Diskussion (nicht besonders kontrovers) zwischen Dirk Baecker, Gunnar Heinsohn und Joseph Vogl zu den Ursachen der Weltwirtschaftskrise. Hören bei SWR2, Download
Schlagwort-Archive: Krisenanalyse und –theorie
Zeit des Zorns. Kapitalismus, Arbeit & Krise
Auf Einladung der Redical [M] stellte Jutta Ditfurth im Januar 2010 einige der Kernthesen ihres neuen Buches »Zeit des Zorns – Streitschrift für eine gerechte Gesellschaft« (München 2009) in Göttingen vor. Ihr Vortrag ist eine Mischung aus gesellschafts- und ideologiekritischer Zusammenschau auf die aktuelle Weltwirtschaftskrise und Abschweifung.
Download (Referat & Diskussion, 2:20 h): mp3 via MF (mono, 48 kBit/s, 48 MB), ogg vorbis/mp3 bei archive.org (stereo, 81 bzw. 128 MB)
Vom Verfallsdatum des Kapitalismus
Sachzwang FM hat zum ersten (mir bekannten) mal einen Vortrag von Robert Kurz (»Exit! Krise & Kritik der Warengesellschaft«) zur Grundlage einer Sendung genommen. Dieser wurde Ende September 2009 in Karlsruhe aufgezeichnet und analysiert Ursachen und Verlauf der aktuellen Weltwirtschaftskrise.
Download: via AArchiv, via Mediafire (mp3, mono, 48 KBit/s; 2 Stunden; 41,2 MB)
Robert Kurz vs. Harry Nick: Zur (Un-)Möglichkeit einer sozialistischen Warenproduktion
Der Wert-Abspaltungskritische Lese- & Diskussionskreis Berlin dokumentiert eine Veranstaltung, die kürzlich das Verhältnis von Warenproduktion bzw. Marktwirtschaft und Sozialismus thematisierte. Dabei trafen, vorgetragen von »EXIT!«-Redakteur Robert Kurz auf der einen und dem ehemaligen DDR-Ökonomen Prof. Dr. Harry Nick auf der anderen Seite, zwei konträre Ansichten auf einander: Während Kurz in zahlreichen Schriften das Projekt des sog. real existierenden Sozialismus als eines der nachholenden (staats)kapitalistischen Modernisierung gekennzeichnet und auf die Unmöglichkeit einer dauerhaft erfolgreichen (wie auch immer verstanden) „sozialistischen“ Moderation kapitalistischer Kategorien verwiesen hat, plädierte Nick schon „zu Ostzeiten“ (wie es im Osten heißt) für eine stärkere Öffnung der DRR-Wirtschaftspolitik für marktwirtschaftliche Regulationsmechanismen, beispielsweise durch die Nutzung von Geld ohne dessen Kapitalfunktion.
Moderiert wurde die vom »Helle Panke« e.V. veranstaltete Diskussion von Prof. Dr. Klaus Steinitz. Sie wurde als Video aufgezeichnet; dieses kann via Megaupload in Gänze heruntergeladen werden. Anzuhören und als mp3-Download verfügbar ist die Aufzeichnung beim o.g. Lesekreis.
Die Audiodateien sind auch hier verfügbar (in einem oder in drei Stücken) und die beiden Referate von Kurz und Nick als Video bei vimeo anzuschauen.
»Das Kapital« Bd. 2: Wieso nicht die Krise, sondern die Stabilität kapitalistischer Produktionsweise das Wunder ist
Einen sehr langen Vortrag zum zweiten Band der Marxschen »Kritik der politischen Ökonomie« hielt Michael Krätke im März 2009 beim »Satellitenseminar« (»Dem Wert auf der Spur«). Er referiert Teile des Inhalts und der Entstehungsgeschichte des »Kapitals«.
Download: Teil 1, Teil 2 (mp3, mono, 40 kBit/s; 29 MB; 1:41 h), Präsentationsfolien (pdf, 117 KB)
Gedankt sei der Rosa-Luxemburg-Stiftung für die Dokumentation des Mitschnitts (in etwas größeren, aber qualitativ gleichen Dateien).
Ist der Kapitalismus noch zu retten? Finanzmarktkrise als Systemkrise
Kurzbeschreibung: Die Redaktion N.P.C. hat wieder einmal eine (Doppel-)Sendung gestaltet, abermals mit einem Vortrag von Robert Kurz, Redakteur der Theoriezeitschrift »EXIT! Krise und Kritik der Warengesellschaft«, der zurzeit viel Gelegenheit bekommt, seine Krisentheorie zu referieren. Deshalb bietet dieser Vortrag gegenüber früheren Beiträgen auch wenig Neues. Allerdings stellt er nicht nur die genannte Krisentheorie bündig dar, sondern auch die Geschichte der (Finanz-)Krisen der letzten Jahrzehnte und die Genese der aktuellen Krise.
