Archiv des Autors: aergernis

Immanuel Kant und die »Aufklärung«

Nachdem so einiges zum Denken Hegels im Audioarchiv schon Platz gefunden hat, möchte ich zwei Radiobeiträge aus dem Öffentlich-Rechtlichen zum Anlass nehmen, auf Material zu Immanuel Kant im Besonderen und zur sogenannten Aufklärung im Allgemeinen aufmerksam zu machen. Leider liegen mir jedoch bisher keine (gesellschafts)kritischen Darstellungen oder dergleichen vor (für Hinweise auf solche wäre ich dankbar).

Kurze Radiobeiträge von BR RadioWissen (~0:23 h):

  • »Vernunft als Wahrheit – Die Epoche der Aufklärung«
  • »Der Weltweise aus Königsberg – Immanuel Kant im Porträt«
  • »Zweckmäßigster Irrtum – Ist Wahrheit so wahr?« – 25.07.2012

    Für den Philosophen Immanuel Kant war die objektive und zweifelsfreie Erkenntnis eines Gegenstands nicht möglich. Unsere Wahrnehmung sei eine Leistung unserer Sinnesorgane und somit Irrtümern unterworfen, objektiv könne sie nie sein. Autor: Michael Reitz

(Bildungsbürgerliche) Vorträge aus Ringvorlesungen:

  • Prof. Dr. Manfred Sommer zur »Kritik der reinen Vernunft« aus der Reihe »Philosophische Weltliteratur« der Uni Kiel (2008). (1:22 h)
    Download: Original (mp3, mono, vbr ~65 kBit/s; 39,5 MB) oder kleinere Fassung (mp3, mono, 48 kBit/s, 29,5 MB)
  • Prof. Dr. Günther Patzig: »Immanuel Kant und das kategoriale Gefängnis unserer Sinne« aus der Ringvorlesung »Bilderwelten — Vom farbigen Abglanz der Natur« der Uni Göttingen (2006/07). (58 Minuten)
    Download: Original (mp3, stereo, 128 kBit/s; 53,3 MB) oder kleinere Fassung (mp3, mono, 48 kBit/s; 20 MB)

Philosophische Brocken: Kantische Moralvorstellungen

Philosophische Audiothek: So einiges – sehet selbst!

Zur Spezifik des deutschen Nationalismus heute. Dokumentation einer zu selten geführten Kontroverse

Das Hamburger FSK hat sich im „Supergedenk- und Jubiläumsjahr“ 2009 zwei (Sende-)Stunden Zeit genommen, um mit Mitgliedern unterschiedlicher linker Gruppen, wenn nicht zu klären, so doch wenigstens einmal zu diskutieren, wie Deutschland und sein Nationalismus heute zu kritisieren sind. Ausgangspunkt und durchgehend auch Gegenstand der Diskussion ist ein Demonstrationsaufruf der Berliner Gruppe Theorie.Organisation.Praxis. Hauptstreitpunkt ist die Postfaschismusthese bzw. die Frage, welchen Stellenwert Antisemitismus und völkisch-rassistisches Denken, der Nationalsozialismus und die Massenvernichtung der europäischen Jüdinnen und Juden durch Nazideutschland für die heutige ideologische Konstitution des deutschen Nationalismus und seiner Anhänger_innen (noch) haben.
Es diskutieren Mitglieder des Bündnisses gegen deutsche Einheit und der Gruppen T.O.P. Berlin, Never Going Home und Naturfreundejugend Berlin.

Zum Thema möglicherweise (ideologiekritisch) interessant und anschaulich: »Zukunft Denkmal. In Berlin boomt die Erinnerungskultur«, ein knapp halbstündiger SWR-Beitrag zur Vielzahl von bereits errichteten oder geplanten Gedenk- und Erinnerungsstätten in Berlin (mp3, 25 MB).

Download:
FRN: Teil 1, Teil 2 (mp3, stereo, 128 kBit/s -> 103 MB)
Mediafire: In einem Stück (mp3, mono, 48 kBit/s -> 38,7 MB)
(1:52 h)

»Das Kapital« Bd. 2: Wieso nicht die Krise, sondern die Stabilität kapitalistischer Produktionsweise das Wunder ist

Einen sehr langen Vortrag zum zweiten Band der Marxschen »Kritik der politischen Ökonomie« hielt Michael Krätke im März 2009 beim »Satellitenseminar« (»Dem Wert auf der Spur«). Er referiert Teile des Inhalts und der Entstehungsgeschichte des »Kapitals«.

