Zwei Jahre Audioarchiv

Vor etwas mehr als zwei Jahren trat das Audioarchiv kritischer Theorie & Praxis (damals noch mit einem kürzeren Namen) ins Leben und zahlreichen Menschen scheint es seitdem bei der Aneignung von Gesellschaftskritik geholfen zu haben; viele haben das Projekt verlinkt oder auf verschiedenerlei andere Weise unterstützt. Ich selbst bin sehr froh über die positive Aufnahme und Entwicklung, die dem Audioarchiv widerfahren sind. In zwei Jahren sind hier 430 Beträge erschienen und über 130 000 Visits registriert worden.

Doch Selbstbeweihräucherung ist hier nicht mein Anliegen. Ich möchte stattdessen die Gelegenheit nutzen, um auf einige Veränderungen und Erweiterungen des Projektes hinzuweisen und euch, verehrte Zuhörerinnen und Zuhörer, die Gelegenheit zu geben, auf die weitere Entwicklung Einfluss zu nehmen.

Wie ihr bestimmt gemerkt habt, verfügen wir seit Anfang des Jahres über einen eigenen Webspace, der uns unabhängiger macht von Filehostern wie Mediafire und euch zudem unbeschränkte Downloads in einer sehr hohen Geschwindigkeit ermöglicht.
Direkter Zugriff auf diesen Webspace ist unter http://audioarchiv.k23.in/ möglich. Dort ist auch schon eine große Menge Material hinterlegt. Da wir diesen Webspace nicht selbst gemietet haben, sondern er uns kostenlos überlassen wird, sind wir – und ihr – unserem Sponsor zu größtem Dank verpflichtet, der ihm an dieser Stelle noch einmal explizit ausgesprochen sei.

Wie ebenfalls in letzter Zeit zu bemerken war, ist Olga nun mit an Bord und wird verstärkt auch englischsprachige Beiträge posten und damit zur Transnationalisierung des Audioarchivs beitragen.

Außerdem habe ich an einem kleinen Leitfaden zur Audio(nach)bearbeitung gearbeitet, der hier bald erscheinen wird und es allen, die uns weiter unterstützen und/oder als Veranstalter_innen von Vorträgen selbige online verfügbar machen möchten, helfen wird, Sprachaufnahmen in einen gut hörbaren und speicherplatzsparenden Zustand zu bringen.

Zu guter Letzt: Ich spiele meiner Distanz zu dem ganzen Web-2.0-Zeug zum Trotz seit längerem mit dem Gedanken, einen Twitter-Account für das Audioarchiv einzurichten und habe das kürzlich auch versuchsweise getan. Wer uns also auf diesem Wege „folgen“ möchte, kann das von nun an tun:
http://twitter.com/aarchiv

Audiophile Grüße auch im Namen des übrigen Audioarchiv-Teams,
Ernst

P.S.: Glückwünsche, Blumensträuße und vor allem Verbesserungsvorschläge bitte in den Kommentaren hinterlassen!

19 Gedanken zu „Zwei Jahre Audioarchiv

  1. SR

    vielen, vielen dank!
    ohne euch währe radfahren und laufen aus reinen zielerreichungszwecken sowas von langweilig

  2. Pingback: Nicht aus Höflichkeit « meta . ©® . com

  3. Olga

    Ich möchte mich MoshMosh anschließen, auch von mir nochmal vielen dank an Ernst, vor allem für seine exorbitante Geduld mit gewissen begriffsschwachen Computeranfängern…

  4. Ernst

    ad Strix & Robert

    Die Frage zu beantworten, fällt mir nicht leicht; liefere ich das Projekt und mich doch dem Vorwurf des heillosen Eklektizismus und der Beliebigkeit aus, wenn ich eingestehe, dass es recht eigentlich keine festen Richtlinien gibt. Ich selbst poste, sofern ich Zeit habe, Material, das ich gehört und für interessant und kenntniserweiternd befunden habe (darin ist übrigens ein Grund zu suchen, warum es hier fast keine GSP-Vorträge gibt; davon abgesehen, dass die werten „Agitatoren der Revolution“ ihre eigenen gut sortierten Archive haben). Da ich weit mehr Material als Zeit habe, ergibt sich als Ausschluss- und Aufschubkriterium meine subjektive Willkür: Was ich aus irgendwelchen Gründen (etwa Relevanz aufgrund aktueller Ereignisse oder Debatten, besondere inhaltliche Qualität oder akute Unterbelichtung des Themas in der radikalen Linken) für wichtig halte, wird schneller veröffentlicht, anderes gar nicht. Manchmal ergeben sich auch thematische Zusammenhänge zwischen Beiträgen, an die anzuknüpfen nahe liegt usw.

    Mir ist klar, dass die verehrten Zuhörer_innen unterschiedliche Vorlieben und Hintergründe (Wertkritik, Queer Theory, Neu(st)e Marx-Lektüre, Ums Ganze, (Post-)Antideutschtum, (post-)kritische Theorie, womöglich Anarchismus, …) haben. Das haben wir Autor_innen auch (wenngleich mit großen Übereinstimmungen). Manche halten vielleicht Joachim Bruhn für einen pseudophilosophischen Schwadroneur, andere können womöglich Robert Kurz nicht ausstehen; für die einen ist die Kritik des Antizionismus das allerwichtigste und die finden dann vielleicht Feminismus überflüssig (was ich selbstredend für ignorant halte) etc…

    Ich versuche hier vor allem Material für die Aneignung einer umfassenden Gesellschaftskritik und für die Orientierung innerhalb der Linken und ihrer Geschichte zusammenzutragen sowie verfügbar zu halten, was anderenfalls einfach weg wäre (deshalb auch die Bezeichnung „Archiv“). Das dabei eine Art „Selbstbedienungsladen der Kritik/Theorie“ bei rauskommt, nehme ich in Kauf. Wenn jemand mit unserer Auswahl grob unzufrieden ist, kann sie/er Kritik äußern oder gleich ein Gegenprojekt begründen – ich würde es sogar verlinken. 😉

    Ein interessanter Vortrag über Clausewitz kann im Übrigen durchaus auch kritisch sein, wenn er nämlich „Kritik durch Darstellung“ ist.

  5. Michael Genderkinger

    Schließ mich an. Wir machen jetzt gar eine Radiosendung auf UKW mit dem hier veröffentlichten Zeug. Vieleicht wollts Ihr unsere Politikhörspielseite verlinken (www.rvmm.net)? Ihr bekommt noch einige Verlinkungen zum Geburtstag!

  6. Robert

    Vielen Dank auch von mir. Ich höre fast jeden Tag einen der hier veröffentlichen Beiträge in der Badewanne.

    Strix occidentalis: +1 Würde mich auch mal interessieren. „Emanzipatorisch“, „Kritisch“? Bedeutet das, ein hochinteressanter Vortrag z.B. über Clausewitz wird abgelehnt? Hegel hat glaube ich mal gesagt, dass ihm ein intelligenter Teufel lieber ist als ein netter Dummkopf, so ähnlich. So sehe ich das auch, jedenfalls was Vorträge anbetrifft.

  7. A.M.P.

    Happy birthday! Und vielen Dank für die vielen informativen Stunden die ihr mir durch euere Seite vermittelt habt.

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