Mitwirkende:
Moderation & Sprecher: Christian Höner
Links zum Beitrag: Beschreibung auf FRN
Gesamtlänge: 2 Stunden
Audiocharakteristika: mp3, mono, 64 kbit/s
Arbeitswahn, Krise und Wirtschaftspolitik
Zum verkehrten Zusammenhang von Politischer Ökonomie und deutschen Zuständen
Ein weiterer interessanter Vortrag von JustIn Monday und zwar über die nationalsozialistische Krisenbewältigung, gehalten bei der Gruppe B17 und von dieser auch freundlicherweise bereitgestellt.
Download (nachbearbeitet): via AArchiv | via MF
(mp3, mono, 40 kBit/s; 1:08 h; 19,6 MB)
Unter gesellschaftstheoretischen und ökonomischen Gesichtspunkten gilt der Nationalsozialismus üblicherweise als absoluter Ausnahmezustand. Die konservativ-bürgerliche Öffentlichkeit derjenigen, die von allem nichts gewusst hatten, weigerte sich ohnehin, einen Zusammenhang zwischen ihrer Gesellschaftsform und der antisemitisch, rassistischen Raserei herzustellen. Die Linke hingegen wusste sich jahrzehntelang einzureden, dass in den frühen Jahren der Bundesrepublik mit den Mitteln des
Marshallplans, also mit ausländischem Willen und gegen den der Bevölkerung, eine Politik zur Restauration des Kapitalismus betrieben worden sei. Die Betonung personaler Kontinuität in den Eliten musste paradoxerweise gleichzeitig dazu herhalten, die in der Restaurationsthese implizit enthaltene Behauptung des zumindest nichtkapitalistischen Charakters des Nationalsozialismus verdeckt zu
halten. Offenkundig hatte diese Betonung den Sinn, eine Beschäftigung mit dem antikapitalistischen Selbstverständnis der Volksgemeinschaftsideologie zu vermeiden. Mit dem heutigen Schwadronieren von der Vorherrschaft des Neoliberalismus wird diese Vermeidungsstrategie fortgesetzt.Völlig aus dem Blickwinkel der Kritik gerät so, dass die vermeintliche Restauration des Kapitalverhältnisses bereits unmittelbar nach der Weltwirtschaftskrise, also während des Nationalsozialismus stattfand. Auch war sie keine Rückkehr in die Verhältnisse vor der Krise, wie es
die rückwärtsgerichtete Bezeichnung impliziert, sondern die im Sinne späterer Kapitalakkumulation produktive Integration des autoritären Staates in die Gesetze der politischen Ökonomie, die ohne den völkischen Antikapitalismus und die Vorstellung vom Staat als organischer Einheit nicht hätte vonstatten gehen können. Vom dabei entstandenen Zusammenhang von apolitischem Produktionswahn und ökonomischer Krise, der die deutschen Verhältnisse bis heute prägt, handelt diese Veranstaltung.
Freier Markt im freien Fall. Kapitalismus in der Krise
Robert Kurz zur aktuellen Entwicklung der Wirtschaftskrise
»Gut aufgestellt« und »Hausaufgaben gemacht« — Die Renaissance des schaffenden Kapitals
Ein längerer Kommentar der Redaktion Sachzwang FM, kürzlich auf FRN erschienen. Bis auf die Globalisierungsleugnung ganz hörenswert.
Download: via AArchiv oder via Mediafire
Krise – Zusammenbruch – Krieg. Ein wertkritischer Blick auf den Imperialismus
Bekanntlich haben die meisten Autorinnen und Autoren um die wertkritische Theoriezeitschrift »Krisis« (damals noch vor der Spaltung) die Kriegseinsätze in Afghanistan und im Irak nicht begeistert unterstützt wie andere Teile der radikalen Linken, sie aber ebenso wenig in traditionell-linker antiimperialistisch-antiamerikanischer Weise abgelehnt. Als prominenter Vertreter des wertkritischen Ansatzes wirft Robert Kurz (heute Redakteur der »EXIT!«) in seinem Buch »Weltordnungskrieg« (2003) einen distanzierten, analytischen Blick auf „das Ende der Souveränität und die Wandlungen des Imperialismus im Zeitalter der Globalisierung“. Zwei N.P.C.-Sendungen dokumentieren zum einen in thesenhafter Form genau dieses Buch Kurzens1, zum anderen die Haltung der Wertkritik zum Krieg, besonders zu seiner heutigen, „postmodernen“ Variante2.
Zur Kritik kulturalistischer Frontstellungen siehe auch den Beitrag zu „Kreuzug und Jihad„, sowie allgemein zu Staat/Souveränität, Gewalt und Krieg den Beitrag von Ernst Lohoff.