Download: Teil 1, Teil 2 (mp3, mono, 40 kBit/s; 29 MB; 1:41 h), Präsentationsfolien (pdf, 117 KB)

Gedankt sei der Rosa-Luxemburg-Stiftung für die Dokumentation des Mitschnitts (in etwas größeren, aber qualitativ gleichen Dateien).

Öffentlich-Rechtliches (6)

Der Feminismus und seine Feinde

… bzw. die Feminismen und ihre Feind_innen

Auf FRN gibt es zwei Sendungen vom Querfunk Karlsruhe zu diesem Thema:

  1. »Feminismus ist kein Ponyhof«: Es geht um die hanebüchenen Thesen Otto Weiningers (die hier schon mal Gegenstand der Kritik waren) und Paul Möbius‚, sowie auf der anderen Seite um die Ansichten der Helene von Druskowitz.
  2. »Der Feminismus ist schuld. Woran? Das ändert sich alle paar Monate«: mit einem langen Telefoninterview mit einer Mitarbeiterin des Feministischen Instituts Hamburg (ich glaube Melanie Groß).

I. Elbe: Marx & Marxismus. Zu den verschiedenen Lesearten der Marxschen Theorie

Die Rosa-Luxemburg-Stiftung dokumentiert einen im September 2009 gehaltenen Vortrag Ingo Elbes (Rote Ruhr Uni), der von diesem zwar als „kurz“ und „einführend“ angekündigt wird, dann aber doch mehr als eine Stunde Zeit in Anspruch nimmt. Sein Gegenstand ist die Theoriegeschichte des Marxismus, in der er drei (idealtypische) Phasen bzw. Paradigmata der Interpretation des Marx’schen Werkes ausmacht. Elbe untersucht zunächst recht ausführlich den traditionellen, dann wesentlich kürzer den sog. westlichen Marxismus und grenzt schließlich die »Neue Marx-Lektüre« von beiden ab. Im Zentrum stehen dabei philosophisch-method(olog)ische Fragen, sowie (sekundär) das Staatsverständnis der jeweiligen Lesart.

Download:
Große Fassung (mp3, stereo, 128 kBit/s, 63,8 MB)
Kleine (qualitätsgleiche) Fassung (mp3, mono, 48 kBit/s, 23,6 MB)

Hinweise: Textfassung (pdf) des Vortrags. Das hier ausgesparte Thema der Revolutionstheorie behandelt Elbe hier, die staatstheoretischen und -kritischen Auffassungen innerhalb des Marxismus ausführlich hier.

Öffentlich-Rechtliches (5)

BR Radiowissen:

SWR Wissen:

Theorizing Historical Change: Critical Theory and the Transformations of the Twentieth Century

The Institute for Advanced Study (University of Minnesota) recorded an interview with Moishe Postone concerning his interests, his research and teaching, politics and history and a lot more. It’s available as small video and as mp3 file, which you can watch/download here. Use this link to download the flash video (flv). Or download this audio file, which is a bit smaller and contains less noise (mp3, mono, 48 kBit/s, 16 MB).

Zur »Entschwörung«: …

Die eigenen Konstruktionen und Interpretationen werden zur Wirklichkeit und verschlingen einen. Und Sekten, die meinen, mit ihrem Geheimwissen einem großen Plan auf der Spur zu sein, sind die größere Gefahr als jene „Verschwörer“, die angeblich die Geschicke der Welt unter ihrer Kontrolle haben oder bringen wollen. – Das ist in etwa die Pointe von Umberto Ecos Roman »Das Foucaultsche Pendel« (1988), auf den ich kürzlich in Form eines Hörspiels gestoßen bin. Wer sich zuweilen von verschwörungstheoretischen Erzählungen mitreißen lässt, sollte ihn einmal gelesen bzw. gehört haben.

