Schlagwort-Archive: Situationistische Internationale

Das Geschlecht des Situationismus

Transcending gender by abolishing the spectacle?

Eine Veranstaltung von Outside The Box, der Zeitschrift für feministische Gesellschaftskritik

Quergelesen hat Aufzeichnungen der Referate (leider ohne Diskussion) von Tagediebin, Zwi und Negator (allesamt vom AutorInnenkollektiv BBZN) gesendet. Das soll Euch natürlich nicht vorenthalten werden.

Flyer via Outside

Download der Sendung mit Musik via MF (57 MB, ~1 h)

Im Vorfeld gab es auch ein Radiointerview mit Zwi.

    Update:Jetzt liegen mir dank K auch Rohmitschnitte der Referate sowie der Diskussion vor, die ich hier direkt bearbeitet zur Verfügung stelle.

    Download via AArchiv: Vorträge (1 h, 20 MB), Diskussion (1:15 h, 26 MB)

Ankündigungstext: Weiterlesen

Ontologien des gesellschaftlichen Seins

1. Prof. Dr. Günter Figal über Edmund Husserl und Martin Heidegger.

*Update:*
2. Bayern 2 RadioWissen: »Edmund Husserl – Der Vater der Phänomenologie« (via RS) und »Martin Heidegger – Die Frage nach Sein und Zeit« (via RS) (20/25 Minuten, 19/23 MB)

3. Peter Christoph Zwi: Sartre und der Marxismus.

    Der Titel ist eigentlich unzutreffend. Zwi behandelt weniger das Verhältnis Jean-Paul Sartres zum Marxismus als vielmehr die Philosophie Heideggers und deren Rezeption und Kritik durch linke Denker wie Sartre, Lukács und die Situationisten. Er skizziert kenntnisreich und mit vielen Bezügen bspw. zu Adorno und Hegel den Entstehungszusammenhang und die Grundzüge von (kritischen) Ontologien des gesellschaftlichen Seins zwischen Existentialismus, Phänomenologie, Psychoanalyse und Marxismus im 20. Jahrhundert. Gehalten am 20.5.2010, 1:21 h.

    Download: via MF (23 MB); Original via lavache.blogsport.de (74 MB)

Die Situationistische Internationale

Sachzwang FM verarbeitet in der aktuellen Ausgabe einen Vortrag Peter Christoph Zwis zur Einfürung die situationistische Theoriebildung. Zwis Stimme scheint mir etwas tiefer zu klingen als sonst. Ich schätze sie wurde der Verständlichkeit halber verlangsamt.

Ich kann zugegebenermaßen nicht sagen, ob es sich beim verwendeten Mitschnitt um einen handelt, der hier in Rohform schon archiviert wurde…

Download via Mediafire; via AArchiv (2 h, 41 MB)

Kritik des Spektakels

Hiermit seien noch einmal zwei etwas ältere Vorträge des Autorenkollektivs Biene Baumeister Zwi Negator zur Situationistischen Internationalen dokumentiert. Beachtet sei auch die aktuellste Publikation von Biene Baumeister Zwi Negator in der Broschüre Kunst|Spektakel|Revolution.

  1. Wer waren die Situationisten wirklich? Einführung in Geschichte und Theoriebildung der Situationistischen Internationale. Vortrag von Peter Christoph Zwi. Juni 2000 – Download: Archive.org / MF | Ankündigungstext
  2. Fetisch – Spektakel – Entwendung. Zur praktischen Aktualität der situationistischen Kritik. Vortrag von Claus Baumann. April 2002 – Download: archive.org / MF | Ankündigungstext | Bericht

Neuerscheinungen zur/der Situationistischen Internationale

Die Redakteure von Lorettas Leselampe (FSK) formulieren einige einführende Gedanken zur Situationistischen Internationale und besprechen zwei Neuerscheinungen von Texten der S.I. und ein Essay welches sich mit dem Erbe der S.I. auseinandersetzt: Raoul Vaneigem: Handbuch zur Lebenskunst der jungen Generationen | Roberto Ohrt (Hg.): Beginn einer Epoche | McKenzie Wark: 50 Years of Recuperation of the Situationist International.

