Kurzbeschreibung: Die Sendung enthält zwei Referate von Manfred Dahlmann (ISF). Das erste (2003) thematisiert, ausgehend von der Frage, warum die kritische Theorie materialistisch ist, den Einfluss Alfred Sohn-Rethels auf Theodor W. Adorno, das zweite liefert Thesen zum Kommunismus.
Sendereihe: Sachzwang FM
Mitwirkende:
Moderation: Dr. Indoktrinator
Referent: Manfred Dahlmann
Links zum Beitrag: Beschreibung auf FRN
Gesamtlänge: 2 Stunden
Audiocharakteristika: mp3, mono, 48 kbit/s
Download:: In einem Stück via AArchiv oder via Mediafire oder in zwei Teilen via Medifire: Teil 1, Teil 2 (Gesamtgröße: 41,2 MB)
Ankündigungstext:
Warum die Kritische Theorie materialistisch ist
Alfred Sohn-Rethels Einfluß auf das Denken Theodor W. Adornos
Mit seiner von Walter Benjamin für verrückt erklärten Auffassung, die Münzform des Geldes sei der empirisch-konkrete Ausdruck der reinen Vernunft, traf Alfred Sohn-Rethel in der Kritischen Theorie wohl nur bei Adorno auf wohlwollendes Verständnis, ein Verständnis allerdings, das, ungeachtet aller prinzipiellen, bis zur Begeisterung reichenden Übereinstimmung, nicht frei von Skepsis blieb. „Es wäre großartig, wenn er recht hätte“, meinte Adorno und gab damit seiner Sympathie Ausdruck, aber auch seinem Vorbehalt. Was aber, wenn Sohn-Rethel im Kern, von aller Unzulänglichkeit der Ausführung im einzelnen abgesehen, eine Erkenntniskritik vorgelegt hat, die Adornos Denken den entscheidenden materialistischen Drall geben könnte? Zu fragen ist, ob Sohn-Rethels Erkenntniskritik es erlaubt, das Denken Adornos derart zu vervollständigen, daß nicht nur bestimmt werden kann, was die negative Dialektik des Kapitals gesellschaftlich (und historisch) in ihrer Mannigfaltigkeit synthetisiert (das gelingt Adorno weitaus besser als Sohn-Rethel), daß weiterhin nicht nur diese Synthesis vom Hegelschen Geist gelöst werden kann, ohne bei noch weitaus dürftigeren Abstraktionen zu landen (Arbeit, Sprache, Macht, Wissen etc., was Adorno selbstredend nicht passiert), sondern daß vielmehr dieser Geist als solcher, über die von Adorno dargestellte Dialektik hinaus, (auch) profan, d.h. als gegenständlich materialisiert verstanden werden kann. Gesetzt den Fall, Sohn-Rethel sei der Nachweis gelungen, daß Geist (auch) in empirisch handgreiflicher Form (außerhalb der konkreten Leiblichkeit des Menschen) existiert – als Geld nämlich –, dann ergeben sich daraus Konsequenzen, die alles Denken in ein ganz neues, jedem Positivismus rundum unverträgliches Licht tauchen: Nicht Sohn-Rethel wäre für verrückt zu erklären, sondern die kapitalistisch synthetisierte Gesellschaft. Diesen Grundgedanken aufnehmend gilt es, sich der Negativen Dialektik erneut zuzuwenden. Man wird sehen, wie sich die Wahrheit eines Werkes, das gemeinhin als äußerst schwierig gilt, jedem umstandslos erschließt, dem es tatsächlich um die Abschaffung von Ausbeutung und Herrschaft (und der damit verbundenen Trennung von Hand und Kopf) zu tun ist, und wie die Lektüre zu einem Vergnügen wird, das jeden Unterhaltungsroman in den Schatten stellt. – Es spricht Manfred Dahlmann (Freiburg).
Ich fürchte nicht; wenn dann nur bei den ehrenwerten Herren Indoktrinatoren selbst.
Ist es eventuell möglich den Mittschnitt auch ohne Indoktrination zu bekommen?
warum? warum kann sachzwangfm die unterlegung mit techno nicht einfach unterlassen? es ist eine einzige zumutung, für jeden, der einen vortrag ernst zu nehmen als seinen anspruch formuliert und sein recht auf konzentration und denken einfordert. form inhalt.