Schlagwort-Archive: Methodologie

Antideutsche Wertarbeit

Zum Jahresende dokumentieren wir einen Kongress, der vor mittlerweile mehr als zehn Jahren, vom 29.-31.3.2002 in Freiburg stattfand. Ein halbes Jahr nach den Anschlägen auf das New Yorker World Trade Center, in deren Folge sich der Bruch innerhalb der deutschen Linken zur unleugbaren Kenntlichkeit vertiefte, richtete die Initiative Sozialistisches Forum einen Kongress aus, dessen Beiträge teilweise auch heute noch – nicht nur in »szenehistorischer« Hinsicht – interessant sind und dessen Diskussionen ihre Aktualität mitunter noch nicht vollends verloren haben. Einige der Beiträge sind bereits in Form von Radiosendungen dokumentiert worden. Weiterlesen

Marx und die Hegelsche Dialektik

Zum Abschluss der Satellitenseminare 2012 sprach Eva Bockenheimer über das Verhältnis der Marxschen Gesellschaftskritik zur Hegelschen Dialektik. Kenntnisreich und zugleich sehr verständlich führt sie in ihrem Vortrag zunächst in das Problem des Anfangs in der Hegels Wissenschaft der Logik ein (reines Sein geht über ins Nichts usw.). Anschließend skizziert sie Marxens Übernahme und Modifikation der dialektischen (Anti-)Methode, der es nicht um die Anwendung eines äußerlichen Verfahrens auf den Gegenstand geht, sondern, ansetzend bei der abstrakten Unmittelbarkeit, um die Entfaltung der Logik der Sache selbst.

Download via AArchiv | RS.com (2:06 h, 58 MB, inkl. Diskussion)

Stream/Download via Soundcloud : Weiterlesen

Der Aberglaube des Positivismus

Einen interessanten Vortrag über die Erkenntnisansprüche und -verfehlungen des Positivismus in der Physik, genauer gesagt in der Kosmologie, hat Jörg Huber im Dezember 2011 in Freiburg gehalten.

Download: via AArchiv, via MF (1:06 h, 23 MB) | via AA++ (57 MB)

Die am naturwissenschaftlichen Erkenntnisgewinn geschulten, auf messbare Fakten gestützten positivistischen Modelle breiten sich seit Beginn der Neuzeit wie selbstverständlich als bevorzugte Methode der Welterklärung aus.
Traditionell religiöse oder metaphysische Vorstellungen werden entmythologisiert – denn in positiver Gestalt erweisen sie sich allesamt als dogmatisch und wissenschaftlich widerlegbar.

Doch der unaufhaltsame Siegeszug des Positivismus wird seinerseits selbst begleitet von esoterischen Denkmustern und phantastischen Spekulationen. So stellt etwa die Astrophysik Vermutungen über bewohnbare Exoplaneten an, über neue, fremde Welten in anderen Sternensystemen und über deren mögliche Bewohner – die mythischen Aliens. Wie passen solche durch keine Erfahrung gedeckten Projektionen mit dem rationalen Anspruch naturwissenschaftlicher Aufklärung zusammen?

Als ambitioniertestes Projekt des Positivismus darf die «Theorie von Allem» gelten, der Versuch einer rein physikalischen Welterklärung, die ihre Bekanntheit in erster Linie dem Kosmologen Stephen W. Hawking verdankt. Im vergangenen Jahr erschien sein Buch «Der große Entwurf» mit einer Weiterentwicklung jener Theorie, die er zuerst in seinem Weltbestseller «Eine kurze Geschichte der Zeit» der Weltöffentlichkeit präsentierte.

Jörg Huber (Freiburg), Physiker, nimmt sich diese neueste Ausprägung der Hawking’schen Kosmologie vor und zeigt an ihrem Beispiel, wie positivistisch-naturwissenschaftliches Denken in Dogmatismus und schließlich in Aberglauben umschlägt und er analysiert die systematischen Fehler, die jenem Umschlag notwendig vorausgehen.