Gesamtlänge: 35:33 Minuten

Download (MP3, 128 kbit/s, Stereo)

Anmerkung: In der Sendung wird an einer Stelle das Fehlen einer Neuauflage der Zeitschrift der Situationistischen Internationale bedauert. Auf der Homepage SI REVUE sind die gesammelten Texte online lesbar und können als Neuaflage bestellt werden.

Kommunismus – aber wie? II

Bei Radio Frei findet sich nun der Mitschnitt der Veranstaltung »Kommunismus – aber wie?« mit Hannes Gießler (Cee Ieh, Gruppe in Gründung) und Christoph Zwi (Biene Baumeister Zwi Negator, Situationistische Revolutionstheorie), die in Jena am 15. Juni wiederholt wurde. Hannes Gießler führt mehrere Gründe auf, warum seines Erachtens die kommunistischen Revolutionsversuche gescheitert sind, weist auf die Gefahren erneuter Revolutionsversuche hin und plädiert dafür die bürgerliche Gesellschaft, als Versuch eine Vermittlung im Widerstreit zwischen Individuum und Allgemeinheit zu organisieren, anzuerkennen. Christoph Zwi referiert ausführlich zum Begriff des Kommunismus und zieht hierzu Marx, Georg Lukács, Walter Benjamin und die Situationisten heran. Leider reagieren die beiden kaum aufeinander und so stehen ihre unterschiedlichen Positionen auch in der Diskussion eher nebeneinander, als dass eine Konfrontation stattfindet. In Leipzig soll es hitziger zugegangen sein – trotzdem sehr hörenswert!

Audiocharakteristika: mp3, mono, 32 kbps

Download:
Einführungsreferate (18,6 MB, 81:24 Minuten)
Diskussion (14,7 MB, 64:03 min).

Siehe auch: Gespräch mit Hannes Gießler und Christoph Zwi

Von der Avantgarde zur Selbstreferenzialität

Kurzbeschreibung: In einem historisch ausgerichteten Vortrag zeigt Martin Büsser, Mitherausgeber der Zeitschrift „Testcard“ und Mitarbeiter im Ventil-Verlag, wie sich die künstlerische Avantgarde im 20. Jahrhundert entwickelte, welcher Avantgarde-Begriff den unterschiedlichen Strömungen zugrunde lag und welche Bewegungen sich auf je eigene Weise mit dem Spannungsverhältnis zwischen Kunst und Politik auseinandergesetzt haben. Anschließend beschäftigt er sich mit den Problemen, die mit dem Auftreten einer Post-Avantgarde zutage treten. Weiterlesen

Zum 1. Mai: »Vom wilden Streik zur generalisierten Selbstverwaltung«

Unter diesem Titel wurde nach dem Pariser Mai ’68 eine Flugschrift verfasst, die dem Situationisten Raoul Vaneigem zuzurechnen ist. Die Redaktion 3 des Freien Senderkombinats Hamburg hat diese zur Grundlage von zwei Sendungen gemacht, in denen der Text nicht nur gelesen, sondern auch kritisch kommentiert wird.

Beschreibung bei FRN (1, 2), Textgrundlage

Download der insgesamt 9 Teile. (Die Dateien führen den fehlerhaften Namen der Originalbeiträge von FRN („Generalstreik“ statt „wilder Streik“). Ich bin zu faul sie umzubenennen.)

