Kurzbeschreibung: Der zweite Teil der Sendung „Wenn es regnet wirst du nass – Bericht vom Kongress Der Wert Das Kapital Die Kritik: O Töne von Dahlmann ISF, Heinrich (Die Wissenschaft des Wertes) und der Gruppe Wildcat“ über den Kongress „Antideutsche Wertarbeit“ der ISF 2002. Hier antwortet Michael Heinrich auf Dahlmanns Kritik.
Archiv des Autors: aergernis
Negator: Die Wiederkehr des Verdrängten
Die Situationistische Internationale zu würdigen, heißt ihren Zeitkern zu retten. In den 1950er Jahren bewegte sie sich in »einer vom Krieg zerstörten Landschaft, den eine Gesellschaft gegen sich und ihre eigenen Möglichkeiten führt« nicht als Avantgarde, sondern als »enfants perdues«, als versprengter Haufen, welcher mit der Aufhebung der Kunst meinte die »Nordwestpassage« der proletarischen Revolution gefunden zu haben. Dabei fanden sie die Stellungen der alten Arbeiterbewegung im sozialen Krieg verlassen vor. Jede revolutionäre Perspektive schien im Spektakel der Blockkonfrontation verstellt, die Niederlagen des revolutionären Anlaufs nach dem Ersten Weltkrieg bis in die 1930er Jahre schienen zementiert, besonders auf jenem Drittel des Globus, wo sie von den nachholenden Modernisierungsregimen unter roter Fahne in einen Sieg umgelogen worden waren. Die Herrschaft der Bilder des Bestehenden, sein Monolog über die in der spektakulären Warenproduktion zum Zuschauen verdammten ProduzentInnen dieses Verhältnisses, schien für die Ewigkeit bestimmt zu sein. Ausgerüstet mit von den historischen (Kunst-)Avantgarden entwendeten Techniken, mit Marx und Freud sowie der tiefen Verachtung gegenüber jeglicher Duldsamkeit, legte die SI den Warenfetischismus als die Wurzel des Spektakels frei und eröffnete unverzüglich den feindlichen Dialog mit der alten Welt, wohl wissend, dass bereits in der Praxis derTheorie jede Nachlässigkeit in einer Verstärkung des Bekämpften münden würde. Weiterlesen
Alexander Schürmann-Emanuely: Wenn Manifeste in Pension geschickt werden
Kurzbeschreibung: Ein erster Teil wird einen Überblick darüber bieten, wie DadaistInnen, SurrealistInnen, PataphysikerInnen und SituationistInnen sich als Avantgarden verstanden – und wie sie danach trachteten die vorangegangenen Vorbilder als inadäquat abzulösen. In einem zweiten Teil wird die hoffnungslose Lage der Intellektuellen des 20. Jahrhunderts aufgezeichnet. Zwar konnten sich diese zwischen Verfolgung und Kulturindustrie einige Nischen schaffen, wo sie als Exzentriker und Dandys einige Aufmerksamkeit auf sich lenkten. Doch sollte dies nichts an den Katastrophen, die sich rundum zutrugen, ändern. Und um diese Katastrophe zu verhindern waren schlussendlich die Intellektuellen und ihre Avantgarden angetreten. Weiterlesen
Stephan Grigat: Fetischismus und Widerstand
Kurzbeschreibung: Debord hat mit seinem Versuch, die Marxsche Kritik des Fetischismus und an ihr orientierte Gesellschaftskritik aufzugreifen und zu einer zeitgemäßen Kritik fetischistischer, sich spektakulär darstellender Warenherrschaft zu verdichten, neben der Kritischen Theorie die wichtigste Kritik der bürgerlichen Gesellschaft im 20. Jahrhundert geliefert. Er hat damit in Frankreich eine Tradition begründet, die sich grundlegend vom politiksüchtigen Althusser-Marxismus unterscheidet, der mit Fetischkritik noch nie so recht etwas anzufangen wusste und wohl nicht zuletzt deswegen im akademischen Marxismus bei weitem einflussreicher wurde als die kaum mit universitären Ansprüchen kompatible Kritik Debords. Sein erkenntniskritisches Diktum, dass „die Wahrheit dieser Gesellschaft nichts anderes ist als die Negation dieser Gesellschaft“ ist in seiner Allgemeinheit ebenso richtig wie es nach dem Nationalsozialismus, der barbarischen Negation der bürgerlichen Gesellschaft, durch eben diese Allgemeinheit falsch wird. Die Situationistische Internationale teilte mit der von ihr so scharf kritisierten Linken die Ignoranz gegenüber dem kapitalentsprungenen Antisemitismus, was ihr ein Verständnis des Zionismus von vornherein unmöglich machte. Weiterlesen
