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Beiträge zur Staatskritik

Wir dokumentieren hier mehrere Beiträge zur Staatskritik, die mehr oder weniger einen einführenden Charakter haben:

1.) Intros: Kritik des Staates

Im Rahmen der Reihe von Einführungsveranstaltungen unter dem Titel „Intros„, die von Kritikmaximierung, [a²] und der Rosa-Luxemburg-Stiftung Hamburg organisiert wird, hat Moritz Zeiler am 12.07.2011 einen Vortrag über verschiedene Theorien des Staates gehalten. Er stellt darin Lenins Vorstellung vom Staat, die Staatskritik von Eugen Paschukanis und verschiedene Staatsbegriffe des „westlichen Marxismus“ (hier vor allem Gramsci, Althusser, Poulantzas) vor. Auf die sogenannte „Staatsableitungsdebatte“ geht er nur kurz ein. In der Diskussion dreht es sich u.a. noch einmal um den Nationalismus und um Mängel der von Zeiler vorgestellten Staatstheorien. Zur Ergänzung und zur Kritik an Gramsci, Althusser, Poulantzas – siehe Elmar Flatschart über Defizite linker Staatskritik.

Über den Staat gehen in der Linken die Interpretationen weit auseinander: für die einen ist er der Garant des Allgemeinwohls, anderen gilt er als das Instrument der kapitalistischen Klassenherrschaft und wieder andere sehen in ihm das Terrain sozialer Kämpfe.

Mit der Veranstaltung wird eine Einführung in die verschiedenen Tendenzen marxistischer Staatstheorie geboten. Dabei werden in drei Themenkomplexen die zentralen Thesen marxistischer Theorie zum Begriff des Staates präsentiert. Themen sind die instrumentelle Staatstheorie bei Lenin (Staat als Instrument der herrschenden Klasse), die relationale Staatstheorie bei Antonio Gramsci, Louis Althusser und Nicos Poulantzas (Staat als materielle Verdichtung von Kräfteverhältnissen) sowie die Reflexionen von Eugen Paschukanis über den Staat als Rechtsform und die daran anknüpfende Staatsableitungsdebatte.

Moritz Zeiler hat Geschichte und Politikwissenschaften studiert und ist Mitglied im Vorstand der Rosa Luxemburg Initiative Bremen (RLI) und Mitherausgeber von Staatsfragen. Einführungen in materialistische Staatskritik, rls papers, Berlin 2009. [via]

    Download: via AArchiv | via FRN (mp3; 58.9 MB; 1:42:58 h)

2.) Was ist eigentlich der Staat?

Auf Einladung der Gruppe „Association Critique“ hat Ingo Elbe am 01.12.2010 in Bielefeld einen Vortrag über die begriffliche Bestimmung des Staates gehalten. Im Wesentlichen stellt er drei verschiedene Vorstellungen vom Staat vor: Staat im Kapitalismus (vertreten von Teilen der historischen Arbeiterbewegung, u.a. Ferdinand Lasalle), Staat der Kapitalisten (zentral vertreten von Lenin, den Elbe noch einmal genauer darstellt als Zeiler) und Staat des Kapitals. Die letzte Vorstellung vertritt Elbe selbst und nimmt daher auch den größten Raum ein. Mit Bezug auf Eugen Paschukanis skizziert er eine Formanalyse des Staates, die eng auf die Analyse der Warenform bezogen ist.

Der politische Verstand ist eben politischer Verstand, weil er innerhalb der Schranken der Politik denkt. Je geschärfter, je lebendiger, desto unfähiger ist er zur Auffassung sozialer Gebrechen.“ (Karl Marx)

Appelle an den ‚Vater Staat’, die Wirtschaft doch an die Kandare zu nehmen und damit ‚soziale Gerechtigkeit’ walten zu lassen, erfreuen sich gerade in der Linken nicht erst in neoliberalen Zeiten großer Beliebtheit. Die unbedingte Loyalität, die noch die Aufgeklärtesten den Formen Staat und Recht entgegenbringen, verblüfft dabei stets aufs neue. Hier bekommt radikale Staatskritik den Zorn des gesunden politischen Menschenverstands zu spüren: wo Menschen zusammenleben, da muss die Zwangsgewalt von Staaten herrschen, wer Gegenteiliges behauptet, gilt als unzurechnungsfähig.

Die Form Staat, in deren Apologie sich Nazis und SozialdemokratInnen, evangelische GlobalisierungsgegnerInnen und Altstalinisten einig sind, darf allerdings ebenso wenig in bloß moralischer Manier als Exponent des ‚Schweinesystems’ abqualifiziert werden.

Entgegen einer solchen „Kritik, welche die Gegenwart zu be- und verurteilen, aber nicht zu begreifen weiß“ (Marx) und wie sie noch das ebenso sympathische wie hilflose Grundrepertoire jeder AnarchistIn ausmacht, sollte es zuerst darauf ankommen, zu erklären, was der (bürgerliche) Staat überhaupt ist, warum kapitalistische Vergesellschaftung, die in der Regel nicht mehr durch direkt gewaltvermittelte, sondern wesentlich sachlich-tauschvermittelte Aneignungsprozesse gekennzeichnet ist, ein solches nunmehr als ‚politische Sphäre’ ausdifferenziertes Zwangsverhältnis noch benötigt, bzw. es permanent reproduziert, wo die Grenzen staatlicher Eingriffskompetenzen in die Ökonomie liegen, warum das Gewaltmonopol den BürgerInnen stets noch als legitimes erscheint usw.

