Psychoanalyse als Aufklärung

Zum Fortbestehen des autoritären Charakters

Sachzwang FM hat sich einmal mehr der Psychoanalyse und ihres kritischen Potentials angenommen. Verlesen werden zwei Texte:

  1. Ljiljana Radonic, Psychopathologie der Normalität. Die Bedeutung der Psychoanalyse für die Kritische Theorie, ça ira 2006
  2. René Wiegel, Die schlechte Aufhebung des bürgerlichen Subjektbegriffs (etwa die letzte halbe Stunde)

Ein Hauptanliegen beider Texte ist die Zurückweisung der humanistischen und postmodernen Revision der Psychoanalyse und ein Plädoyer für ihre Aktualisierung vor dem Hintergrund veränderter gesellschaftlicher Bedingungen (Individualisierung, Flexibilitätszwang, Subjektwerdung der Frau u.Ä.). Der Fokus liegt dabei auf Wandel und Fortbestehen des autoritären Charakters, wie er von der Kritischen Theorie diagnostiziert wurde.

3 Gedanken zu „Psychoanalyse als Aufklärung

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  2. NI

    Wie üblich gute Sendung. Aber das Psychoanalyse bei Antisemiten oder Nazis kein Platz finden könnte, stimmt so nicht ganz. Neulich hörte ich einen Vortrag des Psychoanalytikers Dr. Eduard Koch, der den „Verlust der Väterlichkeit“ (Titel), das Töten des deutschen Volks durch Schuld (die sinngemäß „egal ob wahr oder falsch, verdrängt und verleugnet werden müsse“) usw. vor seiner nazistischen Hörerschaft beklagte. Der Mitschnitt ist vollständig im Netz, echt skurril…

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