Bernd Beier: Die SI als Kritiker der französischen Studierendenbewegung
Kurzbeschreibung: „Ohne große Gefahr, uns zu irren, können wir behaupten, dass der Student in Frankreich nach dem Polizisten und dem Priester das am weitesten verachtete Wesen ist.“ Mit diesen wenig versöhnlichen Worten begann die Broschüre „Über das Elend im Studentenmilieu“, welche die Situationistische Internationale in Zusammenarbeit mit einigenStrasbourger Studenten verfasst hatte. Diese radikale Kritik der Rolle des Studenten, der Universität und der gesellschaftlichen Totalität stellte das Vorspiel zu den revolutionären Unruhen von Mai 1968 dar. 35 Jahre später erschüttert eine Streikbewegung den Bereich der kulturellen Produktion in Frankreich. Dieser Streik reflektiert die reale Proletarisierung der in der Kulturindustrie Beschäftigten. Doch was die Situationisten 1966 für den Studenten feststellten, giltentsprechend für den Künstler: „Seine extreme Entfremdung kann nur durch die Kritik der ganzen Gesellschaft kritisiert werden. Keinesfalls kann diese Kritik auf dem studentischen Gebiet vollzogen werden: der Student als solcher maßt sich einen Pseudowert an, der ihm verbietet, sich seiner wirklichen Enteignung bewusst zu werden, und er bleibtdamit auf dem Gipfel des falschen Bewusstseins.“ Weiterlesen
Eiko Grimberg: Wegschaffen und verwirklichen – Was die SI mit der Kunst wollte
Kurzbeschreibung: Die nunmehr historische Kritik der künstlerischen Avantgardebewegungen Dada und Surrealismus am autonomen Kunstwerk und dessen Werkcharakter hat diese Kategorien verfestigt, Kunst besteht als getrennte Sphäre weiter. Jedoch hat der gescheiterte Angriff den institutionalisierten Charakter der Kunst und ihre daraus resultierende (relative) Folgenlosigkeit in der bürgerlichen Gesellschaft zumindest sichtbar gemacht. Seither wird alle Bemühung um Aufhebung der Kunst selbst zur künstlerischen Veranstaltung, die unabhängig von den Absichten ihrer Produzenten Werkcharakter (und Warenförmigkeit) annimmt oder in Popularisierung und kulturindustrielle Konfektionierung umschlägt. Angesichts dieser falschen Aufhebung scheint Adornos Verteidigung des Autonomiestatus folgerichtig: die Distanz der Kunst zur Lebenspraxis garantiert den Spielraum, innerhalb dessen Alternativen zum Bestehenden vorstellbar werden. In einer Gesellschaft der Sphärentrennung kann weder die Kunst noch eine politische Avantgardegruppe als separate existieren, wenn sie ihrem Anspruch auf Aufhebung der Trennung gerecht werden möchte. Gleichzeitig ist die Trennung Bedingung der Kritik (als eines äußeren Standpunktes) und Garant der unmöglichen Veränderung. So ist auch GuyDebord zu verstehen, wenn er schreibt, „je grandioser ihr Anspruch ist (der Anspruch der Kunst), umso mehr liegt ihre wahre Verwirklichung jenseits von ihr. Diese Kunst ist notwendig Avantgarde und diese Kunst existiert nicht. Ihre Avantgarde ist ihr Verschwinden.“ Weiterlesen
Ernst Lohoff: Gewalt und Staat
Kurzbeschreibung: An einem Thesenpapier von Ernst Lohoff (Gruppe Krisis) orientiert, zeichnet die N.P.C.-Redaktion das Verhältnis von Gewalt und Staat nach und untersucht dabei sowohl deren historische als auch aktuelle Verschränkung.