Praktische Relevanz erlangt die Erörterung solch ‚abstrakter Fragen’ u.a. durch die daraus folgende Kritik der Auffassungen, gesellschaftliche Emanzipation sei von einem ‚Politikwechsel’ zu erwarten, der Staat sei im Grunde neutrales Instrument sozialer Gruppen oder könne gar beliebig die Ökonomie gestalten – es sei also alles eine Frage des ‚politischen Willens’.

Der Vortrag stellt Aspekte einer marxistischen Staatskritik anhand von Positionen aus der sog. Staatsableitungsdebatte dar. [via]

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3.) Theorien des Staatsfetischismus

Alexander Neupert (u.a. Autor des Utopie-Bändchens in der Theorie.org-Reihe sowie des Buches „Staatsfetischismus – Zur Rekonstruktion eines umstrittenen Begriffs„) hat im Rahmen des Jour-Fixe der ISF einen Vortrag über Theorien des Staatsfetischismus gehalten. Er unterzieht dabei die Theorien von John Holloway (Rissesucher), Robert Kurz (Wandkritiker) und Joachim Hirsch (Möbelrücker) einer Kritik. Gemeinsam sei allen dreien, dass sie sich entweder auf eine als gegeben angenommene (kämpferische, revolutionäre) Praxis beziehen oder diese motiveren wollen – die Vorstellung von der jeweiligen Praxis bestimme dann folgerichtig die Architektur der Kritik und nicht deren Gegenstand. Demgegenüber habe eine Kritik des Staatsfetischismus sich einzugestehen, dass in der gegenwärtigen Lage eine Lücke zwischen Theorie und Praxis klaffe, dass Kritik nie den Moment ihres Umschlagens in Praxis bestimmen könne und sich deshalb eines Bezugs auf Praxis zu enthalten habe. Warum Neupert seine Reflexionen am Begriff des Staatsfetischismus aufmacht, der im Vortrag eigentlich keine große Rolle spielt, ist mir unklar geblieben.

Bedienen sich Theoretiker eines Begriffs, so wird damit nie nur eine Sache auf den Begriff gebracht, sondern stets auch in ein theoretisches System eingepasst. Im Vortrag wird darüber anhand der Verwendung des ‚Staatsfetischbegriffs‘ in der wertabspaltungskritischen Krisentheorie von Robert Kurz, der rebellischen Befreiungstheorie von John Holloway und der materialistischen Staatstheorie von Joachim Hirsch aufgeklärt. “Im Fetischismus des Staates verschwindet die Gewalt, die diesem doch zugrunde liegt” (Stephan Grigat) – so lautet die ideologiekritische Pointe. In den genannten Theorien wird darüber hinaus versucht, ausgehend von unterschiedlichen Betrachtungen über den Fetischcharakter des modernen Staates, Theorien der Praxis zu begründen. Welche emanzipatorischen oder politischen oder rebellischen Praxisvorstellungen Kurz bzw. Holloway bzw. Hirsch aus ihren Staatsfetischtheorien ableiten, wie dies überhaupt möglich sein soll und wie diese einzuschätzen sind – darüber kann an diesem Abend diskutiert und beraten werden – Es spricht Alexander Neupert-Doppler. Er lehrte Politische Theorie in Osnabrück, veröffentlichte 2013 das Buch Staatsfetischismus. Zur Rekonstruktion eines umstrittenen Begriffs und arbeitet für die Sozialistische Jugend in Trier. [via]

    Download: via AArchiv (mp3; 65.1 MB; 1:11:07 h)

4.) Der bürgerliche Staat

Moritz Zeiler hat in seinem Vortrag den Resultate-Band (1979) der marxistischen Gruppe erwähnt, der seinem Anspruch nach die Staatsableitungsdebatte beendet hat, weil er selbst die Staatsableitung sei. Im Audioarchiv von Argudiss findet sich ein Vortrag von Karl Held (Marxistische Gruppe, später GegenStandpunkt), den dieser am 02.02.1979 in Bremen gehalten hat. Auf Grundlage des Resultate-Bandes gibt Held mehrere Bestimmungen des Staates, wobei er weniger begrifflich geordnet, sondern anhand von zahlreichen Beispielen und Anekdoten vorgeht. Themen sind u.a.: Der abstrakt freie Wille; Freiheit und Gleichheit; Souverenität und Staatsvolk; Rechtsstaat; Moral; Sozialstaat; Klassenstaat; Steuern; Haushalt; Staatsidealismus; bürgerliche Öffentlichkeit. Der Vortrag ist gespickt mit Spitzen gegen den Spartacusbund. Die Aufnahme ist leider etwas verrauscht.

    Download: via Argudiss (mp3; 33.5 MB; 2:26:24 h) | Einzeldateien: bei Argudiss

Nackte Gewalt – Die Übermacht der Verhältnisse und die Sprachlosigkeit der Kritik (III+IV)

Nachdem es zu einiger Verzögerung meinerseits kam, dokumentiere ich nun gleich zwei Vorträge aus der Reihe »Nackte Gewalt«.

