Die sozialistische Studien-Vereinigung »Theorie Praxis Lokal« hat sich über einen längeren Zeitraum mit den Texten von Hans-Jürgen Krahl auseinandergesetzt. Hans-Jürgen Krahl hatte zuerst ein gutes Verhältnis zu Theodor W. Adorno, bei welchem er promovierte, suchte dann jedoch im Zuge der Studierenden-Proteste die Konfrontation mit Adorno, dem er vor Allem eine Flucht vor der Praxis in die Theorie vorwarf. Krahls eigene theoretische Schriften wurden von Theorie Praxis Lokal und die Projektgruppe »Krahlstudien« diskutiert. Bei den Aufnahmen handelt es sich größtenteils um Aufnahmen der Seminare, in denen die Krahl-Texte gelesen und diskutiert werden. Einen Eindruck von Krahls gelegentlichen Ausbrüchen gibt es hier, einen Ausschnitt aus seiner »Römerbergrede« vom Mai 1968, in der er zum Generalstreik aufruft, gibt es hier.
1. Hans Jürgen Krahl – Adornokritik von links. »Der politische Widerspruch der kritischen Theorie Adornos« und »Angaben zur Person«: Download | Zum Text
2. Hans Jürgen Krahl – Adornokritik von links. »Angaben zur Person« (inkl. einer einführenden Diskussion): Download | Zum Text
3. Zur Praxis kritischer Theorie. Hans-Jürgen Krahl und das unabgegoltene Erbe der Neuen Linken. Vortrag von krahlstudien.de: Download | Zum Ankündigungstext
4. Zur Praxis kritischer Theorie. »Kritische Theorie und Praxis«: Download | Zur Einleitung des Textes
5. Zur Praxis kritischer Theorie. »Thesen zum allgemeinen Verhältnis von wissenschaftlicher Intelligenz und proletarischem Klassenbewusstsein«: Download | Zum Text
Links zu Hans-Jürgen Krahl:
Krahlstudien | Krahl-Seiten | Hans-Jürgen-Krahl-Institut
Wow, du hast in den biographischen Angaben gelesen, dass Krahl mal bei den Burschies dabei war… welch eine Kritik!
adorno=“spätbürgerlich“, interessant. ich weiss schon, weshalb ich mit irgendso einem aus dem virtuellen nichts angeschissen gekommenen hanswurst wie dir, der sich in der theorie vollkommen zurecht auf einen ex-burschenschaftler und wildgewordenen kleinbürger wie krahl es einer war bezieht, nicht ernsthaft über die kritische theorie adornos diskutiere. ich muss ihn auch gar nicht erst gegen was auch immer verteidigen, da du ratternde phrasendreschmaschine nur den wohlbekannten unsinn von krahl in form von 2-3 stichpunkten einfach nur wiederholt hast.
ps: würde mich nicht wundern, wenn du ansonsten unter dem pseudonym „narodnik“ deine geistigen absonderungen hinterlässt.
cheers
Was ist denn deine Rede vom „wildgewordenen Kleinbürger wie Krahl“ anderes als die Ranküne eines Tütenkaspers, der sich im Gestus der spätbürgerlichen Kritischen Theorie toll fühlt? Du hast hier überhaupt nichts vorgebracht, was irgendwie zur Verteidigung von Adorno und Konsorten dienen könnte.
PS: Deine Kenntnisse in Sachen Studentenbewegung sind ein einziger Mangel; du verwechselst Krahl und die Antiautoritären nämlich ständig mit der sog. Lederjacken-Fraktion (und genau die greift Adorno in den Marginalien an).
Hör‘ mal zu, du studentischer Klugscheißer: für solche verhältnismäßig zeitaufwendigen Dinge habe ich absolut keine Zeit (erst recht nicht, wenn es nur um irrelevante Kommentarspalten wie diese hier geht), ganz abgesehen davon, daß ich dazu nicht – wie du es vielleicht in deinem Soziologie-Seminar gewöhlich machst – bloße Fakten, Fakten, Fakten addieren müsste. Lies‘ mal Adorno und such‘ dir die Stellen, die gegen deine Behauptungen sprechen, gefälligst selbst raus (sofern du sie überhaupt erkennst), anstatt die billigsten Stereotypen, die z.T. auf solche wildgewordenen Kleinbürger wie Krahl zurückgehen, zu verschleudern!