I. Elbe: Marx & Marxismus. Zu den verschiedenen Lesearten der Marxschen Theorie

Die Rosa-Luxemburg-Stiftung dokumentiert einen im September 2009 gehaltenen Vortrag Ingo Elbes (Rote Ruhr Uni), der von diesem zwar als „kurz“ und „einführend“ angekündigt wird, dann aber doch mehr als eine Stunde Zeit in Anspruch nimmt. Sein Gegenstand ist die Theoriegeschichte des Marxismus, in der er drei (idealtypische) Phasen bzw. Paradigmata der Interpretation des Marx’schen Werkes ausmacht. Elbe untersucht zunächst recht ausführlich den traditionellen, dann wesentlich kürzer den sog. westlichen Marxismus und grenzt schließlich die »Neue Marx-Lektüre« von beiden ab. Im Zentrum stehen dabei philosophisch-method(olog)ische Fragen, sowie (sekundär) das Staatsverständnis der jeweiligen Lesart.

Download:
Große Fassung (mp3, stereo, 128 kBit/s, 63,8 MB)
Kleine (qualitätsgleiche) Fassung (mp3, mono, 48 kBit/s, 23,6 MB)

Hinweise: Textfassung (pdf) des Vortrags. Das hier ausgesparte Thema der Revolutionstheorie behandelt Elbe hier, die staatstheoretischen und -kritischen Auffassungen innerhalb des Marxismus ausführlich hier.

Das Unbehagen in der Theorie. Von der linken instrumentellen Vernunft zur linken Alltagsmetaphysik

Kurzbeschreibung: Die Doppelfolge von N.P.C. beinhaltet einen Vortrag von Robert Kurz, gehalten auf dem „EXIT!“-Jahresseminar 2006. Er setzt sich darin mit kritischer und affirmativer Theorie/Praxis und dem schwierigen Vermittlungsverhältnis von Theorie und Praxis auseinander und plädiert für die Distanz kritischer Theorie zu sozialen Bewegungen.

Mitwirkende:
Moderation: Christian Höner
Referent: Robert Kurz

Links zum Beitrag: Beschreibung auf FRN, Seminarprogramm

Gesamtlänge: 2 Stunden

Audiocharakteristika: mp3, mono, 64 kbit/s

Download: Teil 1, Teil 2 (Gesamtgröße: 54,7 MB) via AArchiv oder Fassung ohne Musik (ogg vorbis, 1:11 h, 35 MB)

»Quer zur Wirklichkeit« – Kritische Theorie Ringvorlesung

Von der Ringvorlesung »Quer zur Wirklichkeit« – Kritische Theorie und Gesellschaftskritik des Sommersemesters 2009 an der Uni in Wien sind folgende Vorträge dokumentiert:

Ljiljana Radonic: Kritische Theorie und Psychoanalyse. Nachbearbeitet hier.

Irina Djassemy: Studien zum autoritären Charakter. Nachbearbeitung hier.

Stephan Grigat: Kritik des Antisemitismus / Kritische Theorie des Zionismus. Nachbearbeitung hier.

Irina Djassemy: Karl Kraus und die Kritische Theorie. Nachbearbeitung hier.

Johann Dvořák: Walter Benjamins Materialismus und das „geistige Österreich“. Nachbearbeitung hier.

Gerhard Scheit: »Behemoth« und die »Dialektik der Aufklärung«. Nachbearbeitung hier.

Alex Gruber/Florian Ruttner: Kritische Theorie und Postmoderne. Auch nachbearbeitet verfügbar.

Die Nachbearbeitungen sind vor allem lauter als die Originale und z.T. von Störgeräuschen bereinigt. Den Vorlesungsplan der Ringvorlesung mit Literaturlisten zu den jeweiligen Vorträgen gibt es hier. Alle Vorträge via Archive.org hier (Edit Mai 2019).