Zur »dritten Welle« des Feminismus

1. Melanie Groß, Professorin für Erziehung und Bildung mit dem Schwerpunkt Jugendarbeit an der Fachhochschule Kiel und Autorin des Buches »Geschlecht und Widerstand«, hielt bei der Tagung Feministische Aufbrüche einen Vortrag zu »Geschlecht und Widerstand im Third Wave-Feminismus«. (mp3, mono, 64 kBit/s, 16,4 MB) (Backup)

2. Bei der Philosophischen Audiothek liegt eine Sendung der »Philosophischen Brocken« zum Thema:

Zwei große Paradigmata haben das feministische Denken des letzten Jahrhunderts bestimmt, die Gleichheit und die Differenz. In der Publikation »Träume und Flügel. Vier Elemente eines neuen Feminismus« folgen die Autorinnen Bettina Schmitz, Hyun-Kyoung Shin, Elisabeth Schäfer und María Isabel Peña Aguado einem anderen Paradigma. Die Sendung enthält neben Leseproben aus dem Buch ein Gespräch zwischen Elisabeth Schäfer und Bettina Schmitz. Redaktion: Ulrike Kadi.

(mp3, stereo, 48 kBit; 1 h; 20,2 MB)

Feminismus und Wissenschaft

*Drei* Beträge zum Feminismus im Kontext von (akademischer) Forschung und Wissenschaft:

  1. Unter dem Titel »Feministische Wissenschaftsphilosophie« „diskutieren Elisabeth Nemeth und Waltraud Ernst über feministische Stellungnahmen zur konventionellen Wissenschaftstheorie. Sie sind darüber einig, daß ihr unbekümmerter Objektivitätsanspruch nicht akzeptabel ist. Die Meinungen darüber, wie mit dieser Situation umzugehen ist, gehen auseinander.“
    Download entweder in schlechter Qualität: mp3, stereo, 48 kBit/s; 20,2 MB; 1 h mit Musik; oder in besserer Qualität: mp3, mono, 96 kBit/s; 44,6 MB; 1:05 h ebenfalls mit Musik)
  2. Die Koordinationsstelle für Geschlechterstudien, Frauenforschung und Frauenförderung der Uni Graz dokumentiert unter anderen einen Vortrag der Soziologin Dr. Sabine Hark: »Akademischer Feminismus. Zur Soziologie einer umstrittenen Wissensformation«.
    Die Originaldatei (mp3, 54,4 MB) ist sehr leise, deshalb habe ich sie nachbearbeitet (mp3, mono, 48 kBit/s; 20,2 MB; 59 Minuten).
  3. Ergänzt:

  4. Sabine Becker: Feministische Literaturwissenschaft und Gender Studies.
    Etwa einstündiger Vortrag aus der Freiburger Ringvorlesung „Theorien und Methoden der Literatur- und Kulturwissenschaft
    Download via MF (22,5 MB) | via Uni Freiburg (110 MB)

dlf: Britische Gentests bei Asylbewerbern

Nur mithilfe genetischer Marker das Herkunftsland eines Menschen zu bestimmen, sei mit aktuellen wissenschaftlichen Methoden allenfalls sehr ungenau möglich, sagt der Molekulargenetiker Manfred Kayser. Doch genau das möchte die britische Einwanderungsbehörde nun in der Praxis ausprobieren – an Asylbewerbern.

(Backup: 1, 2)

Kulturarbeit und sozialer Frieden

Diese Sachzwang FM-Sendung von 2006 setzt sich mit den damaligen französischen Protesten der Kulturschaffenden und mit bildungsbürgerlicher deutscher Ideologie auseinander. Gelesen werden (teilweise gekürzt) die beiden Texte:

Bernd Beier: »Über das Unbehagen an der Kulturindustrie. Die Bewegung der französischen Kulturprekären und die Kritik des Spektakels« (Teil 2 hier),
Ulrich Enderwitz: »200 Jahre deutsche Intelligenz« – Diesen Text finde ich sehr interessant, da er materialistische Philosphiekritik betreibt.

Audiocharakteristika: mp3, mono, 48 kbit/s, Gesamtgröße: MB

Download:
via AArchiv in einem Stück oder via Mediafire in zwei Teilen
Teil 1, Teil 2 oder in einem Stück

Wo sind die schlesischen Weber, wenn mensch sie braucht? Deutschland, wir weben dein Leichentuch…

»Der Zollverein« – bemerkte er –
»Wird unser Volkstum begründen,
Er wird das zersplitterte Vaterland
Zu einem Ganzen verbinden.

Er gibt die äußere Einheit uns,
Die sogenannt materielle;
Die geistige Einheit gibt uns die Zensur,
Die wahrhaft ideelle –

Sie gibt die innere Einheit uns,
Die Einheit im Denken und Sinnen;
Ein einiges Deutschland tut uns not,
Einig nach außen und innen.«

Heinrich Heine: Deutschland. Ein Wintermärchen (Caput I – IV zum Hören)