Harju beobachtete, dass in vormals nichtreligiösen, „agnostischen“ Subkulturen wie Punk und Hardcore christliche Künstler_innen zunehmend Fuß fassen und fasst zusammen: „Religion als Pop bedeutet keineswegs Verweltlichung.“ Harju hat im Transcript-Verlag das Buch „Rock und Religion“ veröffentlicht.
Religion als Popkultur ist vital, nicht Religion „light“. Das genuin U.S.-amerikanische Phänomen Christian Pop hat sich seit den 1960er Jahren zunächst als Subkultur in einer Art Paralleluniversum etabliert. Heute existiert in den USA nicht nur eine millionenschwere christliche Musikindustrie; auch im musikalischen Mainstream und in vormals nichtreligiösen, „agnostischen“ Subkulturen wie Punk und Hardcore fassen christliche Künstler_innen zunehmend Fuß. Zu fragen wird sein, welche subversiven Strategien Bands wie P.O.D. anwenden und wieso, um die Stigmatisierung als christliche Musiker zu umgehen, welches Wertesystem vertreten wird und wie die Künstler_innen mit Kommerzialisierung und dem Aufgehen im Universum Pop umgehen. Religion als Pop bedeutet keineswegs Verweltlichung. „Christian Pop“-Künstler setzen einen modernen Evangelisierungsstil um, indem sie subtile Botschaften in massenkompatiblen Musikstücken transportieren. Erst durch die Warenförmigkeit des religiösen Angebots wird dieses im „marketplace of culture“ konkurrenzfähig und findet sich aufgrund des kalkulierbaren Publikumansturms auf der Bühne säkularer AJZs.
Bärbel Harju ist Amerikanistin an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Sie hat 2012 im Transcript-Verlag das Buch „Rock und Religion“ veröffentlicht.
Leider wurden nicht alle Vorträge der Reihe dokumentiert. Als Ergänzung daher: Ein ganz ähnlicher Vortrag von Sascha Pöhlmann zu Politisierungen des Black Metal, ein Text zum Verstandnis des Conne Island zum kulturbetrieblichen Alltag und – passend zum letzten Referat – ein Text zur Aktualität der Kulturindustriethesen aus dem Extrablatt.
Als Nachtrag zu unserer Erich Mühsam-Reihe präsentieren wir euch einen Teilmitschnitt der von Rolf Cantzen gestalteten Langen Nacht, die im Deutschlandfunk am 06/07.04.2013 Lieder, Gedichte, theoretische Texte von und viel Biographisches über Erich Mühsam vorstellte. Unvollständig ist der Mitschnitt aus schierer Verplantheit – die erste der drei Stunden fehlt leider. Vielleicht kann jemand diese nachliefern?
Update: Das ging schnell! Per Mail kam nun ein vollständiger Mitschnitt. Ich ergänze hier die erste Stunde:
Download via load.to (mp3, mono, 0:55 h, 25 MB)
Liebe und Anarchie Eine Lange Nacht über Erich Mühsam
Von Rolf Cantzen
Erich Mühsam (1878 bis 1934) saß zwischen allen Stühlen – fast sein ganzes Leben lang. Den schreibenden Bohemien in München und Berlin war er zu anarchistisch: Er agitierte Arbeiter und das Lumpenproletariat und wurde wegen diverser politischer Straftaten verurteilt.
Den ernsthaften Anarchisten war er zu sehr Boheme: Er dichtete zu unpolitisch, trank zu viel und vergnügte sich zu sehr – nicht nur, so der Vorwurf, mit Frauen. Nach dem Ersten Weltkrieg beteiligte er sich an der Münchener Räterepublik, redete vor Zehntausenden von Arbeitern und Soldaten.
Im Gegensatz zu vielen anderen Genossen überlebte Mühsam die Niederschlagung der Räterepublik. Weil Mühsam mit den Kommunisten kooperierte, um den Aufstieg des Nationalsozialismus zu verhindern, wurde er von vielen anarchistischen Freunden verlassen.
Weil er an der Staatskritik und am Individualismus der Anarchisten festhielt, wurde er von den Kommunisten als Kleinbürger kritisiert, auch noch nach seiner Ermordung in einem KZ nahe Oranienburg. Doch immer beschreiben ihn Zeitgenossen als einen herzlichen, großzügigen und gütigen Menschen.
Einen vor allem unterhaltsamen Mitschnitt einer Veranstaltung mit Frank Apunkt Schneider (testcard, monochrom), über das vielleicht wichtigste Reeducation-Programm der (West)Alliierten, gibt es hier.
Auf der Homepage des ORF steht unter diesem Titel ein sehr hörenswertes Audio-Feature zum Anhören zur Verfügung. Es handelt von den Geschwistern der Eisler-Familie Gerhart und Ruth Eisler (beide Gründungsmitglieder der Kommunistischen Partei Österreichs, dieser später strammer Komintern-Funktionär, letztere später linksradikale Abweichlerin, dann glühende Anti-Kommunistin) sowie Hanns Eisler (Schönbergschüler, experimenteller Komponist und langjähriger Mitarbeiter von Bertolt Brecht) – also drei sehr interessante und schillernder Figuren in der Geschichte der kommunistischen Bewegung. Das materialreiche Feature skizziert ein biografisches Portrait der drei Geschwister und berichtet dabei von der Erfahrung des ersten Weltkriegs, der Zwischenkriegszeit und des zweiten Weltkriegs, erzählt von der Situation im Exil und der Nachkriegszeit in der DDR. Neben Aufnahmen von Aussagen vor dem »Ausschuss für unamerikanische Tätigkeiten«, sind dabei einige sehr seltene und interessante Tondokumente zu hören.