Bericht vom Kongress „Der Wert Das Kapital Die Kritik“ Teil 2

Kurzbeschreibung: Der zweite Teil der Sendung „Wenn es regnet wirst du nass – Bericht vom Kongress Der Wert Das Kapital Die Kritik: O Töne von Dahlmann ISF, Heinrich (Die Wissenschaft des Wertes) und der Gruppe Wildcat“ über den Kongress „Antideutsche Wertarbeit“ der ISF 2002. Hier antwortet Michael Heinrich auf Dahlmanns Kritik.

Download via AArchiv: Teil 1, Teil 2

Bericht vom Kongress „Der Wert Das Kapital Die Kritik“ Teil 1

Kurzbeschreibung: Sendung „Wenn es regnet wirst du nass (Teil I) – Bericht vom Kongress Der Wert Das Kapital Die Kritik: O Töne von Dahlmann ISF, Heinrich (Die Wissenschaft des Wertes) und der Gruppe Wildcat“ über den Kongress „Antideutsche Wertarbeit“ der ISF .
Die Sendung beinhaltet ursprünglich auch Teile des Streitgesprächs zwischen Dahlmann und Heinrich, nach der hier an anderer Stelle gefragt wurde.

Download via AArchiv: Teil 1, Teil 2

Backhaus: Adorno und die metaökonomische Kritik der positivistischen Nationalökonomie

Kurzbeschreibung: Im Jahr 2003 fand an der Uni Frankfurt ein akademisches Symposium zu Theodor W. Adorno statt anlässlich seines 100. Geburtstages. Die im Rahmen dieser Tagung mit dem Titel „Die Lebendigkeit kritischer Gesellschaftstheorie“ gehaltenen Vorträge von WissenschaftlerInnen aus verschiedensten Disziplinen sind online verfügbar. Hier sei exemplarisch auf das Referat Hans-Georg Backhaus‚ verwiesen, das, ausgehend von einer Notiz zu einem Gespräch Adornos mit Sohn-Rethel, um die Frage nach der Subjekt-Objekt-Spaltung, die ökonomische Werttheorie und das „Geldrätsel“ kreist. Backhaus, bekannt für seine Beiträge zur Marx’schen Werttheorie im Rahmen der „Neuen Marx-Lektüre“ seit ’68, geht dabei recht weitschweifig vor und nimmt Bezug auf viele Probleme, Lösungsansätze und TheoretikerInnen. Weiterlesen

Die Arbeit, der Wert, die Krise: Diskussion zwischen Moishe Postone, Ernst Lohoff und Joachim Bruhn

Kurzbeschreibung: Zwei Sendungen, die Vorträge und eine Podiumsdiskussion dreier Vertreter der Wertkritik dokumentieren.

Mitwirkende:
Moderation: Stephan Grigat, Robert Zöchling, Clemens Nachtmann

Sendereihe: Café Critique

Gesamtlänge: 1:30h

Audiocharakteristika: mp3, stereo, 64 kbit/s

Download: Teil 1, Teil 2 (Gesamtgröße: 40,6 MB) oder beide hier

Marxismus-Mystizismus oder: die Verwandlung der Marxschen Theorie in deutsche Ideologie

Kurzbeschreibung: Vortrag als bzw. zu einem Debattenbeitrag von Ingo Elbe (Rote Ruhr-Uni) zum Obskurantismus im deutschen (Post-)Marxismus, vor allem in der (»antideutschen«) Wertkritik, aber auch in der Neuen Marx-Lektüre. Er versucht darin darzulegen, wie Formulierungen in theologisch-mystischer Sprache seines Erachtens zu verstehen sind, die Marx u. a. im Kapital verwendet.

Links zum Beitrag: Beschreibung , Dokumentation (PDF) der ganzen Debatte, wie sie in der Zeitschrift Prodomo geführt wurde

Gesamtlänge: ~53 Minuten

Audiocharakteristika: mp3, mono, 48 kbit/s

Download: via AArchiv | via RS (Gesamtgröße: 18,3 MB)

Hinweis: Joachim Bruhn (ISF) polemisiert am Rande seines Vortrages über „Kalkül und Wahn, …“ gegen diese Kritik.