1. Jordi Maiso: Gegenwärtige Vorgeschichte: Versuch einer Standortbestimmung

Jordi Maiso (u.a. Hrsg. der Constelaciones. Revista de Teoría Crítica) nimmt die Thematik von Arne Kellermanns Vortrag auf und führt sie fort: Was bedeutet es für kritische Theorie, dass sie wirkungslos bleibt in einem historischen Augenblick, in dem tiefgreifende Veränderung mehr denn je geboten, ja überfällig ist, aber nicht stattfindet, sondern die kapitalistisch induzierte Barbarei von der Peripherie in die Zentren zurückkehrt? Er bezieht sich u.a. auf Robert Hullot-Kentor (vgl. A New Type of Human Being and Who We Really Are) sowie auf Schriften von Robert Kurz, Detlev Claussen, Wolfgang Pohrt und Falko Schmieder.

Kritische Theorie, die vielen überholt dünkte, bleibt aktuell, weil blind wirkendes Naturgesetz und gesellschaftlich organisierter Wille ineinander übergehen. Die Vorstellung, dass mit dem Ende des Kapitalismus auch das Ende der Vorgeschichte erreicht wäre, scheint heute nicht mehr haltbar. Wenn der Kapitalismus gegenwärtig vor einem Auflösungsprozess steht, passiert dies nicht auf Grund der bewussten Handlung lebendiger Subjekte, sondern auf Grund der inneren Widersprüchen des »automatischen Subjekts« und der materiellen Widerstände einer Welt, die nicht grenzenlos ausbeutbar ist. Angesichts der Verrohung sozialer Verhältnisse, der enormen Opfer, die das immer mühseligere Weitergehen des business as usual fordert, scheint die Kritik der »Pathologien« der Moderne und der Vernunft bereits eine arge Verharmlosung. Kritische Theorie sieht sich heute genötigt, eine neue Stufe der Vorgeschichte zu begreifen, in der das Misslingen von Subjektivität und Geschichte gewaltsam zutage tritt: Was heißt das für die Theoriebildung, für die Fähigkeit zur Einsicht überhaupt? Wie wirkt das auf die subjektiven Triebkräfte der Kritik? Wie verändert sich unter diesen Bedingungen die Möglichkeit von Erfahrung? Bei aller Dringlichkeit einer gesellschaftstheoretischen Reflexion, die seinem Gegenstand gerecht wird, muss auch die Ohnmacht reiner Theorie mitreflektiert werden: »Für Kontemplation scheint es zu spät«.

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2. Joachim Bruhn: Kalkül und Wahn, Vertrauen und Gewalt. Vor dem Ausnahmezustand des Kapitals

Joachim Bruhns (ISF/ça ira Freiburg) Vortrag ist vor allem eine Zitateschlacht mit ideologischem Material aus Druckerzeugnissen von der FAZ bis zur Apothekenumschau, das illustriert, welchen, teils rationalisierten, teils schlicht esoterischen, Unsinn das bürgerliche Bewusstsein hervorbringt, wenn es sich in der Krise auf den »Gegenstand« Geld richtet. Der Vortrag könnte auch den Titel eines anderen Referats tragen, das Bruhn kürzlich in Leipzig gehalten hat: „Gescheites Rindvieh“ – Über die Volkswirtschaftslehre als die Kunst, das Unbegreifliche des Kapitals zur gefälligen Ideologie zu rationalisieren.

Prognosen sind schwierig, vor allem, wenn sie die Zukunft betreffen. Gleichwohl: Die Gesellschaft der totalen Konkurrenz ist in heller Panik, sie wird sich zersetzen und zerstören. Unmöglich noch kann sie die Bedingung der Möglichkeit ihrer eigenen Existenz aus sich selbst heraus reproduzieren: der vollendet autistische Selbstbezug des Kapitals, die losgelassene Akkumulation um der Akkumulation willen, die »Plusmacherei« (Marx) rutscht ins historische Minus, zerbricht an sich und eben daran, dass die Gesellschaftlichkeit der Individuen als Subjekte bloß auf dem generalisierten Ausschluss aller durch alle gründet, der, eben in den Formen von Wert, Geld, Kapital den totalen Einschluss stiftet, d.h.: die gesellschaftliche Synthesis als vollendet negative. Das ist gewiss paradox: die unbedingte gesellschaftliche Einheit in der Form des totalisierten Atomismus; ein Paradox jedoch, das im Geld dingliche Gewalt annimmt und als »logisches Rätsel« (FAZ) erscheint. In der Panik wird sich die falsche Gesellschaft ihres eigenen Widersinns inne, allerdings in einer nur noch verrückteren Form, einer Form, die das bankrotte Kalkül der Ökonomie vermittels des Wahns der Politik zu therapieren verspricht, tatsächlich zu überbieten sucht: der Form eines paranoiden Souveräns, der den Triumph des Willens über den kapitalen Sachzwang beschwört und so gerade die »Angst vor dem Chaos« schürt, darin die Flucht nach vorn anpeitscht und so auf den autoritären Staat provoziert, auf den Ausnahmezustand, d.h. auf die ursprünglich faschistische Situation: denn nichts anderes ist der »Preis des Marktes« als das politisch, vermittels des Gewaltmonopols auf Leben und Tod erzwungene Opfer der Individuen.

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Was bleibt vom Individuum?

