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Denkstoffe

Beim Schweizer Radio DRS gab es in der Sendung Reflexe eine interessante Reihe zu KlassikerInnen der Kulturwissenschaften im 20. Jh. In je etwa halbstündigen Gesprächen mit KennerInnen des besprochenen Werkes geht u. a. um Horkheimer/Adorno, H. Arendt, M. Foucault, J. Butler, J. Derrida und N. Luhmann. (Backup via MF)

Weltbühne und Weltsouverän

1. Gerhard Scheit referiert einige Thesen seines 2009 erschienenen Buches „Der Wahn vom Weltsouverän. Zur Kritik des Völkerrechts„. Dabei geht er ausführlich auf das Titelkupfer der Erstausgabe des „Leviathan“ von Thomas Hobbes ein, legt dar warum die Vorstellung von einem Weltsouverän wahnhafte Züge trägt und diskutiert verschiedene (Welt-)Souveränitätskonzepte von Habermas, Kant, Kelsen und Carl Schmitt.

2.Die Realität ist in die Funktionale gerutscht„, so notierte Brecht 1931 angesichts der Tatsache, dass die Totalität der kapitalistischen Vergesellschaftung im Gegensatz zu vormodernen Gesellschaften nicht mehr bildnerisch darstellbar ist. Diesem Problem, das sich insbesondere für die bildenden und darstellenden Künste in der Moderne ergibt, wird Brecht in seinen frühen Stücken dahingehend gerecht, dass er hier die Hinfälligkeit der Moral und der Unterscheidung von „gut“ und „böse“ innerhalb der gegebenen gesellschaftlichen Verhältnisse geradezu brutal demonstriert – „…die Verhältnisse, die sind nicht so.“ Spätestens mit seinem skandalträchtigen Stück „Die Maßnahme“ gibt er diese Zerrüttung jedoch zugunsten einer Entscheidung für die Partei auf und produziert fortan Lehrstücke zur Agitation. Gerhard Scheit referiert im Rahmen der von der Basisigruppe Politikwissenschaft organisierten Ringvorlesung in Wien über die Kritik Adornos an den Stücken Bert Brechts. Dabei geht er vor Allem auf den Aufsatz „Engagement“ und auf Passagen aus der Ästhetischen Theorie ein, in denen Adorno Brechts Leistungen zu würdigen weiß und dennoch kein gutes Haar an ihnen lässt.

Außerdem ein lesenswertes Interview mit Gerhard Scheit (in Textform) über Kitsch, Tod und das Lachen, welches einige Aspekte des Brecht-Adorno-Vortrages aufgreift: hier.

Postkritische Theorie

In mancherlei Hinsicht aufschlussreich ist dieses 45minütige Radiogespräch *neu hochgeladen* mit Axel Honneth, Habermasschüler und derzeitiger Leiter des Frankfurter Instituts für Sozialforschung. In den letzten etwa zehn Minuten geht es um die kürzlich in verschiedenen Feuilletons geführte Debatte mit Peter Sloterdijk. (20,6 MB)

Beiträge aus dem Öffentlich-Rechtlichen (3)

Einführung in die kritische Theorie

Kurzbeschreibung: Die Sendung enthält einen Vortrag von Roger Behrens zur Einführung in die kritische Theorie (Universität Erfurt, 2006). Im ersten Teil kritisiert er unter anderem mit starkem Bezug auf Adornos Negative Dialektik postmoderne Theoriebildung und Habermas, im zweiten erfolgt eine Gegenüberstellung mit dem kritischen Rationalismus Karl R. Poppers.

Sendereihe: N.P.C.

Mitwirkende:
Moderation: Christian Höner
Referent: Roger Behrens

Links zum Beitrag: Beschreibung auf FRN

Gesamtlänge: 2 Stunden

Audiocharakteristika: mp3, mono, 64 kbit/s

Download: Teil 1, Teil 2 (Gesamtgröße: 54,6 MB)