- Info & Skript auf FRN, Download via AArchiv | via MF (mp3, mono, 56 kbit/s; 46 Minuten, 18,5 MB)
- Beschreibung auf FRN, Download via AArchiv |via MF (mp3, mono, 56 kbit/s; 32 Minuten, 12,9 MB)
Zur Kritik der Arbeit(sontologie)
Kurzbeschreibung: Da sich immer noch hartnäckig die Vorstellung hält, eine Abschaffung der Arbeit sei nur in utopischer Perspektive als gleichsam messianische „Erlösung“ von der mit der Lebensnotwendigkeit materieller Reproduktion identifizierten Arbeit zu haben, hier ein älterer Vortrag (2005) von Robert Kurz (»EXIT!«) zum Arbeitsbegriff, seiner Geschichte und seiner Kritik, sowie zur Krisentheorie. Eine Auseinandersetzung mit dem vielfach angeführten marxschen Arbeitsbegriff lieferte Kurz in der »Exit!« 1 in einem Artikel, den sein nächstes Buch in überarbeiteter Form enthalten wird, wenn es denn mal endlich erscheint…
Sendereihe: N.P.C.
Gesamtlänge: Eine Stunde
Audiocharakteristika: mp3, mono, 64 kbit/s
Download, Streaming & Info: auf FRN oder Mediafire (Gesamtgröße: 27,4 MB)
Kreuzzug und Jihad
Kurzbeschreibung: Hier eine NPC-Reihe zur Krisis-Ausgabe Nr. 32 „Kreuzzug und Jihad“. Es referieren Ernst Lohoff über den Mythos vom Kampf der Kulturen und die Ethnisierung sozialer Konflikte im Krisenprozess der Warengesellschaft, Christoph Burgmer über Marx, Islam, Godwins Gesetz und das Mem und Norbert Trenkle zum Fundamentalismus der „westlichen Werte“ in Zeiten ihres Zerfalls. Alle Referate wurden auf dem Jahresseminar der wertkritischen Theoriegruppe Krisis 2007 aufgenommen. Der dritte Teil ist leider nicht verfügbar.
Sendereihe: NPC
Audiocharakteristika: mp3, mono, 64 kbps
Beschreibungen auf FRN: Teil 1, Teil 2, Teil 4
Weltmarktbeben. Die Finanzmarktkrise als Weltmarktkrise
Kurzbeschreibung: Mitschnitt eines Referats von „Krisis“-Redakteur Norbert Trenkle zur Entwicklung und den Ursachen der aktuellen Weltwirtschaftskrise. Seine Position wurde von Martin Dornis kritisiert. Danke an die Gruppe 180°.
Gesamtlänge: 1:06h Vortrag; 48 Minuten Diskussion
Audiocharakteristika: ogg, mono, 34 kbit/s vbr | mp3, mono, 32 kbit/s
Download (ogg): Vortrag, Diskussion (Gesamtgröße: 28,3 MB)
Download (mp3): Vortrag, Diskussion (Gesamtgröße: 26,3 MB)
Der Staat in der Krise
Von den Beschränkungen und Eigenarten des aktuellen Krisenbewusstseins
Kurzbeschreibung: Mitschnitt eines Vortrages, gehalten im Rahmen der Veranstaltungsreihe der Hamburger Gruppe Kritikmaximierung zur aktuellen Weltwirtschaftskrise. Es referiert JustIn Monday zur Rolle des autoritären Staates in der Krise und im Neoliberalismus. Der Vortrag ist nicht nur politökonomisch fundiert, sondern auch mit psychoanalytischen Deutungen angereichert.
Gesamtlänge: 1:47 h
Audiocharakteristika: mp3, stereo, 160 kbit/s
Download & Info bei FRN: Teil 1, Teil 2 (Gesamtgröße: 122 MB)
Wenn den BürgerInnen, zumal den deutschen, in der Krise das Bewusstsein vom historischen Charakter ihres Ein und Alles – des Kapitalverhältnisses – droht, erscheint ihnen die Ewigkeit des nationalen Staates als Rettung. Gewiß sind sie sich dieser Ewigkeit so, wie sie sonst glauben, ihr Nierenleiden vom Uropa mütterlicherseits geerbt zu haben. In den Absichten mögen Unterschiede bestehen zwischen LinkskeynesianerInnen, die die Krise vermittels sozialstaatlicher Umverteilung beheben wollen, und denjenigen, denen die Produktion von Gebrauchswerten ganz unvermittelt nur Mittel zum Zweck der Kapitalakkumulation ist. Bei allen Unterschieden bestehen aber unübersehbare Gemeinsamkeiten im Krisenbewußtsein, d.h. in den fetischistischen Vorstellungen vom Charakter des gesellschaftlichen Ganzen. Vor Augen steht den RepräsentantInnen des herrschenden Elends dabei vor allem dessen Kontrollier- und Steuerbarkeit durch den Staat, der als dem Kapitalverhältnis äußere Macht halluziniert wird. Handele dieser nur richtig, sei er in der Lage, die Krise zu meistern. Darüber herrscht Einigkeit, oder besser Pfeifen im Walde. In dem Vortrag soll dagegen erörtert werden, inwieweit die auf den autoritären Staat und in Deutschland auf den Nationalsozialismus zurückgehende Einheit von Staat und Gesellschaft weniger eine Entwicklungsmöglichkeit der aktuellen Zustände ist, sondern deren Voraussetzung, die, als Motor vergangener Krisenlösung, inzwischen ihrerseits in der Krise ist.