Schlagwort-Archive: Kulturtheorie

Reflexionen über die Kulturindustrie

Im Rahmen der Sendung Klärwerk hat Marius Meier von Radio Z Nürnberg im Juli 2012 ein interessantes Interview mit Detlev Claussen geführt, das in eine Reihe von Reflexionen über Begriff und Wirklichkeit der Kulturindustrie eingebettet ist. Sowohl eine knappe Einführung in die Kritik der Kulturindustrie wird geboten, als auch die Frage nach ihrer Aktualisierung (insb. hinsichtlich des WWW) gestellt. Interessant sind Claussens Ausführungen zum Verhältnis des Internets zur (Halb-)Bildung sowie zum Eindringen der Verwalteten Welt ins Individuum.

Download: via AArchiv (0:28 h, 10 MB), via Radio Z (26 MB) | via FRN (0:23 h, 33 MB, Interview ohne Kommentar!)

Im Rahmen unserer letzten Sendung beschäftigten wir uns eine Stunde lang mit der Theorie der Kulturindustrie.

Ein wechselhafter Sommer hat begonnen, und während andere Medien sich vor allem einer ressentimentbehafteten Berichterstattung über die Folgen der Schulden- und Wirtschaftskrise widmen, will das Klärwerk heute die Frage nach den Verhältnissen und Rahmenbedingungen stellen, unter denen sich Kultur im Jahre 2012 abspielt.
Der Begriff der „Kulturindustrie“ geisterte noch vor 20 Jahren häufiger durch Zeitungen und Magazine und wurde häufig im Sinne der kulturkonservativen Konstatierung eines vermeintlichen Werteverfalls missbraucht. Heutzutage gibt es kaum mehr öffentliche Debatten, die sich seiner bedienen.Wir versuchen im Rahmen unserer Themenstunde in die Theorie der Kulturindustrie einzuführen.

Denkstoffe

Beim Schweizer Radio DRS gab es in der Sendung Reflexe eine interessante Reihe zu KlassikerInnen der Kulturwissenschaften im 20. Jh. In je etwa halbstündigen Gesprächen mit KennerInnen des besprochenen Werkes geht u. a. um Horkheimer/Adorno, H. Arendt, M. Foucault, J. Butler, J. Derrida und N. Luhmann. (Backup via MF)

Genuss – Gift – Geist

Der jüngst gegründete AK Drogenkritik Weimar hat vom 05. – 19. Juni 2010 eine Veranstaltungsreihe mit dem Titel »Genuss – Gift – Geist« organisiert, in der Drogenkonsum, -politik und -kultur sowie das Verhältnis von Legalität und Illegalität von Rauschmitteln aus einer gesellschaftskritischen Perspektive thematisiert wurde. Die Vorträge sind hier dokumentiert:

1. Andreas Heimler: Drogenkultur – Kulturdrogen

    Andreas Heimler (Heinrich Böll Stiftung Thüringen) hat die Wanderausstellung „Drogenkultur – Kulturdrogen“ mitinitiiert und spricht hier zum Titel der Ausstellung.

    Download: groß (35,9 MB, 39.11 min) | klein (11 MB)

2. Lars Quadfasel: Healthy Body – Sick Mind. Drogenpolitik und Gesundheitswahn

    Lars Quadfasel (Hamburger Studienbibliothek) referiert über das Verhältnis von Gesundheits- und Drogenpolitik, Subjektivität, Leib und Geist.

    Download: groß (34,6 MB, 37.45 min) | klein (11 MB)

3. Drugscouts Leipzig: Leistungsdrogen und Leistungsgesellschaft

    Der Vortrag beschäftigt sich zu einem großen Teil mit der Geschichte von Amphetamin (bzw. Speed), um dann Überlegungen dazu anzustellen, inwiefern Amphetamin und Leistungsgesellschaft zusammen passen. Der Aufnahme ist mitunter etwas schwer zu folgen, da der Referent sich oft auf seine Power-Point-Präsentation bezieht. Der während des Vortrags verlesene und akustisch etwas schwer verständliche Taz-Artikel über Amphetamin kann hier nachgelesen werden.

    Download (70,4 MB, 1.17 h)

4. Drugscouts Leipzig: Gute Droge, Böse Droge?

    Vortrag zur Geschichte verschiedener Substanzen (Heroin, Tabak, Amphetamin, Dexamyl), deren Illegalisierung, der Gesetzeslage in der BRD und über die Konsequenzen von Prohibition für Konsument_innen.

    Download (45,6 MB, 49.45 min), Nachbearbeitung (viel lauter, 14 MB) (

5. Drugscouts Leipzig: Drug Checking Now!

    Der Vortrag geht nochmal auf die Konsequenzen der Illegalisierung von Substanzen ein und erläutert dann das Konzept des Drug Checking – die Möglichkeit für Konsument_innen, zu wissen, aus welchen Substanzen eine Droge zusammengesetzt ist. Der am Ende des Vortrags gezeigte Film kann hier gesehen werden.

    Download (38,9 MB, 42.3 min)

6. Christian Klischat liest „Über Haschisch“ von Walter Benjamin ♥

Die eigentümliche Wiederentdeckung Benjamins in den ’60er Jahren durch die führenden Gruppen der sozialen Revolte ließe sich in einem Bild Benjamins zusammenfassen, der in der einen Hand einen Fotokopierer und in der anderen einen Joint hält (er hatte in den 20er Jahren Experimente mit Haschisch gemacht, um die Grenzen der sinnlichen Erfahrung auszuloten).
[Esther Leslie via spektakel]

    Der Schauspieler Christian Klischat liest Rauschberichte u.a. von Walter Benjamin und Ernst Bloch, aus dem Buch Walter Benjamin: Über Haschisch. Novellistisches, Berichte, Materialien. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2000.

    Download: mit Musik (53,8 MB, 58.47 min) | ohne Musik (45,6 MB, 49.47 min)

Aergernis weist auf folgende Links zum Thema hin: Weiterlesen

Zur Kritik der Warenästhetik

1. Mitschnitt eines Vortrags zur Kritik der Warenästhetik von Wolfgang Fritz Haug (Autor des gleichnamigen Buches, Herausgeber der Zeitschrift Das Argument), den er am 27. Mai 2010 in der Stadtbücherei in Weimar gehalten hat. Meines Erachtens bleiben die Analysen von Haug an der Oberfläche, da in ihnen (anders als etwa im Kulturindustriekapitel der Dialektik der Aufklärung) jeglicher Verweis auf eine spezifische Subjektivität fehlt bzw. die kapitalistischen Verhältnisse den Subjekten immer äußerlich bleiben. So kann er in der Diskussion auch die Frage nach dem Subjekt nicht beantworten und setzt stattdessen die Äußerung einer Studentin, die Spaß daran hat Schuhe zu kaufen, als „Mutation“ der Gattung und das Ende „des Menschen“. Die Bilder, auf die Haug in seinem Vortrag eingeht, finden sich hier und hier.

Download
(via MF): Vortrag (61,4 MB; mp3, stereo; 128 kbps; 1h, 7min), Diskussion (48,5 MB; mp3; stereo; 128 kbps; 53 min)

Download via Blogsport: Vortrag, nachbearbeitet (19 MB)

2. Weitere Vorträge von Wolfgang Fritz Haug sind auf seiner Homepage verlinkt (u.a. Die Rolle der kritischen Intellektuellen in der Krise und ein weiterer Vortrag zur Kritik der Warenästhetik).