In Erinnerung an Martin Büsser

Im September 2010 ist, völlig überraschend, der Poptheoretiker, Musikkritiker und Herausgeber der Zeitschrift Testcard, Martin Büsser, an Krebs gestorben (Nachruf des Ventilverlags, Nachruf von Roger Behrens). Er schrieb unrastsam zahlreiche Bücher und Artikel zur Geschichte der Popmusik, zu Popnationalismus, Geschlechterverhältnissen und vielen anderen Themen. Mit seinem Tod ist eine wertvolle und herausragende Stimme in der linken Presse, sowie ein sympathischer Mensch verlorengegangen. Ihm sei hier in Form einer unvollständigen Zusammenstellung von Vortragsmitschnitten und Radiobeiträgen von Martin Büsser gedacht. Einige weitere unveröffentlichte Audio-Beiträge von Martin Büsser werden in Kürze nachgereicht.

1. Wie klingt die neue Mitte – Vortrag über rechte und reaktionäre Tendenzen in der Popmusik

2. Emo – Portrait einer neuen Jugendszene

3. Das Verschwinden linearer Musikgeschichte

4. Über den Regress in der deutschen Kultur (Gespräch mit Lorettas Leselampe)

5. I can’t relax in Deutschland – Diskussion mit Marvin Alster (Conne Island), Martin Büsser, Elena Lange (Stella), Markus Moll (ISF) und Marvin (I can’t relax in Deutschland) – mit einem Beitrag von Martin Büsser über die Geschichte der nationalen Radioquote

6. Jenseits der Rezession – Musik, Subkultur und Politik heute

7. Martin Büsser über Tine Plesch, Kultur und Feminismus im Rahmen einer Reihe zur Erinnerung an Tine Plesch – die Einleitung und die weiteren Audio-Beiträge im Rahmen der Tine-Plesch-Lesung (mit Beiträgen von Jörg Sundermeier, Dagmar Brunow, Wally Geyermann und Conny Lösch) gibt es hier

Martin Büsser im Audioarchiv:
Von der Avantgarde zur Selbstreferenzialität (Vortrag KSR) | Über das Geschlechterverhältnis in der Punk- und Hardcoreszene

Kleinere Beiträge und Interviews
:
Indizierung von Musik | Testcard: blühende Nieschen | Über Indie, Popkultur und Jugendbewegungen | Interview Testcard 17: Sex | Interview über Emo | Über die Dokumenta

6 Gedanken zu „In Erinnerung an Martin Büsser

  1. Pingback: Leib ohne Trieb – Von der Prostitution zur Sexarbeit « Audioarchiv

  2. LW

    Dass Du, sorry „IHR“ (deutsche Hardcore-Subpopkulturpolitdeppen-Gemeinschaft) Büssers Blödsinn „ok“ findet, war klar. Dass Du die Wahrheit nie erfahren wirst ebenfalls. Schicksal, eari.

  3. earendil

    Ach Lyzis, hat er sich etwa mal abfällig gegen Placebo geäußert?

    Der zitierte Absatz ist völlig ok. Da du bekanntlich weder argumentieren willst noch kannst, werden wir wohl nie erfahren, was du tatsächlich daran auszusetzen hast. Schade.

    Kotz doch.

  4. LW

    Martin Büsser hatte weder etwas zu sagen, noch konnte er seine Nichtgedanken formulieren. Er war ein besonders ekelhafter Vertreter der widerlichen Gefühlsdusel-Idealisten-Adornodeppen-Fraktion, seine einzige „Leistung“ bestand darin, den akademischen Standards eines aggressivsten Veröffentlichungs-Imperialismus zu entsprechen, indem er überall, wo es nicht interessierte, anderer Idioten Dummheiten klaute und abschrieb:

    Hunderte von hirnlosen Magazinen, analphabetischen Fanzines und bescheuerten „Popkritik“-Pomo-Readern über Bands die keiner kennt und niemand hören will waren voll mit seiner prinzipiellen Kunstfeindschaft, seiner Ablehnung von vernunftgeleiteter Bestimmtheit, der Verherrlichung des Dilettantismus und opportunistischem Trotzkismus, wo er gerade hilfreich war: das ist das „Werk“ von Martin Büsser – und es lässt sich hier alles zum Zwecke des Feindstudiums nachhören; danke dafür im Namen der bolschewistischen Internationale.

    Ein kurzes Beispiel für Büssers „Qualitäten“:

    “Es gilt, zu hassen, um wieder lieben und fühlen zu können, es gilt, um sich selber und den anderen nicht mehr als Typus, sondern als völlig unverwechselbaren Menschen kennen zu lernen, die häßliche, oberflächliche Fratze dieser Gesellschaft zu hassen und zu durchbrechen. Der Haß, den ich meine, ist ein Haß gegenüber dem Inhumanen, der versteinerten Konvention, die Geschäftsessen und Beischlaf zu ein und derselben programmierbaren Tätigkeit werden lässt. All die widerlichen Gesichter auf der Straße leben das Gesicht, das ihnen in der jeweiligen Situation aufzusetzen anempfohlen, also befohlen wurde. Sie weichen dem Gespräch, der Echtheit aus, indem sie jedes Gespräch, also jede Person, mit der sie sprechen, einer bestimmten Situation, einer bestimmten, angelernt Art, sie zu meistern, einzuordnen wissen. Sie meistern Menschen, indem sie sprechen, bringen sie hinter sich, haken ab.”

    Martin Büsser: Hardcore ade… Eine Abrechnung (1992)

    Das ist alles so dumm, so hirnlos, so komplett undurch- und nicht-gedacht, so schlecht aus einem der miesesten Bücher aller Zeiten, der „Minima Moralia“, abgeschrieben, so realitätsverachtend, so stumpf, so anarchodebil, so dermaßen ekelhaft, ich könnte nur noch kotzen.

    Nicht wichtig, das hier!

  5. Pingback: Martin Büsser: Audioarchiv « Klangverhältnisse

  6. kon

    Tolle Zusammenstellung! Der hatte echt was zu sgen, der Mann – und wusste es vor Allem auch zu formulieren! Wichtig, das hier!

Kommentare sind geschlossen.