Für all diejenigen, die zu den Hochzeiten der BRD groß geworden sind, gehörte er zum Inventar. In der DDR war er als Teilnehmer an den Festivals des politischen Liedes präsent. Er sang über das Leben der Boheme und den kommunistischen Widerstand im 3. Reich, er hoffte auf die Kämpfe junger Arbeiter und Angestellter gegen Autoritarismus, Wiederbewaffnung und alte Nazis. [via]
Werner Pomrehn (recycling-Redaktion) und Günther Jacob haben sich in einer Sendung auf dem FSK zwei Stunden lang dem Leben, Wirken und der Musik Franz Josef Degenhardts gewidmet, der am 14.11.2011 verstorben ist. Empfehlenswert auch der Nachruf von Beatpunk. Danke an W. für’s Zuspielen.
1.SWR2 Wissen: Goebbels‘ Swing-Band. Musik als Propagandamittel.
Von Mechthild Müser
Swing und Jazz waren im nationalsozialistischen Deutschland als „entartete Musik“ diffamiert und verboten. Das Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda selbst veranlasste jedoch 1939, vermutlich sogar angestoßen von Joseph Goebbels, die Gründung einer Big-Band: Charlie and his Orchestra. Mit Sendung der Lieder dieser Combo im Auslandrundfunk sollte der Feind demoralisiert und verspottet werden – einige der bekanntesten und begabtesten Jazzmusiker Deutschlands schlossen sich so zu einer NS-Propaganda-Jazz-Band zusammen. Das Feature von Mechthild Müser berichtet über Geschichte und Hintergründe der Band „Charlie and his Orchestra„.
2.»… in the way of Lindy Hop«. Swingtanzen zwischen Anpassung und Widerstand
Vortrag mit Juliane Hummitzsch
Juliane Hummitzsch zeigt in ihrem Vortrag, wie sich in der Form des Tanzstils „Lindy Hop“ auf spezifische Weise die Widersprüchlichkeit kapitalistischer Subjektivität widerspiegelt. Dazu rekonstruiert sie in einem historischen Teil die Geschichte der Jazz-Musik, die Entstehung des Lindy Hop in den USA und die Rolle der Swing-Kultur in Deutschland, um anschließend mit Bezug auf Adorno, Kracauer und Gerhard Scheit einige Überlegungen zum Verhältnis von Anpassung und Widerstand in der Kulturindustrie im Allgemeinen und im Lindy Hop im Besonderen anzustellen. Der Versuch, einen Zusammenhang zwischen Tanztheorie und Gesellschaftskritik herzustellen, macht den Vortrag sehr interessant. Der Vortrag ist in Textform in der Bremer Zeitschrift Extrablatt erschienen.
13. November 1976 – Wolf Biermann singt in der ausverkauften Kölner Sporthalle vor über 7.000 Menschen das Konzert seines Lebens. Streitet und diskutiert für einen Kommunismus mit „menschlichem Antlitz“. Verteidigt und kritisiert eine DDR, die er für eine große, kostbare Errungenschaft hält.
Im April 2008 lud die AG Antifa der Uni Halle Tjark Kunstreich ein, um über den Zusammenhang von Schwulenhass und Männerbund, vor allem in der deutschen Hip Hop-Szene, zu referieren. Auf FRN ist der Vortrag in fünf Teilen (128 kbit/s, mono) hinterlegt, sowie zwei Gespräche zum Vortrag mit Hannes Loh und Kunstreich selbst.
Download auch hier (mp3, mono, 48 KBit/s, 2:04 h; 42,4 MB).
Premiere: Unter diesem eigentümlichen Titel ist die erste Sachzwang-FM-Sendung in STEREO erschienen. Damit ist die Produktivkraftentwicklung endlich in der radikalen Linken angekommen.
Ironie beiseite, die Sendung beschäftigt sich mit und beinhaltet, wie nahe liegt, Death Metal, ist wie immer zwei Stunden lang. Download: In einem Stück via AArchiv oder via Mediafire (mp3, 112 kbit/s, stereo, 96 MB) oder in zwei Teilen via Mediafire: Teil 1 & Teil 2 (mp3, 128 kbit/s, stereo, gesamt 109 MB)
Kurzbeschreibung: Mal was Anderes zu Theodor W. Adorno – in mehrfacher Hinsicht: Eine Sendung aus dem öffentlich-rechtlichen SWR 2 zu Adornos Musikphilosophie, einem Teil seines Werkes, der in der Linken auch bei den begeistertsten AdornorezipientInnen wenig Beachtung findet, gleichwohl aber zum Verständnis der – wenn mensch so will: ganzen – Persönlichkeit Adornos zweifelsohne bedeutend ist.
Gesamtlänge: 54 Minuten
Audiocharakteristika: mp3, mono, 56 kbit/s oder wma, mono, 48kbit/s