Sendereihe: N.P.C.
SprecherInnen: N.P.C.-Redaktion
Gesamtlänge: 45:34 min.
Audiocharakteristika: mp3, stereo, 256 kbps
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(Gesamtgröße 83,5 MB)
Franz Schandl: Zur Kritik der Demokratie
Kurzbeschreibung: Der Wiener Historiker und Publizist Franz Schandl (Autor und Redakteur der wertkritischen Zeitschriften Krisis und Streifzüge) geht der Frage nach inwiefern Demokratie im Widerspruch zur kapitalistischen Gesellschaft oder ob beide in einem logischen Zusammenhang stehen. Darüber hinaus wird das schwierige Verhältnis von Antifaschismus und Demokratie unter die Lupe genommen. Weiterlesen
»Wer klärt eigentlich den Aufklärer auf?« Zur Kritischen Relevanz der Psychoanalyse
Kurzbeschreibung: Mitschnitt eines Vortrages, den Exit-Redakteurin Michaela Böhme Ende 2007 in Göttingen bei der Gruppe 180° gehalten hat.
Gesamtlänge: 45 Minuten
Audiocharakteristika: ogg, mono, 36 kbit/s vbr | mp3, mono, 40 kbit/s
Download (in sieben Teilen): mp3 oder ogg (13 MB), ogg (11,9 MB)
Die oft der „Unwissenschaftlichkeit“ gescholtene Psychoanalyse Sigmund Freuds legt schonungslos offen, dass das (bürgerliche) Subjekt nicht Herr im eigenen Hause ist, sein Denken, Fühlen und Handeln vielmehr von einem komplizierten „Triebschicksal“ diktiert wird. Freud entwickelt seine Vorstellungen zur Genese des Subjekts in der Abgrenzung zum Objekt und hat damit das bipolare Geschlechtermodell zur unreflektierten Voraussetzung. In seinen dürftigen Auseinandersetzungen mit dem „weiblichen Geschlechtscharakter“ (Freud) gibt er Einblicke in diese bis dahin mehr impliziten, denn reflektierten Annahmen. Die Beantwortung der Frage, welche Rolle die Psychoanalyse in der Kritik der warenproduzierenden Gesellschaft spielen kann, muss über die Reflexion ideologischer Momente der Psychoanalyse führen. Eine schlichte Anwendung ihres Instrumentariums verbietet sich.
In diesem Vortrag soll die Relevanz der Psychoanalyse für eine materialistische Gesellschaftskritik herausgearbeitet werden. Gerade am Weiblichkeitsbild Freuds wird offenkundig, dass es in der Psychoanalyse unaufgearbeitete Momente gibt, die weiterer Durcharbeitung harren. Wendet man seine Methode der Psychoanalyse auf seine Weiblichkeitstheorie an, bietet sich ein ungewohnter Blick auf das Fetischverhältnis der Geschlechter in der spätkapitalistischen Gesellschaft. Das gewaltförmig-verstümmelte, gesamtmenschliche Emanzipation erheischende Geschlechterverhältnis erscheint hierbei in der Tat wie unter einem Brennglas. – Ein Vortrag über den getrennten Zusammenhang von Individuum und Gesellschaft, in dem sich Vergesellschaftung durch Vereinzelung vollzieht.