Von der Entfremdung des Menschen zum Untergang des Individuums

Die Initiative Sozialistisches Forum Freiburg dokumentiert einen Vortrag zum Begriff des Individuums in der bürgerlichen Gesellschaft, den Lea Bendemann im Rahmen des ISF-Jour Fixe im Juli 2012 gehalten hat. Im ersten Teil setzt sich Bendemann mit den Marxschen Frühschriften und der Spaltung des Individuums in Bourgeois und Citoyen auseinander. Im zweiten Teil befasst sie sich mit Adornos Reflexionen über das Individuum im Zeitalter von (und nach) Auschwitz. Im Dritten bemüht sie sich um den Nachweis, dass Adorno an die Marxschen Frühschriften anknüpft.

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Antideutsche Wertarbeit

Zum Jahresende dokumentieren wir einen Kongress, der vor mittlerweile mehr als zehn Jahren, vom 29.-31.3.2002 in Freiburg stattfand. Ein halbes Jahr nach den Anschlägen auf das New Yorker World Trade Center, in deren Folge sich der Bruch innerhalb der deutschen Linken zur unleugbaren Kenntlichkeit vertiefte, richtete die Initiative Sozialistisches Forum einen Kongress aus, dessen Beiträge teilweise auch heute noch – nicht nur in »szenehistorischer« Hinsicht – interessant sind und dessen Diskussionen ihre Aktualität mitunter noch nicht vollends verloren haben. Einige der Beiträge sind bereits in Form von Radiosendungen dokumentiert worden. Weiterlesen

Von der Niederlage der Novemberrevolution zur kritischen Theorie

Georg Lukács und die Ohnmacht der Arbeiterklasse

Markus Bitterolf und Denis Maier, die beiden Herausgeber des kürzlich im ça ira-Verlag erschienen Sammelbandes „Verdinglichung, Marxismus, Geschichte – Von der Niederlage der Novemberrevolution zur kritischen Theorie„, haben am 23. Mai das zu diesem Zeitpunkt noch nicht erschienene Buch vorgestellt. Darin referieren sie über die historischen Bedingungen (Oktoberrevolution in Russland, Novemberrevolution in Deutschland) unter deren Einfluss der ungarische Marxist Georg Lukács zu wirken begann. Sie rekonstruieren Lukács‘ politischen Werdegang und diskutieren dann einige zentrale Kategorien der mittleren Phase des Denkers: Das Rätsel der Ware und die Verdinglichung, Totalität, Klassenbewusstsein und Freiheit. Zuletzt sprechen sie über Horkheimers Weiterentwicklung Lukács’er Theoreme, dessen spezifischem Begriff von Materialismus und die damit einhergehende Verabschiedung der kritischen Theorie vom Proletariat. Mangel des Vortrags, ähnlich wie der meisten Beiträge des Buches, ist m.E. die vollständige Aussparung des Lukács’en Spätwerkes (u.a. Ontologie des gesellschaftlichen Seins und Die Eigenart des Ästhetischen), in dem Lukács seine früheren Schriften selbst einer gründlichen Kritik unterzieht.

    Download: via AArchiv (mp3; 21,7 MB; 47:26 min)

Daß “die Weltrevolution um die Ecke ist”, wie sich Leo Löwenthal einmal ausdrückte, war nicht nur für viele Linke in den Jahren nach der Oktoberrevolution gewiß. So auch für Georg Lukács. Warum sich allerdings das “Tempo der Entwicklung der Revolution” verlangsamt hatte und wie diese Einsicht mit der “Erkenntnis von Gesellschaft und Geschichte” zusammenhing, diese Frage wollte Lukács beantworten. Vor dem Hintergrund von Krieg, Krise und Revolution schrieb er acht Aufsätze, die damals einen der radikalsten Versuche bedeuteten, das Revolutionäre an Marx durch Weiterführung der Hegelschen Dialektik wieder aktuell zu machen. Als sie 1923 unter dem Titel Geschichte und Klassenbewußtsein erschienen, war zunächst kaum abzusehen, welche Bedeutung diesem Buch vergönnt sein sollte. Der wichtigste Essay über Die Verdinglichung und das Bewußtsein des Proletariats orientierte sich an Marx’ Kritik des Fetischcharakters der Ware und wollte gleichzeitig begründen, warum das Proletariat sich als revolutionäres Subjekt konstituieren müsse. Dem Materialismus, wie ihn Max Horkheimer bestimmte, blieb es überlassen zu fragen, wie die Aktualität der Revolution mit der Erfahrung ihres Scheiterns zusammenhing, wie die Entwicklung in der Sowjetunion zu beurteilen sei und warum sich das Proletariat nicht als das Subjekt-Objekt der Geschichte konstituieren wollte, wie es Lukács’ Theorie darlegte. – Es sprechen Markus Bitterolf (Heidelberg) und Denis Maier (Luzern), Herausgeber des Bandes Georg Lukács u.a., Verdinglichung, Marxismus, Geschichte. Von der Niederlage der Novemberrevolution zur kritischen Theorie. [via]

Autonomie und Kapitalsouveränität

Jean-Paul Sartre, Adorno und der Begriff der Freiheit

In seinen Texten gegen Sartre trifft Adorno den Existenzialismus, aber geht an Sartre vorbei – diese These nahm Manfred Dahlmann (ISF) in einem Vortrag am 02.11.2011 in Freiburg zum Ausganspunkt, um Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen der Kritischen Theorie und dem philosophischen Entwurf Sartres herauszuarbeiten. Er referiert vor allem über die Begriffe der Autonomie und der Freiheit und knüpft dabei an die Diskussionen an, die in der Prodomo (Teil 1 und Teil 2 seines Beitrags) und auf der Konferenz der Sonntagsgesellschaft geführt wurden. Zuletzt spricht er über den Begriff der Scham und setzt ihn in Beziehung zum Kapital. Siehe auch die anderen Beiträge zum Existenzialismus im Audioarchiv.

