Im vorletzten Teil der Hamburger Intros-Reihe (Dokumentationen siehe hier) beschäftigt sich Erik Kuhlenkamp mit Religionskritik (ebenfalls von der Associazione Delle Talpe). Sein Beitrag gestaltete er eher als Diskussionsanregung denn als umfangreichen Einführungsvortrag. Ausgehend von einer allgemeinen Definition sowie einem Überblick über die Weltreligionen und ihre gemeinsame Struktur wendet er sich in einer von Erik H. Erikson1 geprägten sozialpsychologischen Perspektive der religiösen Identitätsbildung in der Adoleszenzphase zu.
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Ankündigungstext:
Religionen nehmen trotz der weitestgehenden Trennung von Staat und Kirche in Europa immer noch erheblichen Einfluss auf Politik und Alltag. In dieser Einführung sollen die Fragen erörtert werden, warum Religion auch heute noch eine so hohe Bedeutung beigemessen wird und welche Auswirkung bestehende Religionen auf fortschrittliche gesellschaftliche
Entwicklungen haben, wie zum Beispiel die Anerkennung anderer sexueller Lebensentwürfe. Aufbauend auf eine Vorstellung der Weltreligionen möchten wir einführen in Begriffe und Theorien zum jüdischen Messianismus, dem Antijudaismus im späten Mittelalter, dem islamischen Dschihad vom frühen Mittelalter bis in die Gegenwart und die Veränderung von Religion in der Gegenwart am Beispiel neuer Christenbewegungen. Anschließend geht es um die kritische Kontextualisierung von Religion zwischen Herrschaft, Ideologie und Identität. Dabei werden wir uns mit den Ideen sowohl klassischer Religionskritiker, beginnend mit der griechischen Philosophie über Feuerbach zu Marx und Walter Benjamin, als auch zeitgenössischen Positionen auseinandersetzen. Mit dieser Einführung in die Kritik der Religionen möchten wir Argumente scharfmachen, um Religion(en) als Ideologie von Herrschaft und Unmündigkeit konsequent zu kritisieren.Erik Kuhlenkamp hat Religionswissenschaft und Geschichte in Bremen studiert.
- Er bezieht sich mit Erikson mithin auf einen derjenigen Psychoanalytiker, die in der letzten Sendung von Sachzwang Fm des Revisionismus geziehen worden sind. [zurück]