Weltmarktbeben. Die Finanzmarktkrise als Weltmarktkrise
Kurzbeschreibung: Mitschnitt eines Referats von „Krisis“-Redakteur Norbert Trenkle zur Entwicklung und den Ursachen der aktuellen Weltwirtschaftskrise. Seine Position wurde von Martin Dornis kritisiert. Danke an die Gruppe 180°.
Gesamtlänge: 1:06h Vortrag; 48 Minuten Diskussion
Audiocharakteristika: ogg, mono, 34 kbit/s vbr | mp3, mono, 32 kbit/s
Download (ogg): Vortrag, Diskussion (Gesamtgröße: 28,3 MB)
Download (mp3): Vortrag, Diskussion (Gesamtgröße: 26,3 MB)
Zwischen Allmacht und Ohnmacht. Zur Psychopathologie des bürgerlichen (d.h. männlichen) Subjekts
Kurzbeschreibung: Dr. Indoktrinator liest einen recht anspruchsvollen Aufsatz von Robert Bösch zum Zusammenhang von Wertkritik und Psychoanalyse, der in der Krisis 23 veröffentlicht wurde.
Sendereihe: Sachzwang FM
Mitwirkende:
Moderation & Sprecher: Dr. Indoktrinator
Autor: Robert Bösch
Links zum Beitrag: Beschreibung auf FRN, Aufsatz von Bösch als PDF
Gesamtlänge: 2 Stunden
Audiocharakteristika: mp3, mono, 40 kbit/s
Download: In einem Stück via AArchiv oder via Mediafire oder in zwei Teilen via Mediafire: Teil 1, Teil 2 (Gesamtgröße: 34,3 MB)
Abstract: Weiterlesen
Der Staat des Grundgesetzes. Über das Verhältnis von Kapital und Souveränität in Deutschland
Kurzbeschreibung: Ein Vortrag von Joachim Bruhn (ISF) zur Kritik des Staates, besonders des postnazistischen deutschen Rechtsstaates, samt Vorwort und langer Diskussion. Danke an die Gruppe Waffe der Kritik für die Bereitstellung des Mitschnitts und den Hinweis!
Gesamtlänge: 3:06 h
Download: Original via Rapidshare (mp3, stereo, 64 kbit/s);
Mono-Fassung (32 kbit/s, ansonsten unbearbeitet) via Audioarchiv, via MF (42,5 MB)
Europa und die Heteronormalisierung der islamischen Welt
Leider nur die letzten 15 Minuten eines Vortrages, den Georg Klauda alias Lysis 2008 in Köln gehalten hat. Dafür aber samt der anschließenden einstündigen Diskussion. Es geht um den historischen Wandel des Verhältnisses der islamischen Kultur zur gleichgeschlechtlichen Liebe unter Männern.
Update: Vollständiger Vortrag mit Diskussion jetzt hier (mp3, mono, 48 kBit/s; 37,9 MB, 1:50h)
Update: Interview zum Thema via FRN.
Die Wahrheit des Unbewussten: Zur Eigenart der psychoanalytischen Erkenntnis
Kurzbeschreibung: Dieser Vortrag von Lars Quadfasel wurde 2007 beim Seltsamen Zusammenschluss gehalten und liefert eine Einführung in die Freudsche Psychoanalyse und die Traumdeutung.
Download via AArchiv (1:26 h, 41 MB)
Neoliberalismus und autoritärer Staat
Kurzbeschreibung: Drei Radioproduktionen von JustIn Monday zum Zusammenhang von Neoliberalismus und autoritärem Staat.
1. Von der höheren Weisheit des autoritären Staates
2. Zum Inhalt der neoliberalen Theorie
3. Die verdrängten Voraussetzungen des Neoliberalismus
Gesamtlänge: 3:13 h
Audiocharakteristika: mp3, mono, 56 kbit/s | 64 kbit/s | 55 kbit/s
Gesamtgröße: 80,4 MB