Weil nur der je einzelne Mensch frei sein kann, nicht aber etwas ihn, d.h. seinen individuellen Leib Überschreitendes, darum, so lautet Sartres logisch unwiderlegbares Urteil, kann keinem äußeren Objekt die Fähigkeit, autonome Entscheidungen zu fällen, zugesprochen werden. Wenn ein Subjekt einem ihm Äußeren – sei‘s Gott, der Natur oder dem Staat, dem Kapital, dem Schönen oder gar dem Glück –, derart Autonomie zuschreibt, belügt es sich, um die Angst vor der Freiheit zu beherrschen und sich für seine Taten nicht verantwortlich fühlen zu müssen. Wenn man Adornos Ästhetik dieser Subjektbestimmung konfrontiert, läßt sich jedoch zeigen, daß, so sehr Sartre logisch im Recht sein mag, die Kritik im Grunde darauf zielen muß, genau jenes für Sartre Unmögliche dennoch zur Darstellung zu bringen: um die Verkehrungen erkennen zu können, dank derer das Kapital als automatisches Subjekt, als Souverän, agieren kann. Diese Kritik muß zum einen erkennen lassen, daß jede Form geschichtlich geworden, das heißt “sedimentierter Inhalt” ist; in diesem Erkenntnisinteresse gibt es zwischen Adorno und Sartre keine Differenz. Als derart Erkanntes schlägt sie zum anderen aber auch auf jede Logik, somit auch die Sartres, zurück: sie relativiert sie dahingehend, daß auch die Freiheit in eine Objektivität, in eine – bewußt gewählte – Form eingebettet werden muß; wenn auch in eine, die es, im Gegensatz zur Autonomie des Kapitals, verhindert, daß sie sich gegen sich selbst wendet. Aus der Konfrontation Adornos mit Sartre ergeben sich jedenfalls Subjekt­bestimmungen und Urteile über die Negativität der Gesellschaft, die, ungeachtet aller Differenzen im Grundsätzlichen, überraschende Gemeinsamkeiten zwischen diesen Protagonisten der individuellen Freiheit beziehungsweise des Nichtidentischen erkennen lassen. – Es spricht Manfred Dahlmann (ISF Freiburg), der u.a. für die Zeitschriften “Prodomo”, “Jungle World” und “Bahamas” schreibt (siehe: hier). [via]

    Download: via AArchiv (mp3; 47,9 MB; 52:19 min)

Weitere Mitschnitte aus dem Jour-Fixe-Programm der ISF gibt es direkt auf dem AArchiv-Server – die dazugehörigen Ankündigungstexte gibt es jeweils hier. Dahlmanns Buch über die Existenzphilosophie wird in Kürze im ça-ira-Verlag erscheinen – zur Vorschau.

Rote Armee Fiktion

Im Folgenden sei eine etwas ältere Veranstaltung dokumentiert, die 2007 für einigen Trubel gesorgt hat: Die Werbeveranstaltung für das Buch »Rote Armee Fiktion« mit Jan Gerber und Joachim Bruhn auf der linken Literaturmesse in Nürnberg am 15.12.2007. Im ersten Part referiert Bruhn und streift darin in gewohnter Polemik zahlreiche Aspekte zum Thema RAF und Deutscher Herbst: Das Attentat als Berufsrisiko für Politiker in der Klassengesellschaft, die RAF als Naturkatastrophe der bürgerlichen Gesellschaft usw. Er formuliert sowohl eine Kritik an der Aufregung über die RAF, als auch an der RAF selbst – diese hat, so Bruhn, dem revolutionären Projekt geschadet, da sie den Begriff der Charaktermaske ruiniert hat und zudem nicht auf die Aneignung von Reichtum, sondern auf das Anzünden von Kaufhäusern gesetzt hat. Zentral ist dabei auch der Antizionismus der RAF und der RZ. Jan Gerber versucht die RAF in eine Geschichte der Protestbewegung nach ’68 einzuordnen und kritisiert ebenfalls sowohl die Herrschaft, die, sobald es um die RAF geht, in ein Gestammel des gesunden Menschenverstandes verfällt, als auch die RAF selber, die er als »ideelle Gesamtlinke« bezeichnet. Ob es sich bei der Kritik der beiden an der RAF nun um eine »solidarische Kritik« handelt oder nicht, ist dann zentraler Gegenstand der Diskussion.

    Download: via ISF (mp3; 22 MB; 1 h 36:02 min) oder nachbearbeitet (trotzdem relativ schlechte Klanqqualität) via AArchiv (mp3; 16,5 MB)

Am obigen Beitrag ist es also möglich nachzuprüfen, ob oder wie Joachim Bruhn und Jan Gerber die Gesprächskultur auf der linken Literaturmesse zerstört oder dies zumindest versucht haben – dies war nämlich der zentrale Vorwurf, mit dem schließlich der Ausschluss des ça ira Verlags von der linken Literaturmesse begründet wurde (siehe die Erklärung des ça ira Verlags). In einem Gespräch mit dem FSK haben dann Norbert von der AG Kritische Theorie und Joachim Bruhn ihre Sicht auf die Vorgänge des Ausschlusses geschildert. Das Interview enthält sowohl eine Vorstellung des ça ira Verlags als auch der AG Kritische Theorie, welche den ça ira Verlag damals auf der Literaturmesse vertreten hatte:

