Archiv des Autors: aergernis

»Das Kapital«. Eine kurzweilige Einführung von Francis Wheen

Francis Wheen hat sich nicht nur als Marx-Biograph hervorgetan (eine „insgesamt ganz nützliche Arbeit“, bemerkt Udo Winkel in der »Exit!« 6), sondern auch eine zwar nicht sonderlich tiefe aber dafür mit Informationen zum Entstehungsprozess und den Lebensumständen des Verfassers gespickte Einführung in die Kritik der politischen Ökonomie geschrieben. Das Hörbuch ist über 4:30 Stunden lang.

Geschlechter- & Produktionsverhältnisse. Über die »unglückliche Ehe« von Feminismus und Marxismus

Die radikale Linke ist sich bewusst (oder sollte es sein), dass eine Kritik der herrschenden Geschlechterverhältnisse im Kontext einer umfassenden Kritik der Gesellschaft und ihrer Produktionsweise stattfinden muss und dass, umgekehrt, eine ihrem eigenen Anspruch nach radikale Herrschaftskritik auch vor noch immer patriarchalen Strukturen nicht halt machen darf.

  1. Eine, die (einen recht traditionellen) Marxismus mit feministischen Forderungen zu vereinbaren suchte und noch immer eine kritische Perspektive auf »Geschlechterverhältnisse als Produktionsverhältnisse« pflegt, ist die Soziologin Frigga Haug. Im Interview mit Radio Z (Nürnberg) sprach sie (2009) über die »unglückliche Ehe von Feminismus und Marxismus«, über die zweite Frauenbewegung und ihr Verhältnis zur damaligen Arbeiterbewegung, über »doppelte Militanz« und ihren eigenen Anspruch, »Marx feministischen zu beerben«.

    (ca. 15 Minuten)

    [Download, Original bei FRN 1, 2]

  2. Welchen Beitrag Marx zur Analyse von Geschlechterverhältnissen geliefert hat, untersucht Robin Stoller in einem von der Rosa-Luxemburg-Stiftung dokumentierten Vortrag. Dieser wurde im Rahmen der hier schon mehrfach erwähnten »Satellitenseminare« im Oktober 2009 gehalten. Stoller wendet sich sowohl ökonomischen wie auch rechts-, staats- und ideologiekritischen Fragen zu.

    Download (mp3, mono, 48 kBit/s; 18,9 MB; 55 Minuten)

  3. Die KPÖ widmete im März 2009 eine Konferenz der Frage »Wie feministisch ist die Linke – wie links ist der Feminismus?«. Die Mitschnitte der Vorträge sind im Cultural Broadcasting Archive der freien Radios Österreich dokumentiert.

    (Je etwa 30, in Haugs Fall über 60 Minuten)
    Ich danke n0b0dy für den Hinweis.

Siehe/höre auch: Weiterlesen

Herbert Marcuse: Bemerkungen zu Theorie & Praxis

Ein eigens dafür eingerichtetes Weblog stellt eine Aufnahme von Herbert Marcuse von 1974 zur Verfügung, in der dieser vor linken Studierenden über das Theorie-Praxis-Verhältnis spricht. Ein sehr seltenes, interessantes Zeitdokument!

Download: mp3, mono, 128 kBit/s; 45 Minuten; 40 MB

Download: mp3, mono, 48 kBit/s; 45 Minuten; 15,2 MB

Siehe/höre auch zum Theorie-Praxis-Verständnis von Marcuse und Adorno.

Postkritische Theorie

In mancherlei Hinsicht aufschlussreich ist dieses 45minütige Radiogespräch *neu hochgeladen* mit Axel Honneth, Habermasschüler und derzeitiger Leiter des Frankfurter Instituts für Sozialforschung. In den letzten etwa zehn Minuten geht es um die kürzlich in verschiedenen Feuilletons geführte Debatte mit Peter Sloterdijk. (20,6 MB)

Save Radio Blau!

Da das Audioarchiv sein Material wesentlich von den Freien Radios bezieht und die emanzipatorische Bildung durch Hören von deren wichtiger Arbeit abhängig ist, poste ich an dieser Stelle einen offenen Brief für die Erhaltung von Radio BLAU in Leipzig, dem die ökonomische Abschaltung droht:

Offener Brief an den Medienrat der sächsischen Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien

Sehr geehrte Mitglieder des Medienrates,

wir sorgen uns um die Zukunft von RADIO BLAU in Leipzig.

Mit Schreiben vom 13. Oktober 2009 hat die Sächsische Gemeinschaftsprogramm GmbH & Co. KG (Apollo Radio) mitgeteilt, dass sie die bisherige Kooperation mit dem Radio‐Verein Leipzig zum 31. Dezember 2009 aufkündigt. Damit ist ungeklärt, wer ab dem 1. Januar 2010 die Sende‐ und Leitungskosten für RADIO BLAU zahlen wird. Als nichtkommerzieller Programmanbieter ist der Radio‐Verein Leipzig nicht in der Lage, diese Kosten selbst zu tragen. Dies würde das Aus für RADIO BLAU auf UKW bedeuten.

Diese Entwicklung ist medien‐ und gesellschaftspolitisch fatal. Weiterlesen

Simone de Beauvoir, encore une fois

Noch einmal Material zu Simone de Beauvoir:

  1. BR Radiowissen: Zwischen Utopie und Frust – Simone de Beauvoir und Jean-Paul Sartre (18 min)
  2. Philosophische Audiothek:

  3. »Frauen: an die Arbeit! Simone de Beauvoir zum 99. Geburtstag«

    Wie sie den Existenzialismus für die feministische Bewegung zugänglich gemacht und dabei viele bis heute ungelöste Fragen aufgeworfen hat, erklärt die Philosophin Susanne Moser im Gespräch mit Ulrike Kadi. Mit Ausschnitten aus einem wenig bekannten Tondokument aus 1959.