Negator: Die Wiederkehr des Verdrängten

Die Situationistische Internationale zu würdigen, heißt ihren Zeitkern zu retten. In den 1950er Jahren bewegte sie sich in »einer vom Krieg zerstörten Landschaft, den eine Gesellschaft gegen sich und ihre eigenen Möglichkeiten führt« nicht als Avantgarde, sondern als »enfants perdues«, als versprengter Haufen, welcher mit der Aufhebung der Kunst meinte die »Nordwestpassage« der proletarischen Revolution gefunden zu haben. Dabei fanden sie die Stellungen der alten Arbeiterbewegung im sozialen Krieg verlassen vor. Jede revolutionäre Perspektive schien im Spektakel der Blockkonfrontation verstellt, die Niederlagen des revolutionären Anlaufs nach dem Ersten Weltkrieg bis in die 1930er Jahre schienen zementiert, besonders auf jenem Drittel des Globus, wo sie von den nachholenden Modernisierungsregimen unter roter Fahne in einen Sieg umgelogen worden waren. Die Herrschaft der Bilder des Bestehenden, sein Monolog über die in der spektakulären Warenproduktion zum Zuschauen verdammten ProduzentInnen dieses Verhältnisses, schien für die Ewigkeit bestimmt zu sein. Ausgerüstet mit von den historischen (Kunst-)Avantgarden entwendeten Techniken, mit Marx und Freud sowie der tiefen Verachtung gegenüber jeglicher Duldsamkeit, legte die SI den Warenfetischismus als die Wurzel des Spektakels frei und eröffnete unverzüglich den feindlichen Dialog mit der alten Welt, wohl wissend, dass bereits in der Praxis derTheorie jede Nachlässigkeit in einer Verstärkung des Bekämpften münden würde. Weiterlesen

Alexander Schürmann-Emanuely: Wenn Manifeste in Pension geschickt werden

Kurzbeschreibung: Ein erster Teil wird einen Überblick darüber bieten, wie DadaistInnen, SurrealistInnen, PataphysikerInnen und SituationistInnen sich als Avantgarden verstanden – und wie sie danach trachteten die vorangegangenen Vorbilder als inadäquat abzulösen. In einem zweiten Teil wird die hoffnungslose Lage der Intellektuellen des 20. Jahrhunderts aufgezeichnet. Zwar konnten sich diese zwischen Verfolgung und Kulturindustrie einige Nischen schaffen, wo sie als Exzentriker und Dandys einige Aufmerksamkeit auf sich lenkten. Doch sollte dies nichts an den Katastrophen, die sich rundum zutrugen, ändern. Und um diese Katastrophe zu verhindern waren schlussendlich die Intellektuellen und ihre Avantgarden angetreten. Weiterlesen

Stephan Grigat: Fetischismus und Widerstand

Kurzbeschreibung: Debord hat mit seinem Versuch, die Marxsche Kritik des Fetischismus und an ihr orientierte Gesellschaftskritik aufzugreifen und zu einer zeitgemäßen Kritik fetischistischer, sich spektakulär darstellender Warenherrschaft zu verdichten, neben der Kritischen Theorie die wichtigste Kritik der bürgerlichen Gesellschaft im 20. Jahrhundert geliefert. Er hat damit in Frankreich eine Tradition begründet, die sich grundlegend vom politiksüchtigen Althusser-Marxismus unterscheidet, der mit Fetischkritik noch nie so recht etwas anzufangen wusste und wohl nicht zuletzt deswegen im akademischen Marxismus bei weitem einflussreicher wurde als die kaum mit universitären Ansprüchen kompatible Kritik Debords. Sein erkenntniskritisches Diktum, dass „die Wahrheit dieser Gesellschaft nichts anderes ist als die Negation dieser Gesellschaft“ ist in seiner Allgemeinheit ebenso richtig wie es nach dem Nationalsozialismus, der barbarischen Negation der bürgerlichen Gesellschaft, durch eben diese Allgemeinheit falsch wird. Die Situationistische Internationale teilte mit der von ihr so scharf kritisierten Linken die Ignoranz gegenüber dem kapitalentsprungenen Antisemitismus, was ihr ein Verständnis des Zionismus von vornherein unmöglich machte. Weiterlesen