    Download: via FRN (mp3; 29,8 MB; 25:59 min)

Nachprüfbar ist ebenfalls, ob Joachim Bruhns Seitenhieb gegen Jutta Ditfurths Ulrike-Meinhof-Biographie zutrifft, die er in seinem Vortragsteil als »Terror-Soap« unter dem Niveau bürgerlicher Geschichtsschreibung beschreibt und sie vor allem als Ideal- bzw. Wunschbiographie Ditfurths selbst versteht. In zwei Interviews mit Ditfurth erfährt man, neben einigen Details über die Person Meinhof und die bisherige Behandlung dieser Person im allgemeinen Kanon der bundesdeutschen Literatur und Presse, auch einiges über Ditfurth selbst: dass sie cool und mit Profis gegen Verleumdungen in der Presse vorgeht, wie sie aufopferungsvoll viele Jahre an dieser Biographie gearbeitet hat, dass Kunst, Literatur und Politik ihr Leben sind und dass sie meint, dass Veränderung und Gegenöffentlichkeit eher aus einer anderen Welt kommen (dass eine solche möglich ist, wissen wir ja bereits):

  • Interview mit J. Ditfurth von Klaus Blödow vom NEWS Magazin: via FRN (mp3; 25,8 MB; 37:35 min)
  • Interview mit J. Ditfurth von Roger Spindler vom Schweizer Freien Radio RaBe: via archive.org (mp3; 48 MB; 59:54 min)

Die politische Ökonomie des Antisemitismus. Über die sogenannten »Protokolle der Weisen von Zion«

Beim Freiburger ça ira Verlag wird zur Zeit ein Band über die bekannten »Protokolle der Weisen von Zion« vorbereitet. Die schon vor langer Zeit und mehrfach als Fälschung aus dem Dunstkreis der zaristischen Geheimpolizei entlarvten Protokolle zählen noch heute zu den einflussreichsten Schriften des Antisemitismus und haben maßgeblich zur ideologischen Wahnvorstellung einer »jüdischen Weltverschwörung« beigetragen. Joachim Bruhn als Mitarbeiter des ça ira Verlages hatte im März 2011 mehrfach Gelegenheit, den o.g. Band vorzustellen. In seinen Vorträgen behandelt er – auch in Abgrenzung zur, wie er sagt, »liberalen Antisemitismusbeforschung« – weniger die Entstehung der Protokolle, als vielmehr die ihnen wie ihrem anhaltenden Erfolg und ihrer Aufklärungsimmunität zugrunde liegende politische Ökonomie, die er in einen Zusammenhang mit der »orientalischen Despotie« (Marx) stellt.

1. Zur materialistischen Kritik des Antisemitismus, veranstaltet und dokumentiert von der Gruppe Sur l’eau Lübeck, vom 19.03.2011.

    Download: via aarchiv (1:25 h; 30 MB) [Die 40 MB große Originaldatei gibt es via Divshare]

2. Die politische Ökonomie des Antisemitismus, aus der Reihe Wahlverwandschaften: Antisemitismus Islamismus Deutschland, vom 16.03.2011, Jüdische Gemeinde Pinneberg

    Download: via aarchiv (1:03 h; 22 MB), via FRN (58 MB)

Da die beiden Versionen weder identisch, noch überschneidungsfrei sind, empfehlen wir allen, die nicht beides hören möchten den erstgenannten, längeren Vortrag.

Ankündigungstext: Weiterlesen

Der Wert und die Werte oder: die Moral in der Kritik

Gesellschaftskritik darf nicht bloß moralisch sein, möchte sie Radikalität für sich reklamieren. Denn die begriffslose Anklage der schlechten Zustände ist entweder hilflos und idealistisch, schlimmstenfalls aber personalisierend und reaktionär. Darin scheint die sog. radikale Linke sich einig und doch wird über das Verhältnis von Moral und Kritik zurecht gestritten. Hier einige Vorträge zum Thema.

1. Christine Zunke: »Es gibt nur einen vernünftigen Grund, Freiheit gesellschaftlich verwirklichen zu wollen: Moral«

Dieser Vortrag wurde im November 2010 im Rahmen einer Konferenz der Roten Ruhr Uni zum Thema »Die Moral in der Kritik« gehalten und von der Association Critique dokumentiert. Christine Zunke, Dozentin am Institut für Philosophie der Universität Oldenburg, versucht sich darin an der Entwicklung eines, bürgerlicher Sittlichkeit entgegengesetzten, gesellschaftskritisch brauchbaren Moralbegriffs. Mit seiner Hilfe kann sie zeigen, warum VertreterInnen einer Herrschaftskritik, die vom (Privat-)Interesse der/des Einzelnen her begründet und an dieses adressiert wird, hinter Marx zurück fallen und zudem ständig Gefahr laufen, autoritär zu werden, wenn sie an die Agitierten deren »eigentliches« oder »objektives Interesse« von außen herantragen. – Abstoßungspunkt ist also der – bei ihr namenlos bleibende – GegenStandpunkt und seine Moralkritik (Beispiele für diese zum Hören finden sich einige), der eine gewisse Verwandtschaft zum ML nachgewiesen werden kann.