  4. »Das andere Alter«

    Anlässlich ihres 100. Geburtstag veranstaltete die Universität Wien [2008] eine Tagung zu ihrer Studie »Das Alter«. Geschlecht und Alter erweisen sich darin als miteinander eng verbunden. Wir bringen einen Bericht ueber die Veranstaltung mit Ausschnitten aus den [überwiegend englischsprachigen] Vorträgen.

    (Mäßige Soundqualität!)

Die Stimme aus dem Off. Über Krise, Ausnahmezustand und Revolution

Wer gelegentlich einen Blick in die »antideutsche« »Zeitschrift in eigener Sache« »Prodomo« wirft, hat vielleicht Interesse an Philipp Lenhards Text »Die Stimme aus dem Off. Über Krise, Ausnahmezustand und Revolution« aus der aktuellen, zwölften Ausgabe. Negator hat ihn in seiner Sendung »Quergelesen« in ein hörbares Format gebracht. Gegen Ende wird auch der dummschwätzende Fernsehphilosoph Sloterdijk als „Prophet des Unheils“ kritisiert. Download (mp3, mono, 48 KBit/s; 21,3 MB; 1 h)

Vom Verfallsdatum des Kapitalismus

Sachzwang FM hat zum ersten (mir bekannten) mal einen Vortrag von Robert KurzExit! Krise & Kritik der Warengesellschaft«) zur Grundlage einer Sendung genommen. Dieser wurde Ende September 2009 in Karlsruhe aufgezeichnet und analysiert Ursachen und Verlauf der aktuellen Weltwirtschaftskrise.

Download: via AArchiv, via Mediafire (mp3, mono, 48 KBit/s; 2 Stunden; 41,2 MB)

Öffentlich-Rechtliches (8)

Schwulenhass und Männerbund. Die autoritäre Sehnsucht im deutschen Sprechgesang

Im April 2008 lud die AG Antifa der Uni Halle Tjark Kunstreich ein, um über den Zusammenhang von Schwulenhass und Männerbund, vor allem in der deutschen Hip Hop-Szene, zu referieren. Auf FRN ist der Vortrag in fünf Teilen (128 kbit/s, mono) hinterlegt, sowie zwei Gespräche zum Vortrag mit Hannes Loh und Kunstreich selbst.

Download auch hier (mp3, mono, 48 KBit/s, 2:04 h; 42,4 MB).

Ausführliche Beschreibung: Weiterlesen

Robert Kurz vs. Harry Nick: Zur (Un-)Möglichkeit einer sozialistischen Warenproduktion

Der Wert-Abspaltungskritische Lese- & Diskussionskreis Berlin dokumentiert eine Veranstaltung, die kürzlich das Verhältnis von Warenproduktion bzw. Marktwirtschaft und Sozialismus thematisierte. Dabei trafen, vorgetragen von »EXIT!«-Redakteur Robert Kurz auf der einen und dem ehemaligen DDR-Ökonomen Prof. Dr. Harry Nick auf der anderen Seite, zwei konträre Ansichten auf einander: Während Kurz in zahlreichen Schriften das Projekt des sog. real existierenden Sozialismus als eines der nachholenden (staats)kapitalistischen Modernisierung gekennzeichnet und auf die Unmöglichkeit einer dauerhaft erfolgreichen (wie auch immer verstanden) „sozialistischen“ Moderation kapitalistischer Kategorien verwiesen hat, plädierte Nick schon „zu Ostzeiten“ (wie es im Osten heißt) für eine stärkere Öffnung der DRR-Wirtschaftspolitik für marktwirtschaftliche Regulationsmechanismen, beispielsweise durch die Nutzung von Geld ohne dessen Kapitalfunktion.
Moderiert wurde die vom »Helle Panke« e.V. veranstaltete Diskussion von Prof. Dr. Klaus Steinitz. Sie wurde als Video aufgezeichnet; dieses kann via Megaupload in Gänze heruntergeladen werden. Anzuhören und als mp3-Download verfügbar ist die Aufzeichnung beim o.g. Lesekreis.

Die Audiodateien sind auch hier verfügbar (in einem oder in drei Stücken) und die beiden Referate von Kurz und Nick als Video bei vimeo anzuschauen.

Öffentlich-Rechtliches (7)

Mina Ahadi zur aktuellen Situation im Iran

Kurzbeschreibung: Mina Ahadi (Zentralrat der Exmuslime) hielt am 22.10.09 in der ACC Galerie Weimar einen Vortrag zur aktuellen Situation im Iran. Sie ging in diesem Vortrag auf ihre eigene Lebensgeschichte ein und reflektierte die Vorgschichte, die schließlich im Aufstand gegen die gefälschten Wahlen mündete. Sie bezog explizit Stellung gegen eine falsche Wahrnehmung des Irans in Deutschland und rief zur Unterstützung oppositioneller Exil-IranerInnen auf. Die Veranstaltung war unter Anderem eine Reaktion auf ein Austauschprogramm der Stadt Weimar mit dem Iran im Rahmen des West-Östlichen-Diwans (siehe Artikel von solidoku Weimar). Der Mitschnitt bricht leider kurz vor Ende des Vortrags ab.

Audiocharakteristika: Mp3, Mono, 128 kbps

Gesamtlänge: 27 min 9 sec (24,9 MB)

Download: Archive.org