Bernd Beier: Die SI als Kritiker der französischen Studierendenbewegung

Kurzbeschreibung: „Ohne große Gefahr, uns zu irren, können wir behaupten, dass der Student in Frankreich nach dem Polizisten und dem Priester das am weitesten verachtete Wesen ist.“ Mit diesen wenig versöhnlichen Worten begann die Broschüre „Über das Elend im Studentenmilieu“, welche die Situationistische Internationale in Zusammenarbeit mit einigenStrasbourger Studenten verfasst hatte. Diese radikale Kritik der Rolle des Studenten, der Universität und der gesellschaftlichen Totalität stellte das Vorspiel zu den revolutionären Unruhen von Mai 1968 dar. 35 Jahre später erschüttert eine Streikbewegung den Bereich der kulturellen Produktion in Frankreich. Dieser Streik reflektiert die reale Proletarisierung der in der Kulturindustrie Beschäftigten. Doch was die Situationisten 1966 für den Studenten feststellten, giltentsprechend für den Künstler: „Seine extreme Entfremdung kann nur durch die Kritik der ganzen Gesellschaft kritisiert werden. Keinesfalls kann diese Kritik auf dem studentischen Gebiet vollzogen werden: der Student als solcher maßt sich einen Pseudowert an, der ihm verbietet, sich seiner wirklichen Enteignung bewusst zu werden, und er bleibtdamit auf dem Gipfel des falschen Bewusstseins.“ Weiterlesen

Eiko Grimberg: Wegschaffen und verwirklichen – Was die SI mit der Kunst wollte

Kurzbeschreibung: Die nunmehr historische Kritik der künstlerischen Avantgardebewegungen Dada und Surrealismus am autonomen Kunstwerk und dessen Werkcharakter hat diese Kategorien verfestigt, Kunst besteht als getrennte Sphäre weiter. Jedoch hat der gescheiterte Angriff den institutionalisierten Charakter der Kunst und ihre daraus resultierende (relative) Folgenlosigkeit in der bürgerlichen Gesellschaft zumindest sichtbar gemacht. Seither wird alle Bemühung um Aufhebung der Kunst selbst zur künstlerischen Veranstaltung, die unabhängig von den Absichten ihrer Produzenten Werkcharakter (und Warenförmigkeit) annimmt oder in Popularisierung und kulturindustrielle Konfektionierung umschlägt. Angesichts dieser falschen Aufhebung scheint Adornos Verteidigung des Autonomiestatus folgerichtig: die Distanz der Kunst zur Lebenspraxis garantiert den Spielraum, innerhalb dessen Alternativen zum Bestehenden vorstellbar werden. In einer Gesellschaft der Sphärentrennung kann weder die Kunst noch eine politische Avantgardegruppe als separate existieren, wenn sie ihrem Anspruch auf Aufhebung der Trennung gerecht werden möchte. Gleichzeitig ist die Trennung Bedingung der Kritik (als eines äußeren Standpunktes) und Garant der unmöglichen Veränderung. So ist auch GuyDebord zu verstehen, wenn er schreibt, „je grandioser ihr Anspruch ist (der Anspruch der Kunst), umso mehr liegt ihre wahre Verwirklichung jenseits von ihr. Diese Kunst ist notwendig Avantgarde und diese Kunst existiert nicht. Ihre Avantgarde ist ihr Verschwinden.“ Weiterlesen

Buchvorstellung: Situationistische Revolutionstheorie. Eine Aneignung

Kurzbeschreibung: Die Autoren des Buches »Situationistische Revolutionstheorie. Eine Aneignung« aus der Theorie.org-Reihe stellen die Publikation auf der Nürnberger Buchmesse vor. Außerdem ist ein Interview mit dem Referenten nach der Veranstaltung vorhanden.

Mitwirkende:

Autorenkollektiv Bine Baumeister Zwi Negator

Audiocharakteristika: mp3, mono, 48 kBit/s

Download: bei archive.org
(Gesamtgröße: 27.9 MB)