    Download: nachbearbeitet via MF (1:03 h, 22 MB), via RRU (59 MB)
    Hören via Soundcloud (59 MB)

Ankündigungstext:

Die Vorstellung einer befreiten Gesellschaft, in der die Bedürfnisse der Menschen nicht unter dem blinden Gesetz der kapitalistischen Ökonomie bloße Mittel zur Verwertung des Werts, sondern Zweck der gesamtgesellschaftlichen Produktion wären, ist eine moralische Vorstellung, die sich nicht über das bloß individuelle Interesse begründen lässt. Denn das individuelle Interesse, meine Bedürfnisse (und die der Menschen, die ich mag) sollen Zweck der gesellschaftlichen Produktion sein, mündet konsequent in einer Vorstellung von Weltherrschaft. Nur in einem modernen Feudalismus mit mir an der Spitze hätte ich exklusiven Zugang zum gesamten Mehrprodukt und meine Bedürfnisse könnten auf höchstem Niveau verlangen und befriedigt werden. Das Interesse, das für die ganze Menschheit einen herrschaftsfreien Zustand fordert, ist dagegen nicht sinnlich, sondern aus reiner Vernunft praktisch begründet – und damit moralisch; dieses moralische Interesse an der Menschheit nannte Immanuel Kant Pflicht. Ich möchte diesen sperrigen Begriff aufnehmen und darstellen, warum die Abschaffung des Kapitalismus eine Pflicht ist, auch wenn sie meinen Interessen (Freizeit, Karriere etc.) entgegensteht.

2. Sachzwang FM zur Kritik der Moral, eine Sendung die ich bisher zu posten vergaß. Sie enthält zunächst einen Vortrag Manfred Dahlmanns (ISF): »Der Wert und die Ideale: (Un-)Moralische Perspektiven« (2002), in dem er sich nicht zuletzt mit Nietzsche und der Existentialphilosophie Heideggers und Sartres auseinandersetzt.
Anschließend verliest Dr. Indoktrinator noch Auszüge aus Horkheimers/Adornos Dialektik der Aufklärung, nämlich aus dem Kapitel »Juliette oder Aufklärung und Moral«.

Ankündigungstext (Dahlmann):

Der sogenannte Materialismusstreit beherrschte die philosophischen Debatten der Linken in den siebziger Jahren. Von den sich als Materialisten bezeichnenden kritisiert wurde ein ‚Idealismus‘, dem die Idiotie unterstellt wurde, er betrachte die Gegenständlichkeit der Natur als bloßes Gedankengebilde. Gar nicht ging es ihnen um das naheliegendste: die Kritik der Ideale im profanen, umgangssprachlichen Sinne. Der Grund dafür ist einfach – waren sie es doch, die damaligen ‚Materialisten‘ also, die die Ideale der bürgerlichen Gesellschaft in ihrer reinsten Form (Freiheit, Gleichheit, Solidarität) zu verwirklichen vorgaben, und legitimierten sie doch auf genau dieser (nicht anders als idealistisch zu nennenden) Grundlage ihre Politik. Alles also wie gehabt: die Linke als die wahren Bürger und somit als Ärzte am Krankenbett einer Welt, die den Glauben an ihre eigenen Ideen längst verloren hatte. Die bürgerliche Rechte redet denn auch seit langem schon, seit der Mitte des 19. Jahrhunderts, von kaum etwas anderem als vom Verfall der kulturellen Werte (der ihnen dabei gern als Konsequenz des ‚Materialismus‘ gilt) und sieht in ihm die Ursache alles Bösen. Unter Linken und Rechten herrscht ungeachtet aller Animositäten bis auf den heutigen Tage somit der Glaube, wie in der Antike seien es die individuellen Tugenden, und somit das wohlgefällige, am Guten, Wahren, Schönen ausgerichtete Leben eines jeden, die letztlich darüber entschieden, wie es um die Qualität des gesellschaftlichen Ganzen bestellt sei. Wer wollte denn auch bestreiten, daß die Moral in seinem Alltag eine herausragende Rolle spielt (keiner behauptet schließlich von sich, er gefalle sich darin, seinen Freunden und Bekannten als Bösewicht gegenüber zu treten), und was liegt näher, als ins gesellschaftliche Allgemeine unmittelbar zu projizieren, was aus dieser Erfahrung – der, daß man selbst zweifellos nie etwas Böses im Schilde führen könne – unmittelbar folgt: daß es sich bei den anderen um Menschen mit schlechtem Charakter handeln muß, wenn es gesellschaftlich mal nicht so läuft wie man selbst es gerne hätte. Gegen die unvollkommene Verwirklichung der Werte als auch gegen den Werteverfall wird allseits die gleiche Medizin aus dem Arsenal erfolgsorientierten Managements verschrieben: konsequentes, zielgenaues Handeln. Selbst wem es um die Umwertung aller Werte (Nietzsche/Heidegger/Foucault) geht, oder auch, etwas bescheidener, nur um die Wertfreiheit der Wissenschaften (die so zur Verwirklichung allgemein anerkannter, pluralistischer Werte instrumentalisiert werden sollen), der redet immer von den anderen als denjenigen, die die falschen Ideale (oder die richtigen Ideale mit falschen Mitteln) verwirklichen würden, aber nie darüber, worum es jedem Gerede um Moral, Normen, Macht, Zwecksetzungen oder was für einer Praxis und Idealität auch immer in Wirklichkeit einzig geht: die Verwertung des Werts als die im empirischen Subjekt sich konstituierende und in Geld und Kapital inkarnierende gesellschaftliche Synthesis.

