Die antikapitalistische Gruppe Revolta hat am 19. April in Jena zusammen mit der Jour Fix Initiative Berlin einen Vortrag über die Ereignisse des Mai/Juni 1968 in Frankreich organisiert. Elfriede Müller referiert über Hintergründe und Bedingungen mit denen es dort zu einer Massenstreikbewegung kommen konnte, welche die Wirtschaft des ganzen Landes für einige Wochen nahezu zum Erliegen brachte. Sie gibt einen Überblick über die Abläufe, die beteiligten Gruppierungen und die Gegenreaktionen und zieht dann Schlüsse, die aus einer revolutionären Perspektive aus diesen Ereignissen zu ziehen wären. Besonders betont sie den individualistischen Charakter der Revolte und setzt die Perspektive auf das Subjekt, die in diesen Kämpfen gewonnen wurde, in Beziehung zur Gegenwart. Neben dem zum Thema erschienenen Band der Jour Fix Initiative empfehle ich die Lektüre des Buches „Wütende und Situationisten in der Bewegung der Besetzungen„, in dem der Situationist René Viénet unmittelbar nach den Ereignissen im Mai ’68 auf das Scheitern dieses revolutionären Anlaufs reflektiert und insbesondere ein Licht auf die Rolle der Situationisten wirft, die Elfriede Müller nur am Rande erwähnt. Ebenfalls sei auf die zur Zeit laufende Veranstaltungsreihe der Jour Fix Initiative verwiesen, die einige vielversprechende Programmpunkte enthält.
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