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Das Kurz-Jacob-Wertmüller Podium (2000)

Zur Nachzeichnung einiger gegenwärtiger Fragen, deren Schnittstellen die historischen Tiefpunkte einer Linken bezeichnen, wollen wir auf eine zwölf Jahre alte Aufnahme verweisen, die auf eine in der Zeitschrift konkret geführte Debatte Bezug nimmt. Marit Hofmann leitete auf dem konkret Sommergelage 2000 das Podium, welches mit Robert Kurz, Günther Jacob und Justus Wertmüller eine – vor allem aus heutiger Sicht – bemerkenswerte Besetzung fand.
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Robert Kurz zum Gedächtnis

Am 18.7.2012 starb Robert Kurz im Alter von 68 Jahren. Mit ihm verliert die radikale Linke einen ihrer produktivsten wie innovativsten Theoretiker und Kritiker. Seine Analysen waren meist umstritten, aber stets von einer heute alles andere als selbstverständlichen Tiefe. War sein Tonfall zuweilen nicht frei von Polemik, so wurde sie ihm doch nie zum Selbstzweck. Schriften wie das Schwarzbuch Kapitalismus, deren Eindringlichkeit sich nicht zuletzt aus dem ungemilderten Hass aufs Bestehende und dessen Irrationalität speisten, brachten mich und sicher auch viele andere der Wert- und Abspaltungskritik näher und regten zum Weiterlesen, -fragen, -denken an. Robert Kurz und sein unbeirrbar kritischer Geist werden zweifellos fehlen in geistlosen Zuständen, die mehr denn je einer radikalen Kritik bedürfen. Ihm sind die folgenden Beiträge gewidmet.

1. Nachruf von Roger Behrens mit anschließendem Interview von 2006.

    Download via AArchiv (0:40 h, 14 MB) | via FRN (45 MB)

2. Collage von FSK Hamburg. Eine Stunde, gefüllt mit Erinnerungen, Würdigungen sowie teilweise kommentierten Zitaten des Verstorbenen. Mit Beiträgen u.a. von JustIn Monday, Günther Jacob, Daniel Späth.

    Download via AArchiv (1:02 h, 21 MB) | via FRN (57 MB)

3. »Proletarier aller Länder, macht Schluß!«

Das Manifest gegen die Arbeit der Gruppe Krisis stammt aus dem Jahre 1999 und ist im gleichen Zeitraum von der Redaktion 3 [FSK] eingelesen worden.

    Download: Teil 1 (19 MB), Teil 2 (20 MB) via AArchiv | via FRN (~2 h, 103 MB)

Zum Schluss noch der Hinweis darauf, dass das neue Buch von Robert Kurz im Erscheinen begriffen ist.

Fukushima und das atomare Zeitalter

Die Reaktorunfälle im Kernkraftwerk Fukushima liegen knapp zwei Monate zurück. Auch wenn es nach wie vor bundesweite Demonstrationen für den sofortigen Atomausstieg gibt, scheint das Thema inzwischen aus den Tagesordnungsdebatten, auch der Linken, verschwunden zu sein – ohne dass sich etwas grundlegend an der Situation in Fukushima verändert hätte. Wir stellen im Folgenden eine Auswahl von Radiobeiträgen zur Verfügung, die deutlich machen, dass eine Kritik der militärischen und zivilen „Nutzung“ der Kernenergie Bestandteil linksradikaler Gesellschaftskritik sein muss. In den meisten Beiträge liefern die Texte von Günther Anders Stichworte zur Auseinandersetzung mit den möglichen Folgen der Kernenergie. Dabei sei angemerkt, dass Günther Anders der Verdinglichung der gesellschaftlichen Verhältnisse dahingehend Rechnung trägt, indem er darauf hinweist, dass wir von „Geräten“ beherrscht werden, uns ihre Logik aufzwingen lassen. Gleichzeitig sitzt er dieser Verdinglichung selbst auf, da er das Problem nur im Charakter der Dinge erkennen kann – welche aber demgegenüber als gesellschaftliche Objektivationen, auch in ihrer konkret-dinglichen Beschaffenheit, nur als gesellschaftlich vermittelt (konkret: durch die kapitalistischen Verhältnisse) begriffen werden können.

1. Be trusted – be sad

6 Tage nach dem Bekanntwerden der Ereignisse in Japan sendete das Freie Senderkombinat (FSK) ein ausführliches Gespräch mit Günther Jacob über Atomkraft als gesellschaftlichen Zusammenhang und über die Lehren, die aus Fukushima zu ziehen wären. Themen sind u.a. die Geschichte der Anti-Atombewegung und Muster der Rechtfertigung der Nutzung von Atomkraft.

Vor sechs Tagen sind in Japan mehr als 10.000 Menschen durch einen Tsunamie getötet worden. Eine überlebende Frau sagte, daß sie nicht wisse, ob es überhaupt o.k. sei, daß sie noch lebe. Die Sorge, die umtreibt lautet: Strahlung. Die Ereignisse und die Politik, die sich um sie herum entwickelt, sind nicht kommentierbar hinsichtlich eines Auswegs. Die Sorge aber um die Handlungsfähigkeit gewinnt die Überhand. Ein Motiv darin: Bestätigung. Ein Lehrstück über das Denken 2011 während der Reaktorkatastrophe in Fukushima.[via]

    Download: via FRN (mp3; 53,4 MB; 58:22 min)

2. Wutpilger-Streifzüge März 2011

Die Märzausgabe der Sendereihe „Wutpilger-Streifzüge“ (Radio Lotte / Radio Corax) hat ebenfalls die Ereignisse in Fukushima zum Themenschwerpunkt – verlesen wird der Text „Steinzeit? Nein Danke!“ von Roger Behrens, der anschließend in einem Interview selbst zum Thema zu Wort kommt. Das Interview ist leicht gekürzt inzwischen in schriftlicher Form im Programmheft von Radio Corax erschienen (als PDF oder als html via aergernis).

  • Sendung komplett: via MF (mp3; 55,2 MB; 1 h)
  • Roger Behrens: „Steinzeit? Nein Danke!“: via AArchiv (mp3; 6,4 MB; 11:13 min)
  • Roger Behrens im Interview: via AArchiv (mp3; 21,9 MB; 23:53 min)

3. Wutpilger-Streifzüge April 2011

Auch die April-Ausgabe der Sendereihe „Wutpilger-Streifzüge“ hat die Ereignisse in Japan noch einmal zum Thema – diesmal werden die „Gebote des atomaren Zeitalters“ von Günther Anders vollständig vorgelesen.

  • Sendung komplett: via MF (mp3; 54,9 MB; 1 h)
  • Günther Anders: „Gebote des Atomzeitalters“: via AArchiv (mp3; 14,2 MB; 24:52 min)

4. Das Philosophische Radio März 2011

Vielleicht eher als Hintergrundwissen denn als gesellschaftskritischer (geschweige denn kapitalismuskritischer) Beitrag: Beim Philosophischen Radio (WDR5) ging es im März um Günther Anders. Studiogast war Konrad Paul Liessmann, durch den man einige interessante Aspekte über Günther Anders erfahren kann. Natürlich wird auch über die Ereignisse in Fukushima diskutiert.

    Download: via WDR oder via MF (mp3; 23,6 MB; 51:28 min)