    Download via MF:
    In einem Stück (2 h) oder
    zweiteilig (je 1 h): erste Stunde, zweite Stunde
    Oder in einem Stück via AArchiv

    UPDATE: Der Vortrag Dahlmanns wurde auch in einer Café Critique-Sendung verwendet. Für die Freunde hingrundmusikfreier Referate wahrscheinlich genießbarer: Download via CC, via MF (27 MB, 1 h)

3. Marcus Hawel: »Wieviel Politik verträgt die Moral? – Der schmale Grat zwischen moralischer Überlegenheit und Hypertrophie der Moral.« Siehe FRN.

(Anti-)Zionismus: Moshe Zuckermann vs. Joachim Bruhn

Nein, mir liegt keine Diskussion zwischen den beiden vor. Aber ihre Haltungen zu Israel lassen sich in Form von Vorträgen gegenüberstellen.

Moshe Zuckermann (Beiträger zum Band »Zu Geschichte, Kritik und Zukunft antideutscher Politik«) referierte auf dem Adorno-Symposium der Uni Frankfurt 2003 über »Adorno im Nahen Osten. Von der akuten Relevanz einer Irrelevanz«. Der Vortrag ist hier oder in einer kleineren, zusammenhängenden Fassung hier zu beziehen. (mp3, mono, 48 kBit/s; 45,3 MB / 2:12 h mit Diskussion)

Joachim Bruhn (ISF) kritisiert in einem Vortrag über israelischen Anti-/Postzionismus Zuckermann scharf in gewohnt polemischen Tonfall. Download: via AArchiv (mp3, mono, 40 kBit/s; 19,4 MB / 51 Minuten).

Es gibt noch einen anderen Vortrag Bruhns über (Anti-)Zionismus: Die Einsamkeit Theodor Herzls. (auch hier: mp3, mono, 48 kBit/s; 19,4 MB / 1:07 h)

Die Nichtbegreifbarkeit von Auschwitz

Kurzbeschreibung: Vortrag »Auschwitz und das Kapital« von Joachim Bruhn (ISF) darüber, warum der Faschismus und die postfaschistische Gesellschaft nicht thoretisierbar sind.

Sendereihe: Sachzwang FM

Mitwirkende:
Moderation: Dr. Indoktrinator
Referent: Joachim Bruhn

Links zum Beitrag: Beschreibung auf FRN

Gesamtlänge: 2 Stunden

Audiocharakteristika: mp3, mono, 40 kbit/s

Download: via AArchiv oder via Mediafire

60 Jahre Grundgesetz: Stromberg und der Ausnahmezustand

Diese Sachzwang FM-Sendung vom Mai 2009 verarbeitet den Mitschnitt des Vortrages »Subjektform ist die Uniform – Der Staat des Grundgesetzes« von Joachim Bruhn (ISF). Am Anfang kritisiert er übrigens Joachim Hirsch und die Rekonstruktionsbemühungen der Neuen Marx-Lektüre.

Moderation: Doktor Indoktrinator

Links: Beschreibung auf FRN, Text/Artikel zum Vortrag

mp3, mono, 48 kBit/s, 41,2 MB; Zwei Stunden

Download via AArchiv oder via Mediafire

Bericht vom Kongress „Der Wert Das Kapital Die Kritik“ Teil 2

Kurzbeschreibung: Der zweite Teil der Sendung „Wenn es regnet wirst du nass – Bericht vom Kongress Der Wert Das Kapital Die Kritik: O Töne von Dahlmann ISF, Heinrich (Die Wissenschaft des Wertes) und der Gruppe Wildcat“ über den Kongress „Antideutsche Wertarbeit“ der ISF 2002. Hier antwortet Michael Heinrich auf Dahlmanns Kritik.

Download via AArchiv: Teil 1, Teil 2

Der Staat des Grundgesetzes. Über das Verhältnis von Kapital und Souveränität in Deutschland

Kurzbeschreibung: Ein Vortrag von Joachim Bruhn (ISF) zur Kritik des Staates, besonders des postnazistischen deutschen Rechtsstaates, samt Vorwort und langer Diskussion. Danke an die Gruppe Waffe der Kritik für die Bereitstellung des Mitschnitts und den Hinweis!

Gesamtlänge: 3:06 h

Download: Original via Rapidshare (mp3, stereo, 64 kbit/s);
Mono-Fassung (32 kbit/s, ansonsten unbearbeitet) via Audioarchiv, via MF (42,5 MB)

»Einheit des Vielen ohne Zwang« – der Kommunismus Th. W. Adornos

Kurzbeschreibung: Eine Sendung zum Kommunismus des Theodor W. Adorno mit einem Vortrag Joachim Bruhns (ISF) und Gesprächsauszügen von Adorno höchstselbst.

Sendereihe: Sachzwang FM

Mitwirkende:
Moderation: Dr. Indoktrinator
Referenten: Joachim Bruhn und Theodor W. Adorno

Links zum Beitrag: Beschreibung auf FRN

Gesamtlänge: 2 Stunden

Audiocharakteristika: mp3, mono, 40 kbit/s

Download: via AArchiv, via MF oder in zwei Teilen: 1, 2 (Gesamtgröße: 34,3 MB)

Der Vortrag Bruhns (oder einer mit demselben Thema) ist einzeln ebenfalls via AArchiv und via MF erhältlich (1:09 h, 24 MB).

Ankündigungstext: Weiterlesen