Dann beleg‘ das mal, Schlaumeier!
dein kommentar beweist zumindest eines: daß wirklich alle bisher vorgebrachten „kritiken“ an adornos kritischer theorie, sei es die nazifaschistische „kritik“ eines jürgen w. gansel („adorno, giftpilz der gemeinschaftszersetzung“), die linksstudentischen hirnsekretionen eines hj krahl bes. in „der politische widerspruch der kritischen theorie adornos“ – die übrigens nach adornos tod (da konnte er ja nicht mehr auf den schwachsinn reagieren) in der „frankfurter rundschau“ ihr angemessenes verlautbarungsorgan gefunden haben – oder eben diese zwei behauptungen da von dir, die ich mit etlichen textstellen widerlegen könnte, nichts anderes als futter für den müllhaufen der deutschen ideologie sind.
Du hast wirklich nicht viel gelesen, scheint mir! H.J.-Krahl hat doch gerade mitten in der studentischen Protestbewegung und APO immer die Zeit gefunden für eine theoretische Reflexion der Aktionen – inklusive einer frühen Kritik des KPD-Karnevals und der Wende zur autoritären K-Gruppe.
In der Kritik an Adorno und noch viel mehr am wirklich kulturpessimistischen Horkheimer ging es ihm mit seinem Praxis-Argument schlicht und einfach darum, dass in der späten KT nicht mehr transparent wird, dass die Menschen durch ihr an die Umstände des Kapitals gebundenes Verhalten dieses System reproduzieren! Für Adorno ist die Gesellschaft bloß ein Betonblock der schieren Objektivität des über den einzelnen hereinbrechenden Ganzen; ganz abgesehen davon ist von der Kritik der politischen Ökonomie bei Adorno auch mehr anekdotenhaft die Rede.
Krahl knüpft da eher an die frühe KT an, die sich noch Anfang der 1930er als organisierte theoretische Reflexion der Arbeiterklasse verstanden hat – ohne sich blindlings ins Gefecht stürzen zu wollen.
der gegen die kritische theorie adornos gerichtete, mit den krampfigen ressentiments des (auch mal links daherkommenden) spießbürgers beladenene, antikritische affekt – der, soviel sei am rande notiert, z.b. auch den jüngern von albernen privatphilosophien wie dem situationismus attestiert werden kann – wird hier ein für alle mal erledigt:
http://letzterhieb.blogsport.de/2009/11/04/kritische-theorie-oder-affirmative-praxis/
habe ich durchaus mit einigem gewinn getan. seine „kritik“ an adorno ist jedoch in so ziemlich jeder hinsicht einfach nur miserabel und wirklich unter aller sau. krahl war ein talentierter schüler, der in deutschland mit dem sds revolution machen wollte, jedoch nichts als komödiantischen revolutionsklamauk, die farce zur revolution, fabriziert hat – mehr nicht. dies liegt übrigens daran, daß krahl offensichtlich über adornos „inhalte“ weitgehend hinweggegangen ist und hinter den in den „marginalien zu theorie und praxis“ formulierten erkenntnissen zurückbleibt. krahl hätte mal mit adorno im so furchtabar „praxisabstinenten“ „grand hotel abgrund“ (eine dieser begrifflosen phrasen vom leninsten lukács) die kritik radikalisieren sollen, anstatt sich in der bockenheimer kneipe „dr. flotte“ die kante zu geben.
Vll. solltest du mal Krahl lesen, anstatt so über seine Inhalte hinwegzugehen.
„…suchte dann jedoch im Zuge der Studierenden-Proteste die Konfrontation mit Adorno, dem er vor Allem eine Flucht vor der Praxis in die Theorie vorwarf.“
Die radikale Kritik Adornos ist dem theoretisch aufgeplustertem Pseudopraxis-Gewurschtel von Leuten wie Dutschke, Krahl und ihrer gesamten Anhängerschaft aus altlinken SDS-Nostaligikerzirkeln etc. vorzuziehen.